Vor wenigen Wochen kündigte Phuket mit dem lokalen “Sandbox-Projekt” eine Rückkehr zum Tourismus auf der beliebten Urlaubsinsel an – neue fragwürdige Details zu den Projektmaßnahmen lassen dies jedoch anzweifeln.
Die Tourismusbranche stellt für Thailands und ganz besonders für Phukets Wirtschaft eine maßgebliche Relevanz dar. Dementsprechend wichtig erscheint eine schnelle Rückkehr zum normalen Tourismusaufkommen. Bereits mit den ersten Anfängen rückläufiger Infektionszahlen vor einigen Wochen begannen somit in Phuket erste Planungen zu Modellen, die eine sichere Rückkehr des Tourismus gewährleisten sollen. Als Resultat der Überlegungen stellte Phuket das zuerst noch vielversprechende “Sandbox-Projekt” vor. Mit neuen veröffentlichten Details in den vergangenen Tagen erscheint dieses jedoch immer mehr als Utopie und weniger als Lösungsansatz, wie LoyaltyLobby berichtet.
Fußfesseln und Gesichtserkennungssysteme
Das kürzlich vorgestellte “Phuket-Sandbox-Projekt” wurde bereits vor einigen Wochen als Lösungsansatz für den geplanten Tourismus-Neustart auf der beliebten thailändischen Urlaubsinsel angekündigt. Besonders die lokale Tourismusbranche, die seit nun mehr als einem Jahr ohne Touristen und mit nur wenig staatlicher Unterstützung überleben muss, erwartete eine Einführung sehnlichst. Auch Phukets Verwaltung selber scheint, mit sehr optimistischen Ausblicken auf erwartete Touristenzahlen, nach wie vor überzeugt von dem Projekt zu sein. Nach Angaben der lokalen Verwaltungsbehörden rechnet Phuket in diesem Jahr mit rund 129.000 Touristen, die die malerische Insel im Rahmen des Projekts besuchen werden.
Aktuelle Verkündungen neuer Details zu geplanten Projektmaßnahmen lassen diese erwarteten Touristenströme nach Phuket jedoch bezweifeln. Um die genaue Einhaltung der strikten Regeln des “Sandbox-Projekts” binnen der ersten zwei Wochen kontrollieren zu können, plant Phuket derzeit eine regelrechte Überwachung der Touristen. Fußfesseln, sowie Gesichtserkennungssysteme an bestimmten Punkten in öffentlichen Bereichen sollen alle Gänge der Touristen außerhalb der SHA Plus-Hotels kontrollieren. Durch das Anlegen der Peilsender an den Fußknöcheln, oder an den Handgelenken, sollen somit jederzeit die genauen Standorte der Touristen über ein GPS-Signal abgerufen werden können.
Ebenfalls plant Phuket mit einem chinesischen Tech-Unternehmen zusammenzuarbeiten, die eine neue Gesichtserkennungssoftware entwickelt hat. Zusätzlich ändern sich ebenfalls die Testbestimmungen. So sollen Touristen nach aktuellem Stand vor dem Abflug und direkt nach der Ankunft einen COVID-Test durchführen, ebenso wie am sechsten Tag und am dreizehnten Tag des zweiwöchigen Aufenthalts in einem der zertifizierten SHA Plus-Hotels. Außerdem ist ein Nachweis einer abgeschlossenen COVID-19-Krankenversicherung notwendig. Diese soll nach aktuellen Angaben und Planungen Phukets mindestens 100.000 US-Dollar abdecken.
Geplanter Start am 1. Juli
Nach wie vor plant Phukets Verwaltung einen Projekt-Start in bereits knapp zwei Wochen, am 1. Juli. Fraglich bleibt jedoch weiterhin inwiefern diese Pläne realistisch sind. Sowohl der Inhalt des Projekts, nach der Verkündung neuster geplanter Maßnahmen, als auch der Zeitumfang stellen hier sicherlich maßgebliche Hürden dar. Obwohl Phuket aktuell erste Probeläufe zur Überprüfung aller Sicherheitsvorkehrungen an Flughäfen, Seehäfen und wichtigen Zufahrtsstraßen probt, stellt der zeitliche Aspekt bis zum 1. Juli dennoch eine Herausforderung dar.
Der aktuellste Entwurf des “Sandbox-Projekts” mit all jenen untypischen Vorschläge zu weiteren neuen Maßnahmen muss zuerst von Thailands Kabinett und dem Premierminister genehmigt werden, bevor das Projekt rechtmäßig starten kann. Bisher liegen keine aktuellen Informationen vor, ob dies in der Zwischenzeit bereits geschehen ist und ob weitere Aussagen seitens der Regierung zu einer Genehmigung oder Ablehnung getroffen wurden.
Fazit zu den neuen fraglichen Details zum “Sandbox-Projekt”
Obwohl Thailand von den neusten untypischen Planungen bezüglich des “Sandbox-Projekts” überzeugt zu sein scheint, bleibt weiterhin fragwürdig ob Fußfesseln und Gesichtserkennungssysteme der richtige Weg zum Tourismus-Neustart sind. Auch die erwarteten Touristenströme bleiben unter den aktuellen neu geplanten Maßnahmen stark zu bezweifeln. Weitere Regierungsstatements, aber auch weitere neue absurde Ideen zu Maßnahmen, bleiben abzuwarten.