Nachdem es in Sachen Streik in Deutschland vorerst Beruhigung gab, sieht die Situation in Großbritannien derzeit nun auch etwas entspannter aus. Hier drohten die Piloten von British Airways ursprünglich mit Streiks am 5. und 6. August. Allerdings wurden an beiden Tage auf Anweisung der Gewerkschaft nun doch nicht gestreikt.
Das liegt daran, dass sich British Airways verhandlungsbereit gezeigt hat und durch ein scheinbar gutes erstes Angebot, für den Moment die Gemüter beruhigen konnte. Dennoch ist die Gefahr dadurch noch lange nicht gebannt. Für den 23. und 24. August könnten wieder Streiks drohen.
Piloten von British Airways fordern Gehaltsanpassungen
Die zuvor für den 5. und 6. August geplanten und angekündigten Pilotenstreiks bei British Airways konnten vorerst abgewendet werden. British Airways hat sich nämlich nicht nun doch verhandlungsbereit erklärt, sondern auch direkt ein Angebot einer Gehaltserhöhung offeriert, über das die Piloten bei der Gewerkschaft nun abstimmen sollen. Das bedeutet allerdings auch, dass es nach wie vor – und besonders im August – zu Streiks kommen könnte, sollten die Piloten mit dem Angebot nicht zufrieden sein und British Airways kein besseres vorlegen. Aktuell stehen denn auch noch Streiks für den 23. und 24. August auf dem “Zettel” der Gewerkschaft, die auch so eingeplant bleiben, es sei denn, es werde eine Einigung erzielt. Wer also in diesem Monat mit British Airways fliegen möchte, sollte sich zumindest schon einmal darauf einstellen, dass es zu Verspätungen und Ausfällen bei der britischen Airline kommen könnte.
Bereits seit einiger Zeit streiten die Airline und ihre Piloten über Vertragsanpassungen. Die Piloten der Airline fordern in erster Linie mehr Gehalt. Die bisherigen Gespräche zwischen British Airways und der British Airline Pilots’ Association (BALPA) führten allerdings zu keinem Ergebnis. Die BALPA befragte ihre Mitglieder deshalb zuvor, ob diese streiken möchten oder nicht. Die Befragung fand am 22. Juli statt, wobei die Mehrheit der Piloten für einen Streik stimmten. Nach Angaben der BALPA führte man bis dahin schon einige Gespräche mit British Airways, allerdings hätten eben jene Gespräche bislang aber noch zu keinem zufriedenstellenden Ergebnis geführt. Mit dem neuen Angebot kommt die Airline der Gewerkschaft wohl ein gutes Stück entgegen. Auch in Großbritannien ist der August das eine der Hauptreisezeiten.
Piloten fordern Beteiligung an guter Unternehmenslage
Hintergrund der Verhandlungen zwischen British Airways und BALPA sind Vertragsanpassungen. Die Piloten der Airline fordern vor allem mehr Gehalt. Das dürfte vor allem mit der finanziellen Lage von British Airways zusammenhängen. Denn die Airline ist aktuell so profitabel wie lange nicht mehr. Die Piloten fordern entsprechend eine Beteiligung an diesem Erfolg und bemängeln, dass lediglich das Management die gute Lage von British Airways finanziell zu spüren bekomme.
Ein erstes Entgegenkommen von British Airways gab es in den vergangenen Wochen bereits. Die Airline bot den Piloten eine Gehaltserhöhung von 11,5 Prozent über drei Jahre. Den Piloten war das aber zu wenig. In Anbetracht der guten Unternehmenslage sind sie der Auffassung, sie verdienen eine höhere Anpassung.
Fazit zum vorerst abgewandten Streik bei British Airways
Für den Moment sind die Pilotenstreiks bei British Airways also abgewendet, da sich die Airline endlich wieder mit der Gewerkschaft an einen Tisch gesetzt und ein scheinbar gutes Angebot vorgelegt hat, zumindest gut genug, um es in die Abstimmung zu bringen. Sollten die Piloten dieses jedoch ablehnen, drohen erneut Streiks noch in diesem Monat. Für Reisende wäre das besonders bitter. In den meisten europäischen Staaten sind derzeit Sommerferien. Der August gilt allgemein als starker Reisemonat. Ein möglicher Streik könnte so zu zahlreichen Verspätungen und Ausfällen führen. Besonders bitter dürfte sich ein solcher Streik für US-Reisende zeigen, denn innerhalb der oneworld-Allianz kämpft auch American Airlines derzeit mit massiven Verspätungen und Ausfällen. Grund hierfür sind allerdings technische Probleme und aufgelaufene Wartungen.
