Nachdem bereits Gerüchte darüber kursierten, ob die die Begrenzung der Flugbewegungen am Flughafen Amsterdam eventuell weiter bestehen würde, gibt es nun Klarheit.
Am Flughafen Amsterdam Schiphol gibt es seit den Kapazitätsproblemen während der Pandemie Passagierobergrenzen und eine Einschränkung der jährlich möglichen Flugbewegungen. Während zunächst vermutet wurde, dass die aktuellen Begrenzungen weiter bestehen würden, gibt man nun bekannt, in welchem Rahmen dies passieren soll, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet. Was beschlossen wurde und wieso die eigentlich angestrebte Regelung wohl noch lange auf sich warten lassen könnte, zeigen wir Euch im Folgenden.
Temporäre Lösung
Die Royal Schiphol Group, welche unter anderem für die Entwicklung und Verwaltung des Flughafens Amsterdam Schiphol zuständig ist, gehört zu knapp siebzig Prozent dem niederländischen Finanzministerium. Weitere zwanzig Prozent der Anteile entfallen auf die Stadtverwaltung Amsterdam. Die niederländische Regierung strebt bereits seit geraumer Zeit eine Begrenzung der Flugbewegungen in Amsterdam Schiphol auf jährliche 440.000 an. Dies ist eine weitere Senkung der vorangegangenen Begrenzung auf eine halbe Million.
Schiphol verbindet die Niederlande mit der Welt. […] Dies ist von unglaublichem Wert für unseren Wohlstand.
Erklärung des Flughafens Amsterdam Schiphol
Die Unternehmung hat zum Ziel, die umwelttechnischen Auswirkungen sowie die Lärmbelästigung für die Anwohner vor Ort möglichst gering zu halten. Nun geht die Betreibergesellschaft des Flughafens einen Kompromiss ein und segnet eine Kappung der Flugbewegungen bei jährlichen 460.000 ab. Der Verkehrsminister der Niederlande, Mark Habers, sah dies als einen ersten Teilerfolg, strebe allerdings eine weitere Reduktion auf die ursprünglich geplanten 440.000 an. Aus einer Mitteilung des Flughafens selbst geht allerdings hervor, dass dieser eventuell nicht bereit dazu wäre, eine weitere Einschränkung in Kauf zu nehmen.
Protest bei KLM
Bei der ältesten Fluggesellschaft der Welt, dem Flag Carrier der Niederlande, welche ihr Hauptdrehkreuz in Amsterdam Schiphol hat und dieses gegen die fortwährende Konkurrenz von London, Paris und Frankfurt verteidigen muss, deren Flugbewegungen nicht eingeschränkt werden, zeigt sich besorgt. Diese hätte einem Sprecher zufolge dramatische Auswirkungen auf KLM und die Konnektivität der Niederlande. Die Airline äußert, dass sie bei der Begrenzung auf 440.000 jährliche Flugbewegungen 30 Fluglinien hätten aufgeben müssen.
Langfristig strebt die Regierung der Niederlande allerdings eine veränderte Regelung an, die es ermögliche, keine zahlenmäßige Begrenzung der Flugbewegungen, sondern der vertretbaren Emissionen und des Lärms festzusetzen. Dies fördere demnach Innovationen auf der Seite der Flugzeughersteller und Airlines, nachhaltigere Flugzeuge zu produzieren und einzusetzen. Da eine solche Regelung allerdings viele bürokratische Hürden nehmen muss und mehrere Gesetzesänderungen nach sich ziehen würde, wird mit einer solchen erst für 2025 gerechnet.
Fazit zur Begrenzung der Flugbewegungen am Flughafen Amsterdam Schiphol
Die Einführung einer Obergrenze für jährliche Flugbewegungen am Flughafen Amsterdam Schiphol stellte eine pragmatische Lösung für die Kapazitätsprobleme dar, die sich während der Pandemie dort abzeichneten. Ob eine solche tatsächlich auch für weniger Lärm- und Umweltbelastung oder nur zu einer Verlagerung ebendieser an andere internationale Drehkreuze führt, bleibt diskutabel.