Noch immer kämpft Boeing mit Problemen um die Boeing 737 MAX, die weiterhin weltweit am Boden ist. Mehrere Airlines hatten in den letzten Monaten bereits angekündigt, Entschädigungen von Boeing fordern zu wollen. Darauf bereitet sich der US-Flugzeugbauer nun mit einer Rückstellung in Höhe von fast 5 Milliarden Euro vor. Doch die 737 MAX bereitet dem Konzern noch weitere Kosten.

Es ist mittlerweile mehrere Monate her, dass zwei Flugzeuge des Typs Boeing 737 MAX abgestürzt sind und mehrere Menschen aus dem Leben rissen. Seitdem wird das neue Flugzeugmodell von Boeing gründlichst unter die Lupe genommen. Bei ersten Ermittlungen konnte ein neues System schnell als möglicher Auslöser der Abstürze ausgemacht werden. Von Anfang an ist die Reichweite eines Fehlers dieses Systems wohl falsch eingeschätzt worden, auch von der FAA.

Airlines warten weiter auf Freigabe für Boeing 737 MAX

Seit dem Bekanntwerden dieser Details und der beiden Abstürze ist die Boeing 737 MAX am Boden. Und das weltweit. Immer wieder hieß es von Boeing man sei kurz vor dem Abschluss der Ausbesserungsarbeiten. Doch zuletzt tauchten weitere Probleme mit einem anderen System des neues Fliegers auf. Ursprünglich war eine Wiederzulassung der 737 MAX für den Sommer 2019 geplant. Nun spricht man bei Boeing vorsichtig vom vierten Quartal 2019. Amerikanische Airlines, die den Flugzeugtyp betreiben, gehen offenbar davon aus, dass die Flugzeuge ab November wieder abheben können. Derweil hört man von Seiten der FAA wohl Stimmen, dass eine Wiederzulassung der 737 MAX erst 2020 realistisch erscheint.

Bildquelle: Boeing

Besonders betroffen von diesen stetigen Verschiebungen im Zeitplan sind die Airlines, die zum einen darauf warten, dass die 737 MAX wieder abheben darf, und die zum anderen noch auf Auslieferungen des Fliegers warten. Je länger sich die Wiederzulassung zieht, desto ungeduldiger werden die Airlines langsam aber sicher. Während einige wenige bereits ihre Bestellungen storniert haben, kündigten zahlreiche andere Airlines an, von Boeing Entschädigungen für die am Boden stehenden Flugzeuge fordern zu wollen. Zuletzt betonte etwa der scheidende Norwegian-Chef, dass man auf eine solche Entschädigung bestehen würde.

4,9 Milliarden Dollar für Entschädigungszahlungen

Ohne Frage wird Norwegian nicht die einzige Airline sein, die Ansprüche gegen Boeing stellen wird. Dessen ist sich offenbar auch der US-Flugzeugbauer bewusst und es sieht danach aus, als wolle das Management auf solche Forderungen eingehen. Zumindest hat Boeing eine Rückstellung von 4,9 Milliarden Dollar vorgenommen. Bestimmt sei das Geld für Entschädigungen und andere Zahlungen an Kunden. Belastet hat Boeing dazu den Quartalsgewinn des zweiten Quartals, der durch die Rückstellung fast gänzlich aufgebraucht wird. Hierzu betont das Management von Boeing aber, dass man die Rückstellung nun verrechnet habe, die Auszahlungen sich aber über mehrere Jahren ziehen werden.

Doch die bevorstehenden Entschädigungsforderungen der Airlines sind nicht die einzigen Kosten, mit denen Boeing aktuell zu kämpfen hat. Das Grounding der 737 MAX führt auch zu weiteren Posten. So würde allein die Miete für Parkflächen, auf denen noch nicht ausgelieferte 737 MAX stehen, mit 1,7 Milliarde Dollar zubucheschlagen. Diese würden nicht nur den aktuellen Gewinn belasten, sondern aller Voraussicht nach auch noch den Gewinn der kommenden Quartale. Denn man rechne aktuell damit, dass die Auslieferung der bereits produzierten 737 MAX, die derzeit noch bei Boeing geparkt sind, mehrere Monate in Anspruch nehmen wird.

Fazit zur Milliarden-Rückstellung von Boeing

Die Boeing 737 MAX steht weiter am Boden und die Airlines werden langsam ungeduldig. Mehrere Airlines haben bereits Entschädigungsansprüche angekündigt und Boeing bereitet sich mit einer Rückstellung von fast 5 Milliarden Dollar auf diese vor. Es sieht also danach aus, als wolle man bei Boeing das Vertrauen der Kunden nicht noch weiter strapazieren und den Entschädigungsforderungen nachkommen. Für Boeing selbst ist das eine enorme finanzielle Belastung. Insbesondere, weil das Grounding der 737 MAX auch zu weiteren Kosten im Milliardenbereich führt.

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