Ein Airbus A321LR von Titan Airways musste am 4. Oktober 2023 auf einer Höhe von 3.000 Meter wieder umkehren, da drei Fenster lose waren oder gänzlich fehlten. Inzwischen ist die Ursache bekannt.

Der Airbus A321LR (Long Range) von der Charter-Businessairline Titan Airways mit dem Kennzeichen G-OATW flog am 4. Oktober 2023 von London-Stansted nach Orlando in Florida. Da wurde er für den nächsten Einsatz hingebracht. Ein Lademeister bemerkte auf einer Höhe von 3.000 Meter, dass ein Fenster auf der linken Seite des Jets locker war. Nach nur 36 Minuten befand sich der Airbus wieder sicher auf der Landebahn in London Stansted. Der Untersuchungsbericht gibt nun Einblick, weshalb es dazu gekommen ist, wie aerotelegraph berichtet.

Air Accidents Investigation Branch AAIB bringt Licht ins Dunkel

Die Nachricht um die verlorenen Fenster ging durch die Aviation-Welt, endlich gibt es eine Erklärung für den ungewöhnlichen Zwischenfall. Zurückzuführen ist der Schaden auf die Hochleistungslampen, die am Vortag im Zuge von Dreharbeiten für zu lange Zeit zu nahe am Jet leuchteten. Um einen Sonnenaufgang zu erzeugen, wurden die hellen Strahler für rund vier Stunden auf die linke Seite des Jets und für weitere fünfeinhalb Stunden auf die rechte Seite des Airbus A321LR gerichtet.
Dabei dürften die Fenster beschädigt worden sein. Grundsätzlich wird darauf hingewiesen, die Lampen nur unter Berücksichtigung eines Mindestabstands von zehn Metern einzusetzen. Fotos der Dreharbeiten machen allerdings den Anschein, dass die Strahler lediglich in sechs bis neun Meter Entfernung angebracht waren und der Jet offenbar durch die Hitze zu Schaden kam.

Titan Airways Airbus A321LR

Die AAIB macht Flugzeugbesitzer indessen auf die Gefahren in Zusammenhang mit den Hochleistungslampen aufmerksam:

Gemeinsam mit dem Flugzeughersteller und -betreiber wird derzeit daran gearbeitet, die Eigenschaften der verwendeten Strahler vollständig zu verstehen und herauszufinden, wie dieses Risiko in Zukunft gehandhabt werden kann. Flugzeugeigentümer und -betreiber sollten die von solchen Aktivitäten ausgehenden Gefahren berücksichtigen, um das Risiko einer Flugzeugbeschädigung zu minimieren.

Air Accidents Investigation Branch AAIB

Zum Geschehnis am 4. Oktober

Nach ihrem Abflug am 4. Oktober 2023 vernahm die Crew an Bord ungewöhnlich laute Geräusche aus dem Kabinenraum – bedingt durch die losen Fenster. Dahingehend beschloss die Besatzung umzukehren und am Londoner Flughafen sicher zu landen. Der Pilot meldete allenfalls keinen Notfall und auch die dortigen Notdienste wurden nicht alarmiert. Denn die Drucksysteme des A321LR funktionierten trotz der Umstände einwandfrei. Zu Boden bemerkte man, dass drei Fenster lose oder ganz abgängig waren. Zudem vernahm die Untersuchungsbehörde Schäden am linken Höhenruder, wie aerotelegraph berichtete.

Titan Airways zählt seit über 30 Jahren zu den führenden europäischen Charter-Fluggesellschaften und ist im Rahmen des IATA-Programms für Betriebssicherheitsaudits akkreditiert

Der Airbus A321LR ist mit seiner leisen und Kraftstoff-effizienten Ausführung insbesondere für hochwertige Geschäfts-, Freizeit-, Sport- und Sonderflüge auf der Langstrecke ausgelegt. Die hochmoderne Maschine verfügt über eine Reichweite von mehr als 9 Stunden, sodass Transatlantikflüge in der Regel problemlos durchgeführt werden können.

Auch bei anderen Fluggesellschaften kam es in der Vergangenheit zu Problemen mit einem Airbus A321. Erst diesen August musste beispielsweise eine Maschine der Lufthansa wegen Triebwerkproblemen umkehren. Darüber hinaus hatte Boeing in der Vergangenheit Zweifel an der Sicherheit des Airbus A321XLR geäußert, wobei es sich hierbei um den Nachfolger des Airbus A321LR handelt und es zu bedenken gilt, dass Boeing der größte Konkurrent von Airbus ist. Da scheint es durchaus nachvollziehbar, dass sich die zwei bedeutendsten Flugzeugproduzenten einen Wettstreit leisten.

Fazit zu den abhanden gekommenen Fenstern

Die Ermittlungen zum mysteriösen Fenster-Verlust sind nun abgeschlossen und es gibt endlich Licht ins Dunkel. Dem Untersuchungsbericht zufolge sind die Schäden den Dreharbeiten des Vortags zuzuschreiben. Durch zu viel Hitze an der Flugzeugoberfläche begann sich die Fensterdichtung zu lösen und hatte den Verlust der Fenster zur Folge. Glücklicherweise arbeiteten die Drucksysteme des A321LR – ungeachtet der Umstände – einwandfrei, sodass die Maschine sicher gelandet werden konnte.

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Autorin

Bereits zu ihrer Schulzeit an der Kärntner Tourismus Schule hat Beate das Reisen für sich entdeckt. So verbrachte sie jeden Sommer im Ausland. Auch während ihres Tourismusmanagement-Studiums in Wien war Beate viel unterwegs. Bei reisetopia kann sie nun ihre Leidenschaft zum Schreiben und Reisen perfekt miteinander kombinieren.

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