Der deutsche Airline-Verband, Board of Airline Representatives in Germany, spricht sich offiziell gegen die Maskenpflicht in deutschen Flugzeugen aus.

Das Board of Airline Representatives in Germany, kurz BARIG, hat sich zu der Diskussion um die Maskenpflicht in Flugzeugen geäußert. Die Bundesregierung strebt derzeit eine Weiterführung und Verschärfung der Regelung über den Herbst hinaus an – das will der deutsche Airline-Verband nun verhindern. In einem offiziellen Statement richtet sich BARIG dabei an die Bundesregierung.

BARIG empfindet Regelung als unverhältnismäßig

Das Board of Airline Representatives in German ist eine Interessensgemeinschaft, die die Anliegen der deutschen Luftfahrt vertritt. In einem umfassenden Statement geht der Verband auf die derzeit herrschende Maskenpflicht an Bord deutscher Flugzeuge ein. Im europaweiten Vergleich sei Deutschland das letzte Land, das an der Regelung auch weiterhin festhält. Eine Verlängerung und erneute Verschärfung wäre unverhältnismäßig, so BARIG.

Der Verband weist dabei auf die Unstimmigkeit zwischen der nicht vorhandenen Maskenpflicht an Flughäfen hin. Er sieht wenig Sinn darin, stundenlang in einem vollen Gebäude ohne Maske zu warten, um dann im Flugzeug zum Tragen verpflichtet zu werden. Zudem sind die Belüftungsvorgänge an Bord weitaus fortschrittlicher und effektiver als in anderen Bereichen des öffentlichen Lebens, in denen ebenfalls keine Maskenpflicht mehr besteht. Das Infektionsrisiko an Bord eines Flugzeugs ist dank der eingebauten Luftfilter nur minimal.

Letztlich bringt der Verband auch die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands ins Spiel. Eine strengere Maskenpflicht bedeutet für deutsche Airlines einen unnötigen Nachteil – besonders jetzt, da sich der Rest von Europa von den Masken bereits seit einiger Zeit verabschiedet hat.

Bundesregierung will wieder zu FFP2-Masken verpflichten

Im kommenden Herbst wird es neue Möglichkeiten zur Eindämmung einer möglichen Corona-Welle geben. Das dazugehörige Infektionsschutzgesetz liegt derzeit dem Bundestag zur finalen Revision vor. Einer der größten Streitpunkte: die Maskenpflicht in Flugzeugen. Von den bisherigen Plänen, die Maskenpflicht an Bord weiterzuführen und Passagiere sogar wieder zum Tragen von FFP2-Masken zu verpflichtet, ist besonders die FDP wenig begeistert. Der Koalitionspartner stützt seine Argumentation unter anderem auf eine erst kürzlich aufsehenerregende Flugreise des Kanzlers und dessen Vize nach Kanada.

Eurowings Europe und Kanzler-Skandal

Neben der Debatte im Bundestag beschäftigt derzeit auch die Öffentlichkeit das Thema Masken in Flugzeugen vermehrt. So kam es Ende August zu einem Aufruhr um die Dienstreise nach Kanada von Olaf Scholz und Robert Habeck, bei der beide an Bord des Regierungsfliegers, umgeben von Journalisten, keine Maske trugen. Kurz nach dem Skandal um den Kanada-Flug kam die Tochtergesellschaft der Lufthansa, Eurowings Europe, in das Visier der Öffentlichkeit. Dem Spiegel wurden Informationen zugespielt, dass auch an Bord der deutschen Airline die Maskenpflicht immer wieder ignoriert wird.

Mittlerweile hat Olaf Scholz die Maskenpflicht auf Regierungsflügen wieder eingeführt und Eurowings Europe hat beteuert, dass sowohl Passagiere als auch die Crew sich bestmöglich an die Regelungen halten. Dennoch wird klar: Das Thema polarisiert.

Fazit zum Standpunkt des deutschen Airline-Verbands

In der ersten Sitzungswoche nach der Sommerpause will die Bundesregierung über die finalen Details des neuen Infektionsschutzgesetzes entscheiden. Ein besonders brisanter Streitpunkt ist die Maskenpflicht in Flugzeugen. Im Zuge dieser öffentlich geführten Diskussion hat sich nun auch der deutsche Airline-Verband BARIG eingeschaltet – dessen Standpunkt sehr deutlich ist. Eine Weiterführung und Verschärfung der Maskenpflicht an Bord wäre unverhältnismäßig und sollte verhindert werden. Mit umfassenden Begründungen wendet sich der Verband an die Bundesregierung – ob diese sich jedoch so von ihren Plänen abringen lässt, bleibt abzuwarten. Spätestens Mitte September sollten wir die finale Entscheidung kennen.

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Autor

Sonja Issel ist seit Juni 2022 als Autorin Teil des reisetopia Content-Teams. Sie ist mit Leib und Seele Journalistin. Besondere Orte und Geschichten aufzuspüren sind ihre Leidenschaft. Ihre Expertise setzt sie jetzt für euch ein, um die besten Reisedestinationen zu finden - und um euch bezüglich News Up-To Date zu halten.

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