Ursprünglich sollte das Forschungsflugzeug der Lufthansa bereits Ende 2021 abheben, aber erst kürzlich kam es zu ersten Testflügen des Jets. Wie geht es jetzt weiter?

Dass die Luftfahrt das Klima schädigt und grüner werden muss, steht außer Frage. Gemeinsam mit dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) baut die Lufthansa einen A350-900 zu einem Forschungsflugzeug um. Der Airbus mit Taufnahmen “Erfurt” ist damit das erste Passagierflugzeug, welches aktiv für die Klimaforschung eingesetzt wird. Die ersten Testflüge verliefen gut, doch geforscht werden kann erst später, wie aerotelegraph und die Lufthansa selbst berichten.

Reguläre Passagierflüge erst ab 2024

Forscher sollen mithilfe der A350-900 wichtige Daten sammeln können, die der Klimaforschung dienen. Ende 2021 sollte der Airbus A350 von Lufthansa eigentlich im Dienste der Klimaforschung abheben. Grund für die Verspätung sei unter anderem nach wie vor die Corona-Pandemie.

Zugleich ist die Umrüstung ein weltweit einmaliges und agiles Projekt. Nie zuvor wurde ein Airbus A350 entsprechend umgebaut. Es gibt daher keinen festgeschriebenen Masterplan.

Ein Sprecher von Lufthansa
Lufthansa A350-900

Das speziell für das Projekt entwickelte Messondensytsem ist mittlerweile am Rumpf des Airbus A350 angebracht. Auch die Testflüge über Bayern liefen damit erfolgreich. Das System verfügt über Sensoren zur hochfrequenten Messung von Druck, Temperatur und weiterer Daten. Passagier- und Messflüge sollen dann aber erst ab 2024 mit dem fliegenden Forschungslabor stattfinden.

Zwei Tonnen schweres Messlabor für “Erfurt”

Über die nächsten Monate wird ein speziell entwickeltes, etwa zwei Tonnen schweres Messlabor gebaut, welches als Fracht-Container in den Frachtraum geladen werden soll. Zusätzlich wird es mit dem Messsystem am äußeren Rumpf verbunden, um so verschiedene Spurengase, Aerosol- und Wolkenparameter messen zu können. Das Messlabor mit dem Namen Caribic – Civil Aircraft for the Regular Investigation of the amtosphere Based on an Instument Container – wird dabei nur auf Flügen verwendet, die für die Klimaforschung besonders interessant sind.

Es heißt, dass kein anderes System so hochauflösende Multiparameterdaten in der freien Atmosphäre liefern kann.

Mit den hochgenauen Messungen vieler Parameter können wir verstehen, welche atmosphärischen Prozesse sich wie im Klimawandel ändern und zwar in einer Höhenregion in der der Großteil des Strahlungshaushalts der Atmosphäre, also des Treibhauseffekts generiert und verändert wird. Wir können damit prozessspezifische Fehler und deren Ursachen in Klimamodellen identifizieren und im Folgendem deren Prognosefähigkeit verbessern.

Andreas Zahn, Studienleiter KIT

Fazit zum fliegenden Forschungslabor der Lufthansa

Gerade in der heutigen Zeit ist die Forschung zum Klimaschutz überaus wichtig. Zuletzt wurde auch bekannt gegeben, dass in den kommenden Jahren 238 Millionen Euro für ein Forschungszentrum für klimafreundliche Flugantriebe investiert werden sollen. Auch die Lufthansa will zur Forschung im Klimaschutz beitragen. Ein Airbus A350 von Lufthansa wird mit einiger Verspätung zum fliegenden Forschungslabor. Nachdem der Jet ursprünglich bereits vor knapp anderthalb Jahren die ersten Passagier- und Messflüge durchführen sollte, hat die Umrüstung der “Erfurt” länger gedauert als ursprünglich gedacht. Der A350 soll voraussichtlich dann doch erst ab 2024 an den Start gehen. Es ist ein weltweit einmaliges Projekt, welches künftig wichtige Daten zur Klimaforschung erheben wird. Was haltet Ihr davon?

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Autor

Anna Schulte ist als Duale Studentin seit September 2022 im reisetopia Content-Team tätig. Mit einer Ausbildung startete ihr beruflicher Weg in die Reisebranche und mittlerweile hält sie Euch mit aktuellen News des Reisealltags immer up to date.

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