In der letzten Zeit mussten gleich mehrere Airlines ihren Betrieb einstellen. Hierzulande mussten wir zuletzt den Niedergang von Germania beobachten. In anderen Ländern wächst der finanzielle Druck auf einige Airlines. Doch finanzielle Probleme und Insolvenzen ereilen nicht nur europäische Airlines. In Südamerika steht mit Aviana Brasil nun eine weitere Airline vor dem Aus.

Avianca Brasil ist ein Ableger des Mutterkonzerns Avianca, der zweitgrößten Airline-Gruppe in Südamerika, mit Sitz in Kolumbien. Aktiv ist die Airline bereits seit dem Jahr 1998. Die einstige OceanAir wurde 2010 in Avianca Brasil umbenannt und bediente vornehmlich Strecken innerhalb Brasiliens. Zuletzt wurden nur vier Städte außerhalb des Landes angeflogen. Mit knapp fünf Prozent Marktanteil war Avianca Brasil die viertgrößte Airline Brasiliens.

Den Zielen entsprechend bestand die Flotte der Airline vornehmlich aus Kleinraumflugzeugen. Der Großteil dieser wurde wegen der finanziellen Schwierigkeiten der Airline jedoch vor wenigen Tagen vom Leasingunternehmen eingezogen. Von den einst 51 Maschinen der Airline sind nun noch sieben übrig. Mit diesen will Avianca Brasil vorerst weiter fliegen, wenn auch stark eingeschränkt.

Markt in Brasilien konzentriert sich auf nur noch drei Airlines

Angeflogen werden nur noch vier Flughäfen. Santos Dumont (SDU), Congonhas (CGH), Brasilia (BSB) und Salvador da Bahia (SSA) heißen die letzten Ziele der brasilianischen Airline. An den anderen Flughäfen bereitet man bereits die Versteigerung der Slots vor, die Avianca Brasil einst annahm. Schon vorher forderten die Flughäfen von Avianca Vorauszahlungen, um nicht auf Gebühren sitzenzubleiben.

Die größten Interessenten für die Avianca Slots in Brasilien dürften Azul, GOL und LATAM sein. Azul äußerte zudem bereits Interesse daran, bis zu 30 der einstigen Airbus A320 von Avianca Brasil leasen zu wollen. Für Azul würde das ein weiteres Wachstum bedeuten. Bereits über die letzten Jahre konnte die Airline ihren Marktanteil in Brasilien auf etwa 20 Prozent erhöhen. Mit mehr Slots und mehr Flugzeugen könnte Azul somit für die Platzhirsche GOL und LATAM zu einer noch größeren Konkurrenz werden.

Die Auswirkungen für Kunden in Brasilien sind indes schwer abzuschätzen. Sollte Azul seine Pläne umsetzen, gäbe es in Brasilien drei annähernd gleichstarke Airlines. Mit dem Wegfall von Avianca gäbe es dann einen Mitspieler weniger und damit auch weniger Wettbewerb, was sich in der Regel negativ auf die Preise auswirkt. Nur sind die Flugpreise in Brasilien leider generell sehr intransparent. Kostet ein Flug am einen Tag extrem wenig, kann er schon am nächsten Tag unverschämt teuer sein.

Fazit zum bevorstehenden Ende von Avianca Brasil

Finanzielle Schwierigkeiten und Insolvenzen von Airlines sehen wir in den letzten Jahren häufiger. Das macht auch vor dem südamerikanischen Markt keinen Halt. Mit Avianca Brasil könnte Brasilien nun eine eher kleinere Airline verlieren, für den Wettbewerb im Land könnte der Wegfall aber trotzdem beachtlich sein. Ganz überraschend kommen die finanziellen Probleme allerdings nicht. Avianca Brasil kämpft schon Ende 2018 mit massiven Problemen, sodass sich ein Ende bereits abzeichnete. Fraglich ist, ob sich die Schwierigkeiten auch auf die Schwester-Airline in Argentinien ausweiten, denn auch diese hat akute finanzielle Probleme. Die kolumbianische Mutter hat dagegen keine Probleme.

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