Der Berliner Flughafen sieht durch das neue Pipeline-Leck nahe der polnischen Stadt Plock derzeit keine Gefährdung der Kerosinversorgung.
Nach den Explosionen an den Nord-Stream-Gasröhren wurde nun erneut ein Pipeline-Leck entdeckt. Die diesmal wohl unbeabsichtigte Beschädigung befindet sich an der Ölpipeline Druschba, die russisches Erdöl nach Deutschland transportiert. 70 Kilometer von der polnischen Stadt Plock entfernt sind bisher rund 400 Kubikmeter Erdöl ausgetreten. Die Pumpen der Pipeline wurden mittlerweile abgeschaltet. Laut Bundeswirtschaftsministerium gibt es derzeit keine Bedenken bezüglich der weiteren Versorgung Deutschlands. Und auch der BER gibt bei der Gewährleistung der Kerosinversorgung Entwarnung, so aero.de.
Hauptleitung beschädigt
Bei dem Vorfall nahe der polnischen Stadt Plock wurde die Hauptleitung der Pipeline beschädigt. Deutschland ist direkt von dem Schaden betroffen, derzeit kommt weitaus weniger Öl an als normal. Das berichtet auch die brandenburgische Ölraffinerie in Schwedt.
Dennoch sei Deutschlands Ölversorgung auch weiterhin gewährleistet, so das Bundeswirtschaftsministerium. Zwar sei die Hauptleitung der Pipeline beschädigt, jedoch ist der zweite Strang unbeschädigt und auch weiterhin in Betrieb. Zudem haben sich die Raffinerien in Deutschlands bereits auf Lieferengpässe vorbereitet und einiges an Vorräten angesammelt. Bis das Leck vollständig repariert und die Hauptleitung wieder in Betrieb genommen werden, wird es schätzungsweise zwischen zwei und zehn Tagen dauern.
BER bekommt Kerosin per Bahn
Der Berliner Flughafen BER macht sich derzeit keine Sorgen um die Kerosinversorgung. Der Hauptstadtflughafen bezieht seinen Treibstoff nicht direkt über Pipelines, sondern bekommt das Kerosin auf den Schienen geliefert. Demnach ist der Airport nicht von den derzeitigen Problemen an den Ölpipelines betroffen. Das Ölembargo gegen Russland betrifft den BER jedoch trotzdem – wie auch alle anderen westlichen Flughäfen.
Durch den Mangel an Öl, der sich aus den Sanktionen gegenüber dem Gas- und Öllieferanten Russland ergibt, steigen die Kerosinpreise stark an. Die Finanzierung liegt dabei bei den Airlines – und deren Kunden und Kundinnen. Dementsprechend lässt sich ein deutlicher Anstieg von Flugticketpreisen beobachten.
Fazit zum Pipeline-Leck
Der Berliner Flughafen gibt bezüglich des Pipeline-Lecks Entwarnung. Die Kerosinversorgung des Airports ist durch den Vorfall nicht in Gefahr. Da jeglicher Treibstoff per Schiene angeliefert wird, sind Lieferungen auch in Zukunft gewährleistet. Von der allgemeinen Marktentwicklung bleibt der BER jedoch trotzdem nicht verschont.