Eine Airline, die auf ihr Kunden-Feedback hört? Condor scheint dies zu tun und hat kurzerhand die Zusammenarbeit mit SmartLynx gekündigt. Dafür holt sich Condor zwei neue Partner ins Haus.
Condor-Passagiere haben vermehrt das Airbus A330-Wet-Lease beklagt, und wurden gehört. Denn kurzerhand kündigt Condor die Zusammenarbeit auf der Langstrecke und geht Partnerschaften mit Air Belgium und Wamos Air ein. Die beiden Airlines werden nun im Auftrag der Condor unter anderem nach Punta Cana fliegen, wie aerotelegraph berichtet.
¡SmartLynx, wamos!
Zu viele Verspätungen, defekte Sitzplätze in der Business Class, kein Inflight-Entertainment-System und eine schlechte Kommunikation. Die Liste der Kritikpunkte von Passagiere an die Condor war lang. Grund war aber nicht die Condor selbst, sondern ihre Wet-Lease-Partnerin SmartLynx für diverse Langstreckendestinationen. Die Einflottung der neuen Airbus A330neo wird noch einige Monate dauern, und die eigenen vorhandenen Langstreckenflugzeuge sind nicht in ausreichender Zahl vorhanden. Wet-Leasing ist keine Seltenheit, doch die Kritik schien keine Basis für eine weitere Zusammenarbeit geboten zu haben. Und auch die Condor-Besatzung dürfte sich über diesen Schritt freuen, waren sogenannte Repräsentanten auf diesen Flügen dabei.
So muss nun SmartLynx ihre zwei Airbus A330 abziehen, die für Condor nach New York, Punta Cana und Toronto flogen. Stattdessen geht Condor Partnerschaften mit Air Belgium und Wamos Air ein. Beide Airlines werden mit je einem Flugzeug, ebenfalls vom Typ Airbus A330, diese Verbindungen übernehmen. Air Belgium stellt dafür sogar einen ihrer neuen Airbus A330neo zur Verfügung. Wamos Air stellt für Condor einen Airbus A330-300 ab. Damit ist auch klar, dass sich Condor noch mehr Vielfalt beim Bordprodukt in die Flotte holt. Auch wenn das nicht unbedingt ein positiver Punkt zu sein scheint, versichert ein Condor-Sprecher gegenüber aerotelegraph, dass man mit beiden Airlines wieder “einen Produktstandard, der mit dem von Condor vergleichbar ist” bieten würde.
Die Flugzeuge werden schon in wenigen Tagen für Condor im Einsatz sein. Passagiere, die mit dem A330neo von Air Belgium fliegen, können sich dabei auf eine Business Class, eine Premium Economy sowie eine Economy Class freuen. Das Flugzeug soll aber nur sechs Wochen im Einsatz für Condor sein. Der A330 von Wamos verfügt lediglich über eine Business und Economy Class, scheint aber länger für Condor zu fliegen. So soll Wamos zunächst die Nordamerika-Routen übernehmen, später möglicherweise auch Punta Cana. Hier arbeitet Condor aber bereits an einer internen Lösung. Denn die Routen sollen zeitnah wieder mit eigenen Flugzeugen bedient werden. Denkbar wäre, besonders auf der Verbindung in die Dominikanische Republik, der Einsatz eines eigenen Airbus A330neo.
Fazit zum Wet-Lease-Ersatz bei Condor
Condor ersetzt SmartLynx kurzerhand auf der Langstrecke. Stattdessen werden Air Belgium sowie Wamos je einen Airbus A330neo sowie einen Airbus A330-300 zur Verfügung stellen. Vor allem der A330neo dürfte eine spannende Alternative freuen, wenn auch Passagiere bei Buchung über Condor vor allem ein Condor-Flugzeug fliegen möchten. Das soll wohl bald wieder möglich sein. Denn Condor arbeitet daran, die Wet-Lease-Partnerschaften so bald wie möglich wieder mit eigenen Flügen abzulösen. Denkbar wäre sogar der Einsatz des A330neo auf diesen Routen.
