Während die Luftbranche in Deutschland zunehmend mit steigender Luftverkehrssteuer konfrontiert ist, ist Schweden auf dem gegensätzlichen Weg.

Als ursprüngliche Maßnahme zur Reduzierung der Umweltbelastung wurde in Schweden 2018 eine Steuer auf Flugtickets eingeführt. Da dies allerdings zu einem Rückgang des Flugangebots im skandinavischen Land, soll dies wieder rückgängig gemacht werden. Die Regierung beschließt so, dass die Luftverkehrssteuer ab Mitte nächsten Jahres entfallen wird, wie airliners.de berichtet.

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Regierung in Schweden plant, ab dem 1. Juli 2025 die Steuer auf Flugtickets abzuschaffen
  • Die Steuerabschaffung soll die Nachfrage bei den nationalen Fluggesellschaften erhöhen
  • Der Beschluss löst auch mehr Kritik in der deutschen Airlinebranche aus

Schweden streicht Gebühr für mehr Wettbewerbsfähigkeit

Ab dem 1. Juli 2025 wird in Schweden auf Flugtickets keine Luftverkehrssteuer mehr erhoben, das teilte der Regierungschef Ulf Kristersson zu Beginn der Woche mit. Die Maßnahme sei entscheidend für die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der nationalen Airlines. Im gleichen Zuge erklärt Kristersson, dass die Abschaffung der Gebühr langfristig auch im Einklang mit der Klimapolitik in Schweden sei.

Auf einer Pressekonferenz betont die Abgeordnete der Schwedendemokraten, Linda Lindberg, dass die Steuerabschaffung automatisch zu niedrigeren Preisen für Reisende führen wird. Somit soll der Reisemarkt wieder mehr belebt werden. Umweltschützer hingegen zeigen sich auf den Entfall der Luftverkehrssteuer in Schweden besorgt über mögliche Auswirkungen auf die Klimaziele. Daniel Kihlberg von der schwedischen Gesellschaft für Naturschutz sagt, dass die Regierung damit ihre Klimapolitik aufgäbe.

Auch deutsche Airlinebranche fordert Abschaffung

Nur eine geringe Anzahl an EU-Staaten erhebt aktuell eine Luftverkehrssteuer, darunter zählt auch Deutschland. Hier wurde die Steuer erst im Mai um etwa 25 Prozent erhöht. Der Beschluss aus Schweden, die Gebühren ab Sommer nächsten Jahres abzuschaffen, drängt auch die deutsche Luftfahrtbranche Maßnahmen zur Entlastung zu ergreifen.

Unter anderem hat sich der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) bereits zu Jahresbeginn gegen einen Anstieg der Luftverkehrssteuer ausgesprochen. Auch jetzt fordern der BDL und der Flughafenverband ADV die Bundesregierung auf, die Gebühren infrage zu stellen.

Die hierzulande zum 1. Mai um 25 Prozent erhöhte Luftverkehrsteuer treibt die Kosten des ohnehin bereits sehr teuren Standorts noch weiter in die Höhe.

Jens Bischof, BDL-Präsident und CEO von Eurowings

Deutsche Flughäfen verlieren ohnehin zunehmend an Attraktivität für Airlines. Grund dafür sind auch steigende Standortkosten, die dem deutschen Luftverkehr immer mehr zur Last fallen. Zuletzt bemängeln auch Airlines wie Lufthansa und Condor den unfairen Wettbewerb in Deutschland.

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Autor

Anna Schulte ist als Duale Studentin seit September 2022 im reisetopia Content-Team tätig. Mit einer Ausbildung startete ihr beruflicher Weg in die Reisebranche und mittlerweile hält sie Euch mit aktuellen News des Reisealltags immer up to date.

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