Vertreter des Personals von Condor beklagen sich in einem offenen Brief beim Management von Condor. Aufgrund von nicht eingehaltener Versprechen herrscht bei dem Personal eine große Unzufriedenheit.

Der CEO von Condor, Ralf Teckentrup, ist Vorwürfen aus den eigenen Reihen ausgesetzt. Die Condor-Belegschaft beklagt in einem Brief die fehlenden Entlastungen und die daraus resultierende mangelhafte Motivation der Mitarbeiter. Konkret geht es um die Nichteinhaltung des Manteltarifvertrags, unter dem vor allem die Piloten und die Crew leiden. Auch die geplante Gründung einer weiteren Airline, Marabu Airlines, sorgt für Verstimmungen, wie aerotelegraph berichtet.

Unzufriedenheit des Personals von Condor

Große Teile des eigenen Personals machen ihre Unzufriedenheit bei der Condor-Geschäftsleitung kund. Nach dem Abschluss eines neuen Tarifvertrags, welcher den Arbeitgeber erheblich bevorteilt, werden die vereinbarten Versprechungen nicht eingehalten. Zudem mahnt man an, dass zu wenig auf das eigene Personal eingegangen wird. Der seitens des Managements verkündete Condor-Spirit verliere so immer mehr an Kraft.

Dadurch zieht sich durch die gesamte Belegschaft eine Unzufriedenheit und Resignation, die den Weg in eine erfolgreiche Zukunft gefährdet.

Ausschnitt aus dem offenen Brief der Gewerkschaft

Die Mitarbeiter sehen sich als Grundlage für den derzeitigen Unternehmenserfolg und wünschen sich mehr Wertschätzung. Das Management habe in dieser Hinsicht jegliches Augenmaß verloren.

Die Unternehmensführung von Condor beschwichtigt

Wie eine Sprecherin der Airline mitteilt, stammt der Brief aus der Zeit, als die Tarifverhandlungen noch im vollen Gange waren. Diese sind mittlerweile abgeschlossen. Zudem habe man bei Condor eine Erhöhung der Spesensätze um bis zu 20 Prozent ab Beginn des kommenden Jahres genehmigt.

Darüber hinaus wurden weitere Maßnahmen gemeinsam beschlossen, beispielsweise zur Stabilisierung der Dienstpläne oder auch die Einführung von iPads als Arbeitsgeräte in der Kabine.

Statement von Condor nach Bekanntwerden der Vorwürfe

Ob dies tatsächlich ausreicht, das eigene Personal zufriedenzustellen, ist weiterhin unklar.

Gründung einer neuen Airline

Am 9. Dezember gab die Mehrheitseigentümerin von Condor, Attestor, bekannt, dass man eine neue Fluggesellschaft namens Marabu Airlines gründen wolle. Diese soll ab Hamburg und München typische Urlaubsdestinationen ansteuern und dabei den Vertriebsweg der Condor nutzen. Seitens der Gewerkschaft wird befürchtet, dass Personal zu Marabu Airlines umgelagert werden soll. Wahrscheinlich ist hierbei, dass die Tarifvereinbarungen und Konditionen für die Arbeitnehmer im Vergleich zu Condor wesentlich schlechter ausfallen. Damit steigt der Druck auf die Condor-Mitarbeiter hinsichtlich der derzeitigen Tarif- und Arbeitsbedingungen. Von einer harmonischen Unternehmensatmosphäre, die immer wieder beschworen wird, hat sich das Management nun in dem letzten Jahr immer weiter entfernt.

Fazit zum offenen Brief der Condor-Mitarbeiter

Während immer mehr Hintergründe über den offenen Brief der Belegschaft ans Licht kommen, versucht das Condor-Management zu beschwichtigen. Natürlich hat die geplante Gründung einer mit Condor konkurrierenden Airline einen faden Beigeschmack, sodass ich die Verärgerung des Personals hierüber verstehen kann. Jedoch hat auch jeder Mitarbeiter den eigenen Arbeitsvertrag zu akzeptieren. Dennoch ist die fliegende Belegschaft das Fundament für den Erfolg von Condor, weswegen man durchaus hier auf die Forderungen eingehen sollte. Ob Condor dies in ausreichender Weise getan hat, wird sich zeigen.

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