Am vergangenen Freitag übernahm Emirates den 116. Airbus A380 auf dem Airbus-Werksgelände in Hamburg Finkenwerder. Auf dem Überführungsflug nach Dubai betankte man den Giganten der Lüfte mit zehn Tonnen nachhaltigem Biokerosin.
Ein trauriges Ende ist in Sicht. Das Produktionsende des Airbus A380 naht. Als einzige Airline weltweit empfängt lediglich Emirates noch werkfrische Airbus A380 in Hamburg Finkenwerder. In diesem Jahr empfängt Emirates zudem noch zwei weitere Flugzeuge, nachdem sich am 4. Dezember der insgesamt 116. Airbus A380 auf den Weg nach Dubai gemacht hat.
Mit Biokraftstoff aus Finnland nach Dubai
Mit 123 bestellten Airbus A380 ist die Airline aus Dubai der größte Kunde des Doppedeckers. Aufgrund der anhaltenden Pandemie setzt Emirates jedoch nur 15 Airbus A380 ein. Zum jetzigen Zeitpunkt fliegt Emirates Amman, Guangzhou, Kairo, London-Heathrow, Manchester, Moskau sowie Paris mit dem beliebten Flugzeug an. Von Airbus-Werksgelände im Hamburgs Süden machte sich am 4. Dezember der 116. A380 mit der Kennnummer A6-EVL auf den Weg nach Dubai. Damit wächst die bestehende Flotte wieder auf 115 Exemplare an, nachdem Emirates in diesem Jahr bereits das zweitälteste Flugzeug in Rente schickte. Interessant ist, dass das Flugzeug nicht vollständig neu ist, sondern bereits anderthalb Jahre alt ist. Den Jungfernflug führte der A380 bereits am 24. Juli 2019 durch, ehe er seit Juni 2020 in Hamburg Finkenwerder weilt.
Seitdem wurde die Innenkabine verbaut – jedoch ohne die Premium Economy. Zwei weitere Flugzeuge sollen in diesem Jahr noch an Emirates ausgeliefert werden – an einem dieser A380 ist dann die brandneue Premium Economy verbaut.
Das besondere an diesem Überführungsflug des 116. Airbus von Emirates befand sich im Tankinnenraum. Neben konventionellem Kerosin ließ Emirates das Flugzeug mit zehn Tonnen nachhaltigen Kerosin, dem sogenannten Sustainable Aviation Fuel – kurz SAF – betanken. Das für diesen Flug verwendete Biokerosin wurde in Finnland aus gebrauchtem Speiseöl hergestellt. Tim Clark, CEO von Emirates, kommentierte die Beimischung des nachhaltigen Kerosins wie folgt:
Wir beobachten die Entwicklungen im Bereich des nachhaltigen Flugtreibstoffs sehr genau und freuen uns auf die Zeit, in der er in großem Maßstab und zu wettbewerbsfähigen Kosten hergestellt werden kann.
Hamburger Abendblatt
Flüge mit SAF bei Airbus an der Tagesordnung
Mit dieser Betankung feierte der Airbus A380 in Hamburg Premiere, so ein Sprecher des Flugzeugbauers. Bereits seit einem Jahr betankt Airbus seine Transportflugzeuge Beluga zu einem gewissen Prozentsatz mit nachhaltigen Biokerosin. Zunächst wurde die Beimischung des Sustainable Aviation Fuel lediglich für Auslieferungen ab Toulouse angeboten.
Darüber hinaus machte im Juli bereits die kanadische Fluggesellschaft Air Transat auf sich aufmerksam, als die Airline zwei werkfrischen A321LR mit SAF betanken ließ. Bei den Überführungsflügen soll der Anteil der Beimischung des Biokerosins bei zehn Prozent gelegen haben.
Fazit zu dem Überführungsflug mit Biokerosin an Bord
Nachhaltigkeit spielt in der Luftfahrt eine immer wichtigere Rolle. Angesichts der Flugscham-Debatte könnte sich langfristig die Entwicklung und Forschung in nachhaltige Kraftstoffe ökologisch auszahlen, wenngleich die Kosten im Vergleich zum herkömmlichen Kerosin deutlich höher sind. Die Airlines sollten sich ihrer Verantwortung gegenüber der Umwelt bewusst sein und hier einen weiteren Schwerpunkt ihrer Budgetplanung legen. Flugzeugbauer Airbus bietet bereits die Beimischung von nachhaltigen Kraftstoffen auf Überführungsflügen an. Umso schöner ist es, dass ein Großkunde wie Emirates seinen A380 mit zehn Prozent des nachhaltigen Kraftstoffs betanken lässt, auch wenn es hier natürlich noch viel Potenzial für die Zukunft gibt.