Eigentlich sollte der Alpen-Sylt-Nachtexpress noch bis zum 23. Oktober 2022 auf deutschen Schienen unterwegs sein. Der Zugbetreiber muss aus wirtschaftlichen Gründen den Betrieb vorzeitig per 23. Juli einstellen.

Der Alpen-Sylt-Nachtexpress verbindet unter anderem Basel und Salzburg mit Destinationen wie Hamburg und Sylt. Auf der über 1.000 Kilometer langen Strecke legt der Zug unter anderem Halte in Nürnberg sowie Frankfurt am Main ein. Eigentlich hatte der Zugbetreiber für das laufende Jahr Großes vor, doch nun kommt alles anders. Der Nachtexpress muss seinen Betrieb vorzeitig einstellen, wie der Zugbetreiber auf seiner Webseite bekannt gibt.

Überraschendes Saisonaus – die Gründe dafür sind vielfältig

Die Saison für den Alpen-Sylt-Nachtexpress ist sprichwörtlich gelaufen – und das bereits drei Monate vor planmäßigem Saisonende. Wie der Zugbetreiber auf seiner Webseite bekannt gibt, muss der Fahrbetrieb aufgrund einer Vielzahl an Gründen vorzeitig eingestellt werden. So nennt der Zugbetreiber Lieferkettenstörungen, sprich die zusätzlichen Reisezugwagen konnten nicht rechtzeitig geliefert werden. Auf der Webseite führt das Unternehmen folgende Gründe für das bedauerliche Saisonaus auf:

Wir haben bis zuletzt gehofft, auch in dem schwierigen Umfeld unseren Fahrplan aufrechterhalten zu können. Leider haben nun auch uns die präzedenzlosen und unabwendbaren Lieferkettenstörungen der Bahnindustrie erreicht, so dass zahlreiche für die Hochsaison geplante zusätzliche Reisezugwagen nicht rechtzeitig ausgeliefert werden. Darüber hinaus sehen wir uns mit Kostensteigerungen, insbesondere durch eine ungebremste Vervielfachung der Strompreise konfrontiert. Da in Deutschland, anders als in vielen anderen Ländern in Europa, Nachtzugverkehr nicht gefördert wird, ist der Betrieb des ALPEN-SYLT Nachtexpress in dem derzeitigen Umfeld selbst bei guter Buchungslage wirtschaftlich nicht mehr verantwortbar.

Nachtexpress.de

Ein herber Schlag für das Unternehmen, das aufgrund gelockerter Corona-Beschränkungen in diesem Jahr so richtig durchstarten wollte. Nun findet am 23. Juli die letzte Fahrt für dieses Jahr statt. Für die entstandenen Umstände entschuldigt sich das Unternehmen und hat bereits eine Rückerstattung der bereits bezahlten Zugtickets veranlasst. Betroffene Kunden müssen nichts weiter tun – sowas nennt sich guter Kundenservice.

Das Team rund um den Alpen-Sylt-Nachtexpress richtet den Blick jedoch schon in die Zukunft. Das vorzeitige Saisonaus soll keine endgültige Einstellung des Zugbetriebes darstellen. Man hofft inständig, dass man in anderen Zeiten wieder klimafreundlich und zuverlässig Reisende über Nacht durch ganz Deutschland befördern kann.

Fazit zum vorzeitigen Saisonaus des Alpen-Sylt-Nachtexpress’

Etwas überraschend stellt der Nachtzug seinen Dienst vorzeitig ein. Die genannten Gründe sind vielfältig und stellen ein Sinnbild der aktuellen Situation ein. Lieferverzögerungen aufgrund des Krieges, explodierende Strompreise sowie die nicht vorhandene Förderung von Nachtzügen. Anderswo in Europa werden Nachtzüge gefördert, nur in Deutschland nicht? Wären Züge nicht die ideale Lösung, um die Menschen klimafreundlicher von A nach B zu befördern? Hier herrscht dringender Handlungsbedarf seitens der Regierung.

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