Neue Flugzeuge und neue Ziele. Bei Brussels Airlines wird sich in der nahen Zukunft einiges verändern.

Die belgische Fluggesellschaft Brussels Airlines wird oftmals vergessen, wenn es um die Zugehörigkeit der Lufthansa Group geht. Zurecht? Auf der Kurzstrecke operiert Brussels Airlines mit altgedienten Fluggerät. Das Durchschnittsalter der Kurzstreckenflotte weist eine Zahl von über 17 Jahren auf. Die Langstreckenflotte ist nur bedingt jünger. Dafür gilt Brussels Airlines intern als der “Afrika-Spezialist” der Lufthansa Group. In Zukunft möchte die Airline weiter wachsen und ihre Flotte modernisieren, wie aus einer Pressemitteilung der Airline hervorgeht.

Flottenwachstum und Flottenmodernisierung nach der Krise

Während etliche Fluggesellschaften die Flotte im Zuge der Krise verkleinern musste, fing dieser Prozess bei Brussels Airlines bereits vor der Krise an. Bei der Langstreckenflotte, ursprünglich bestehend aus zwölf A330-300, mussten zwei Flugzeuge weichen, während der Krise folgten zwei weitere Flugzeuge. Immerhin: im Sommer konnte die Airline ihren ersten Flottenzuwachs verzeichnen. Ein 16 Jahre alter Airbus A330, der bereits für die Lufthansa und Eurowings im Einsatz war, wurde reaktiviert. Nun besteht die Flotte immerhin aus neun Airbus A330-300. Mit dieser Langstreckenflotte möchte Brussels Airlines speziell das eigene Afrika-Flugangebot bedienen. Hier gilt die Fluggesellschaft als Spezialist, zumindest innerhalb der Lufthansa Group. Bei diesem kleinen Aufschwung soll es bei Brussels Airlines jedoch nicht bleiben und so gerät nun auch die in die Jahre gekommene Kurzstreckenflotte ins Visier der Airline.

Für den kommenden Sommer least die Fluggesellschaft zwei Bombardier CRJ 900 von der irischen Fluggesellschaft CityJet (Eigenschreibweise). Darüber hinaus erhält die Fluggesellschaft drei neue Airbus A320neo. Die drei Flugzeuge stammen aus einer Bestellung der Lufthansa Group. Für die zwei A320neo werden ältere Airbus A319 weichen müssen. Bei zwei Airbus A320neo wird es jedoch nicht bleiben. Wie die Fluggesellschaft am 7. Dezember bekannt gab, folgen im Jahr 2024 zwei weitere Airbus A320neo. Diese gehen ebenfalls aus einer Bestellung der Lufthansa Group hervor. Mit den fünf neuen Airbus A320neo möchte Brussels Airlines den eigenen CO₂-Fußabdruck nachhaltig reduzieren. Mit dem A320neo lässt sich der CO₂-Ausstoß um rund 30 Prozent pro Sitzplatz verringern. CEO Peter Garber führt zudem weitere Punkte an, mit denen sich Brussels Airlines aktuell beschäftigt.

In addition to fleet renewal, intermodality and alternative fuels are important pillars to achieve our climate ambitions. Connecting Brussels Airport to the high-speed train network is essential to reduce short flights. That is not the case today. In addition, most of the emissions come from long-haul flights, for which there is no suitable alternative today. That’s why we, together with the whole sector, must invest more in alternatives to fossil fuels. At Brussels Airlines we aspire to have the first flight with Sustainable Aviation Fuel (SAF) in 2023. However, in order to use this more climate-friendly SAF on a large scale, major investments will have to be made in production facilities. Investments that we as a sector cannot bear alone. – Peter Garber

Pressemitteilung

Nicht nur die Flotte wächst an – auch das Streckennetz

Aber auch beim Streckennetz der Airline wird sich in naher Zukunft einiges verändern – zum Positiven wohlgemerkt. Ab dem 26. März 2023 bietet sie neu Flüge nach Billund oder ins italienische Brindisi an. Zusätzlich fliegt die Airline die beiden Flughäfen Djerba und Monastir in Tunesien an. Mit Warschau und Zürich gesellen sich gleich zwei Drehkreuze zweier Star Alliance Partner dazu. Besonders die Flüge nach Warschau und Zürich ermöglichen Reisenden aus Belgien eine höhere Konnektivität in das Streckennetz der Star Alliance.

Darüber hinaus möchte Brussels Airlines die Frequenzen auf ausgewählten Strecken erhöhen. Besonders interessant dürften die Flugverbindungen nach Berlin, Frankfurt, Hamburg und München sein. Zusätzlich sollen aber auch Ziele wie Bordeaux, Chania auf Kreta, Kopenhagen, Göteborg, Kos, Las Palmas, Lyon, Madrid sowie Palma de Mallorca und Teneriffa höher frequentiert werden. Auf den Verbindungen nach Billund oder Bordeaux könnten im Übrigen die geleasten Bombardier CRJ 900 zum Einsatz kommen.

Aber auch der Arbeitgeber Brussels Airlines wächst. Im laufenden Jahr konnte die Fluggesellschaften mehr als 300 Arbeitnehmer einstellen, von denen ein Großteil das fliegende Personal betrifft und bereits die unternehmensinterne Ausbildung begonnen hat. In den kommenden Monaten möchte die Fluggesellschaft noch 20 weitere Piloten und 90 weitere Kabinenbesatzungsmitglieder einstellen, damit sie noch vor Beginn des Sommers ausgebildet werden können. Darüber hinaus sucht Brussels Airlines Techniker und Ingenieure sowie Flughafenmitarbeiter und Arbeitnehmer im kaufmännischen Bereich. Die Fluggesellschaft selbst beziffert den Bedarf auf rund 230 vakante Stellen.

Fazit zum Wachstum von Brussels Airlines

Brussels Airlines möchte in den kommenden Monaten und Jahren in nahezu allen Bereich wachsen. Das bewerte ich als äußerst positiv. Meiner Meinung nach hat Brussels Airlines speziell beim Bordprodukt, zumindest auf der Kurz- und Mittelstrecke, Nachholbedarf. Dass die Fluggesellschaft in puncto Streckennetz und Personal wächst, ist ein positives Zeichen, das die Folgen der Pandemie allmählich vergessen lässt.

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