Ab morgen muss auch das Bahnpersonal die Umsetzung der neuen Einreiseverordnung überprüfen. Unterstützung kommt durch den hauseigenen Sicherheitsdienst, doch es hagelt auch Kritik.

Ab morgen tritt die neue Einreiseverordnung in Kraft. Das bedeutet, dass alle Einreisenden ab 12 Jahren, unabhängig des Herkunftslandes oder des Transportmittels einen Nachweis über Test, Impfung oder Genesenenstatus vorzeigen können müssen. Kontrolliert werden muss dies unter anderem auch im Zug. Die Bahn bestätigte, dass die Zugbegleiter die Kontrollen bei Bahnfahrten aus Hochrisikogebieten durchführen würden. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft äußert Kritik und sagt, dass Zugbegleiter nicht als “Corona-Test-Kontrolleure” herhalten sollen, wie unter anderem FVW berichtet.

“Zugbegleiterinnen und Zugbegleiter sind keine Maskenpolizei”

Auf einmal ging alles ganz schnell. Nachdem lange diskutiert wurde, wie man künftig mit aus dem Ausland Einreisenden umgehen soll, tritt bereits am 1. August eine neue Einreiseverordnung in Kraft. Eine der wichtigsten Änderungen ist die Einreise-Testpflicht, die es so bisher nur für den Flugverkehr gab und nun auf alle Verkehrsmitteil ausgeweitet wurde. Die Diskussion, wie solche Kontrollen vor allem im Straßen- und Zugverkehr umsetzbar sind, gingen nur wenig später los. Denn offensichtlich ist das, was im Flugverkehr während des Check-in und Boardingprozesses noch einigermaßen realistisch war, im Bahnverkehr deutlich komplizierter und mit dem Auto fast unmöglich. Hier wurde bereits über Stichproben-Test gesprochen. Im internationalen Bahnverkehr sollen allerdings die Zugbegleiter bei Einreisen zumindest aus Hochrisikogebieten bei den Kontrollen unterstützend tätig werden, wie ein Bahnsprecher ankündigte. Sobald ein Nachweis fehlt, würde das Bahnpersonal dann die Bundespolizei verständigen. Die entsprechenden Passagiere müssten dann bei der nächsten Gelegenheit den Zug verlassen.

Kritik gibt es für dieses Vorgehen von der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG. Diese warnt davor, das Zugpersonal bei diesen Aufgaben einzuspannen, da die Zugbegleiter “keine Maskenpolizei und auch keine Corona-Test-Kontrolleure” sind. Die Gewerkschaft sieht die Aufgabe der Kontrolle hier bei der Bundespolizei.

Unterstützung von der DB-Sicherheit

Trotz der Kritik werden ab morgen wohl die ersten Kontrollen auf Verbindungen aus den Niederlanden sowie Teilen Frankreichs durchgeführt werden. Da dies eine besondere Herausforderung darstellt und sicherlich auch mit einigen angespannteren Situationen zu rechnen ist, bekommt das Zugpersonal Unterstützung vom Sicherheitsdienst der Deutschen Bahn, wie unter anderem die Bahnblogstelle berichtet. Zunächst sei deren Einsatz allerdings nur für die ersten Wochen der neuen Verordnung geplant. Wie lange genau die DB Sicherheit für die Kontrollen eingesetzt wird, steht noch offen – diese Entscheidung hängt sicherlich auch damit zusammen, ob noch weitere Nachbarländer zu Hochrisikogebieten werden.

Fazit zu den Kontrollen durch die Zugbegleiter

Wenn die neue Einreiseverordnung in Kraft tritt, wird die Bahn bei internationalen Verbindungen aus Hochrisikogebieten die Zugbegleiter sowie Mitarbeiter der DB Sicherheit Kontrollen durchführen lassen. Diese Entscheidung ist seitens der Gewerkschaft nicht unumstritten. Für sie liegt dieser Verantwortungsbereich außerhalb der Aufgaben eines Zugbegleiters Gut ist aber sicherlich, dass das Zugpersonal zumindest Unterstützung durch den Sicherheitsdienst hat. Inwiefern die Kontrollen dann tatsächlich durchgeführt werden (können), wird sich in den nächsten Tagen zeigen.

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Autorin

Wenn Anna unterwegs ist, ist sie in ihrem Element. Selten ist sie mehr als ein paar Tage am selben Ort. Der nächste Kurztrip oder eine Fernreise stehen immer schon in ihrem Kalender. Nach ihrem Tourismus-Studium konnte sie ihre Leidenschaft zum Beruf machen und teilt auf reisetopia.ch ihre Erfahrungen, Tipps und News aus der Reisewelt mit euch.

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