Mit ihren Aktionen sorgen sie mittlerweile nicht nur für Unmut auf den Straßen. Klimaaktivisten der Letzten Generation „klebten“ sich zuletzt auch am Flughafen Düsseldorf fest. Nun prüfen Airlines rechtliche Schritte.
Mittlerweile kleben sie sich nicht nur auf Straßen oder an Autos fest, besprühen Boutiquen oder Hotel-Lobbys – die Aktivisten der Letzten Generation drohten bereits im vergangenen Jahr mit der Lahmlegung des Flugverkehrs an einigen deutschen Airports. Erst vor wenigen Tagen musste der Flughafen Hamburg seinen Flugbetrieb unterbrechen, nachdem sich Mitglieder Zutritt zum Vorfeld verschafften und sich dort festklebten. Gleiches spielte sich auch am Flughafen Düsseldorf ab. Nachdem der Düsseldorfer Airport bereits Strafanzeige gestellt hat, wollen nun auch einige Airlines Schadenersatzansprüche bei den Protestlern einklagen, wie die FAZ berichtet.
Gehen die Aktionen der Klimabewegung zu weit?
Deutschlandweit sorgten sie bereits mit ihren Aktionen für Sperrungen, Verspätungen und Ausfälle und vor allem für Unmut bei den Betroffenen. Grundlegend ist bei vielen zwar das Verständnis für den Zweck vorhanden, die teils gefährlichen Klebe-Aktionen gehen aber vielen zu weit. In erster Linie wollen die Klimaaktivisten der Letzten Generation weltweit Gehör für die Dringlichkeit der Klimakrise schaffen.
Mit ihren Aktionen, sich festzukleben oder auch Flugzeuge zu besprühen, wollen sie die Politik, Unternehmen und die Gesellschaft dazu auffordern, selbst auch wirksame Maßnahmen zum Schutz des Planeten zu ergreifen. Allerdings greift die Bewegung zu immer waghalsigeren Mitteln, um auf sich aufmerksam zu machen. Ist sie mit ihren Aktionen an den Flughäfen Hamburg und Düsseldorf nun zu weit gegangen?
Rückblick: Am 13. Juli haben sich Aktivisten der Letzten Generation in orangefarbenen Warnwesten Zugang zum Sicherheitsbereich der Flughäfen Hamburg und Düsseldorf verschafft. Gegen 6:10 Uhr sind diese mit Fahrrädern über das Hamburger Vorfeld gefahren und haben sich anschließend festgeklebt. Einen ähnlichen Ablauf hat es auch am Düsseldorfer Flughafen gegeben.
Konsequenzen in Millionenhöhe
Mit den jüngsten Aktionen könnten die Aktivisten nun zu weit gegangen sein. Der Flughafen Düsseldorf hat bereits Strafanzeige gestellt, aufgrund “gefährlichen Eingriffs in den Luftverkehr, Störung öffentlicher Betriebe, Sachbeschädigung, Nötigung und Hausfriedensbruch.” Kommt es zu einer Verurteilung, drohen den Angeklagten bis zu 10 Jahre Haft. Hinzu kommen möglicherweise auch Schadensersatzforderungen, einiger der Airlines – in Millionenhöhe.
Konkret wollen Eurowings, Condor und Tuifly eine solche Klage einreichen. Wie eine Eurowings-Sprecherin bekannt gab, wollen auch alle anderen betroffenen Airlines der Lufthansa Group, das heißt, die Lufthansa selbst sowie SWISS und Austrian Airlines, ebenfalls Ansprüche geltend machen. Kommt es zu Schadenersatzklage, geht es um Millionenbeträge. Insgesamt 48 Flüge mussten storniert werden, zwei wurden umgeleitet. Dazu kommen die Extrakosten der Airlines, für Hotelunterbringungen der Passagiere, entfallene Ticketeinnahmen, Ersatzflugzeuge und neue Crews. Die Liste der Punkte ist lang.
Fazit zur Millionenklage gegen die Letzte Generation
Sie stehen tendenziell für eine gute Sache und wollen mit ihrer Bewegung die Dringlichkeit der Klimakrise in das Bewusstsein der Bevölkerung rücken, doch ist ihnen bei der Durchsetzung ihrer Vorhaben jedes Mittel recht. Das könnten nun nicht nur weitere strafrechtliche Konsequenzen haben, sondern auch finanzielle Folgen haben. Nach der jüngsten Fluglahmlegung an den beiden Airports Hamburg und Düsseldorf sehen sich die Aktivisten nicht nur einer Strafanzeige gegenüber, sondern bald auch Schadenersatzklagen mehrerer betroffener Airlines. Die Verluste und Mehrkosten der belaufen sich dabei auf mehrere Millionen Euro! Dafür Aufkommen sollen die Aktivisten.