Der deutsche Urlaubsflieger Condor plant, 2023 mit der Rückzahlung der 2020 erhaltenen Staatshilfen anzufangen.
525 Millionen Euro an Staatshilfen erhielt Condor während der Corona-Pandemie. Diese sind unterteilt in 204 Millionen Euro als Entschädigung für die entgangenen Einnahmen und 321 Millionen Euro, um eine Restrukturierung der Airline zu unterstützen. Seitens Condor gibt man sich optimistisch, mit der Rückzahlung schon im nächsten Jahr beginnen zu können, wie fvw berichtet.
Rückzahlung von Staatshilfen
Condor möchte 2023 beginnen, die Staatshilfen in Gesamthöhe von 525 Millionen Euro zurückzuzahlen. Bei Condor geht man nach wie vor von einer starken Nachfrage nach Urlaubsreisen aus, bei denen auch viele teure Tickets verkauft werden können.
Und ich glaube, dass es ein sehr vernünftiger Sommer 2023 werden wird.
Ralf Teckentrup, CEO Condor
Trotz merklich gestiegener Inflation rechnet Condor mit wenig Auswirkungen auf die Reiselust der Passagiere. Selbst bei einer Verkürzung eines etwaigen Urlaubs von 14 auf zehn Tagen, ist ein Hin- und Rückflug an den Ferienort notwendig. Deswegen wirken sich beispielsweise gestiegene Hotelkosten nicht auf das Fluggeschäft aus, so Condor-Chef Ralf Teckentrup.
Von den seitens der EU genehmigten Soforthilfen für Condor, möchte man mit der Rückzahlung zeitnah in 2023 beginnen. Diese waren notwendig, nachdem ein Verkauf an LOT aufgrund der Corona-Pandemie gescheitert war.
Derzeitige Situation der Gesellschafter bei Condor
Momentan hält der Finanzinvestor Attestor 51 Prozent der Gesellschafteranteile, während die restlichen 49 Prozent der SG Luftfahrtgesellschaft gehören. Die SG Luftfahrtgesellschaft wiederum agiert im Auftrag des Bundeslandes Hessen.
Neben dem Erwerb der Anteile von Condor investierte Attestor zusätzlich noch 250 Millionen Euro in die Airline, damit diese ihre Langstreckenflotte erneuern kann. Vertraglich ist zusätzlich geregelt, dass Attestor weitere Anteile von Condor erhält, sobald seitens Condor 175 Millionen Euro des Hilfsdarlehns an die staatliche KfW-Bank zurückgezahlt sind. Die SG Luftfahrtgesellschaft würde sich dann bei Condor weitestgehend zurückziehen. Dies könnte schon in den nächsten Jahren der Fall sein. Spätestens 2026 rechnet man mit einer vollständigen Tilgung der Schulden bei der SG Luftfahrtgesellschaft.
Fazit zur geplanten Schuldentilgung von Condor
Auch Condor profitiert von einer starken Nachfrage nach Flugreisen. Mit der Rückzahlung der Staatshilfen ist man zwar nicht so schnell wie die Lufthansa Group, aber stand jetzt auf einem guten Weg, 2023 mit der Tilgung beginnen zu können. Mit der baldigen Auslieferung der bestellten Airbus A330neo ist man auf jeden Fall auf der Langstrecke wieder konkurrenzfähig.