In Kürze wird Aer Lingus den ersten Airbus A321LR (Long Range) in Empfang nehmen, der für die Airline eine aufregende neue Phase darstellt. Aer Lingus hat acht dieser Flugzeuge bestellt und beabsichtigt, sie dazu zu nutzen, den eigenen transatlantischen Service zu erweitern und auch ihre geleasten und in die Jahre gekommenen Boeing 757 in Rente zu schicken.
Die auf einem Kurz- und Mittelstreckenflugzeug basierenden Flugzeuge des Typs A321LR verfügen über insgesamt 186 Sitze, von denen sich 16 in der Business Class befinden und mit Sitzen ausgestattet sind, die sich zu einem komplett flachen Bett verstellen lassen. Das Besondere daran: Diese Flugzeuge kommen auch auf der Kurzstrecke zum Einsatz. Und die entsprechenden Flüge sind ab sofort buchbar.
Aer Lingus ungewöhnliche Strategie
Wie wir bereits ausführlich berichteten, wird Aer Lingus mit dem Erhalt der neuen A321LR auf ausgewählten innereuropäischen Strecken eine richtige Business Class zurück bringen, die – im Gegensatz zum Gros der europäischen Airlines mit Economy Class-Sitzen und einem geblockten Mittelsitz – über Sitze verfügt, die sich in ein komplett flaches Bett verstellen lassen und in einer privaten 1-1 Bestuhlung daherkommt. Eine der Strecken, auf denen das neue Business Class Produkt zum Einsatz kommt, ist zum Beispiel die Route zwischen Dublin und Paris, ab dem 27. Oktober 2019.
Aer Lingus verfolgt eine andere Strategie für den Verkauf der Business Class innerhalb Europas als andere Fluggesellschaften. Anstatt es als eine seperate Serviceklasse zu verkaufen, bieten sie es im Wesentlichen als “Upselling”-Option während des Sitzplatzauswahlprozesses an. Dabei ist bis dato nicht bekannt, ob Aer Lingus dieses Modell auch in Zukunft beibehalten wird.
Buchung und Preise der neuen Kurzstrecken-Business Class
Entsprechend sind diese Sitze bei Aer Lingus also nicht direkt als Business Class buchbar, auch weil die Iren schlicht keine Business Class auf der Kurz- und Mittelstrecke anbieten. Um in den neuen Business Class-Sitzen Platz nehmen zu können, ist ein kleiner Umweg über eines der Economy Class-Tickets bei Aer Lingus notwendig: Drei Tarife bietet der irische Flagcarrier dabei in der Eocnomy Class an: den Saver-, Plus- und Advantage-Tarif. Dabei lassen sich mit allen drei Tarifen die Premium Sitze buchen.
Bei den günstigeren Saver- und Plus-Tarifen werden auf der Strecke von Dublin nach Paris beispielsweise rund 75 Euro für eine Sitzplatzreservierung in einem der sogenannten Lie-Flat-Sitze fällig. Den Saver-Tarif – welcher außer einem Handgepäckstück á 10 Kilo keine weiteren Leistungen enthält – gibt es bereits ab rund 62 Euro auf der Strecke von Dublin nach Paris und so würde man im günstigsten Fall für insgesamt etwa 137 Euro in den neuen Business Class-Sitzen fliegen.
Im teuersten Advantage-Tarif – der unter anderem Priority Boarding, die Fast Track-Nutzung, sowie Loungezugang enthält – sind die Lief-Flat-Sitze kostenlos reservierbar. Dieser Tarif schlägt aber auch mit mindestens 186 Euro für den einfachen Flug zu buche.
Fazit zum Verkaufsstart der Lie-Flat-Business Class
Aer Lingus bringt eine richtige Business Class zurück auf ausgewählten Strecken innerhalb Europas. Dieser Schritt ist äußerst begrüßenswert, wenngleich es sich dabei eher um operative Gründe handeln dürfte, um den neuen A321LR möglichst wenig Standzeit zwischen den Transatlantikflügen zu gönnen. Auch die Preise für einen der modernen und privaten Sitze, die sich zu komplett flachen Betten verstellen lassen, bewegen sich in einem moderaten Rahmen.
Ob sich der Aufpreis jedoch für solch kurze Strecken wie zwischen Dublin und Paris lohnt, muss jeder für sich entscheiden. So oder so handelt es sich dabei aber um ein deutliches Upgrade gegenüber dem Großteil der europäischen Airlines und den typischen Business Class-Produkten mit Economy Class-Sitzen und einem geblockten Mittelsitz. Ihr solltet aber nicht vergessen, dass es keinen echten Business Class Service geben wird, Ihr profitiert also allen voran von einem besseren Sitz.