Der Touristenmagnet auf dem Dach der historischen Börse – der Drachenturm – ist am Dienstag vom Feuer verschlungen worden und daraufhin eingestürzt.
Es sind erschreckende Bilder, die uns aus dänischen Hauptstadt erreichen. Flammen, Rauch, erschütterte Menschen. Nach diesem Vorfall wird die Skyline der Stadt nicht mehr aussehen wie früher. Denn das markante Gebäude der historischen Börse mit ihrem 56 Meter hohen Drachenturm ist in großen Teilen von Feuer zerstört worden, wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtet.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Drachenturm ist eingestürzt und große Teile der historischen Börse sind abgebrannt
- Die Brandursache ist weiterhin unklar – es wird noch einige Tage dauern, bis das Gebäude wieder betreten werden kann, um danach zu suchen
- Es gab keine Verletzten und auch historische Kunstschätze konnten teilweise gerettet werden
Eine Katastrophe für Dänemark
Dänemarks “Notre-Dame-Moment” – diese Worte wählt der Verteidigungsminister Troels Lund Poulsen, um das erschütternde Ereignis vom Dienstag zu beschreiben. Die historische Börse mit der roten Backsteinfassade, hohem gezwirbelten Turm aus Drachenschwänzen und grünen Dächern, war ein echter Hingucker im Stadtbild. Bis es gestern großteils von Flammen verschlungen wurde und der markante Turm zu Boden ging, welcher zuvor viele Touristen angezogen hatte.
Nicht nur die Fassade und der Turm, sondern auch das Innere sei nach Angaben der Feuerwehr zerstört. Mittlerweile ist zudem das Mauerwerk des ausgebrannten Teils der Börse zusammengefallen – obwohl die alten Mauern gestützt wurden. Die Ursachen des Brands sind großteils noch ungeklärt – das Feuer soll allerdings an einer Stelle gestartet haben, an der Arbeiten durchgeführt wurden. Aktuell befindet sich die historische Börse in Restauration und ist vollkommen eingedeckt. Grund für die Arbeiten sind Ausbesserungen einer unsachgemäßen Renovierung aus dem 19. Jahrhundert.
Die Feuerwehr hat den ersten Alarm morgens um 7:30 Uhr bekommen, die Löscharbeiten waren seitdem hartnäckig – das Feuer schwer kontrollierbar und einige Stellen des Gebäudes zu riskant zu betreten. Die Polizei geht davon aus, dass erst in den nächsten Tagen das Gebäude wieder betreten werden kann, um nach der Brandursache zu suchen.
Keine Verletzten und ein Funke Hoffnung
Errichtet wurde das pittoreske Gebäude im 17. Jahrhundert. Mittlerweile ist es im Besitz der Handelskammer – dessen Präsident bezeichnet den Vorfall als eine nationale Katastrophe. König Frederik X spricht von dem Gebäude als ein wichtiges Wahrzeichen für Kopenhagen seit 400 Jahren – in der ganzen Stadt ist die Trauer dementsprechend groß. In der historischen Börse waren unter anderem auch wichtige Kunstschätze Dänemarks beherbergt, die von Menschen so gut wie möglich aus dem brennenden Gebäude gerettet wurden.
Nicht nur wichtige Gemälde konnten gerettet werden, sondern auch alle Handwerker, die an dem Gebäude gearbeitet hatten, sind heile herausgekommen. Es gibt keine Berichte über Verletzte. Auch wenn es sicher eine ganze Weile dauern wird, der Kulturminister Jakob Engel-Schmidt meldet sich auf der Kurznachrichten-Plattform X mit einem Hoffnungsschimmer. Er schreibt, er werde alles in seiner Macht Stehende tun, damit der Drachenturm wieder über Kopenhagen thronen könnte.