Ein letztes Mal hob ein Airbus A380 mit AF-Flugnummer am 26. Juni ab. Ein Abschiedsflug für ein Flugzeug, dass bei Air France immer in der Kritik stand.
Mit einem letzten Flug ab Paris verabschiedet Air France den Flugzeugriesen, der sich bei Air France nie richtig durchsetzen konnte. An Bord waren ausschließlich Mitarbeiter der Airline.
Nur zehneinhalb Jahre für Air France im Einsatz
Bereits im Mai kündigte die Fluggesellschaft das Ende der Airbus A380-Flotte an. Das Ende eines Flugzeugs das zu teuer und zu schwer zu füllen ist war damit schlussendlich besiegelt. Damit ist Air France die erste Airline, die zukünftig vollständig auf den Flugzeuggiganten verzichtet. Neben hohen Betriebskosten hat Air France es allerdings gleich zu Beginn einer vermeintlichen Ära verpasst den A380 mit einem guten Bordprodukt auszustatten. Doch dazu später mehr.
Ein Rückblick. Am 31. Oktober 2009 übernahm Air France als erste europäische Airline einen Airbus A380 in Hamburg-Finkenwerder. Mit Flugnummer AF380 machte sich der gut gefüllte A380 auf einem Sonderflug in Richtung Paris. Damals war die Begeisterung groß. Drei Wochen nach dem Überführungsflug kam das Flugzeug erstmals für einen Passagierflug zum Einsatz.
Zehneinhalb Jahre später ist von Begeisterung nichts mehr zu spüren. Erst kürzlich sagte Chefin Anne Rigail, dass man vor Jahren nicht daran hätte denken können, dass der Dreamliner sowie der A350 den A380 völlig obsolet machen würde. “Zu groß, zu teuer”, so lautet die knappe Einschätzung Rigails.
Und so endet die Ära A380, die bei Air France leider nie eine geworden ist, mit einem weiteren Sonderflug über Paris. An Bord wird auch Anne Rigail sein, gemeinsam mit Ben Smith, CEO von Air France/KLM. Darüber hinaus waren Mitarbeiter an Bord, die jahrelang mit dem A380 gearbeitet haben. Ein würdevoller Abschied eines Flugzeuges, das immer noch so viele Menschen begeistert.
Um 15:57 Uhr hob der A380 mit dem Kennzeichen F-HPJH ein letztes Mal vom Flughafen Paris Charles de Gaulle ab. Wie beim Überführungsflug lautet die Flugnummer auf dem Abschiedsflug AF380.
Auch in den sozialen Netzwerken verabschiedet sich Air France von seinem ehemaligen Flaggschiff mit einem kurzem Video.
Nicht zeitgemäßes Bordprodukt
Es mag auch an dem veralteten Bordprodukt liegen, dass der Airbus A380 auf das Abstellgleis geriet. Besonders Business Class Passagiere schätzen den heutzutage etablierten Luxus eines vollständig flachen Bettes. Die Airbus A380 von Air France verfügen über Business Class Sitze, die gerne als Rutsche bezeichnet werden. Der Sitz lässt sich nicht zu einem vollständig flachen Bett ausfahren und ist damit nicht mehr zeitgemäß. Die Business Class von Air France lässt sich gut mit der Business Class von Condor vergleichen. Hier hat es Air France verpasst ein zukunftsfähiges Bordprodukt zu verbauen.
Buchungen blieben aus, da Passagiere die Business Class in der Boeing 777 bevorzugten. Die neue Business Class steht in keinem Vergleich zu der veralteten Business Class im A380.
Auch die First Class, bei Air France La Premiere genannt, ist kaum mit der exklusiven First Class aus der Boeing 777 zu vergleichen.
Fazit zum Air France A380-Abschiedsflug
Ein Sonderflug ist ein würdiger Abschied, der das Ende einer unvollendeten Ära besiegelt. Zwar war das Ende der A380-Flotte für das Jahr 2022 vorgesehen, doch das Coronavirus zwingt die Airline zu diesem drastischen Schritt – ein Ende des A380 noch in diesem Jahr. In diesem Sinne: Au revoir.