Wenn ich ganz ehrlich bin, hat mich das Sightseeing in Doha doch sehr enttĂ€uscht. Qatar Airways wirbt mittlerweile aktiv um einen Stop-Over in der WĂŒstenstadt. Warum man einen solchen allerdings machen sollte, erschlieĂt sich mir nach meinem Besuch in Doha nicht wirklich.
Wenn es um die Erkundung von StĂ€dten geht, bin ich extrem aufgeschlossen. Ob Kaliningrad in Russland, Lima in Peru oder Jakarta in Indonesien. Ich habe es ĂŒberall versucht und wurde dabei ehrlich gesagt nur selten enttĂ€uscht. Selbst in Ankara, das touristisch kaum bekannt ist, hat es mir wirklich gut gefallen. Doch es gibt immer ein erstes Mal, weswegen ich sagen muss: Doha muss man meiner Meinung nach wirklich nicht gesehen haben.
Doha entdecken â die âAltstadtâ
Irgendwie ist es ironisch, dass ich in einem Luxushotel in Doha mit dem Namen DoubleTree Doha Old Town geschlafen habe⊠einem Hochhaus mit Blick auf andere HochhÀuser. Dieses Gegensatzes war ich mir schon davor bewusst, doch die sogenannte Altstadt von Doha hat mit einer Altstadt sogar noch weniger zu tun als man denken mag. Dagegen ist selbst Dubai historisch.
Selbst mit sehr viel MĂŒhe kann ich nicht wirklich viele auch nur annĂ€hernd historisch GebĂ€ude aufzĂ€hlen. Aber immerhin: Das Roter Halbmond GebĂ€ude, das Islamische Kulturzentrum und der Palast des Emirs (der allerdings nur aus der Distanz sichtbar ist) versprĂŒhen zumindest im geringsten den Charme von Historie.
Doha genieĂen â die Parks und die Corniche
Eines der Highlights von Doha ist sicherlich die Corniche. Diese erstreckt sich kilometerweit bis in den neuen Teil auf Doha, der im Prinzip gegenĂŒber der Bucht liegt. Ăbrigens: Auf der Corniche befindet sich auch das âThe Pearlâ Monument, eines der Wahrzeichen von Doha.
Schön ist auch der Ausblick. Die Skyline in Kombination mit dem kĂŒnstlich auf alt gemachten Hafen mit âaltenâ Fischerbooten ist durchaus schick. Auch der Blick auf die Museen (dazu mehr) ist ganz nett.
Die enorm breiten Wege und GĂ€rten sind zwar alle sehr neu und sauber, aber es gibt dafĂŒr auch keine Menschen. Selbst im November und bei Ă€uĂerst humanen 30 Grad habe ich in ĂŒber zwei Stunden auf der Corniche nicht einmal eine handvoll Menschen getroffen.
ErwÀhnenswert sind ansonsten noch der Souq Waqif Park und der Salata Park, die beide sehr schön gemacht sind.
Doha verstehen â die Museen und MĂ€rkte
Wenn es etwas gibt, fĂŒr das sich ein Trip nach Doha lohnt, dann sind es die Museen und MĂ€rkte. Nicht nur die Architektur des Islamischen Kunstmuseums weiĂ zu ĂŒberzeugen, auch die Ausstellung ist durchaus spannend. Auch das Nationalmuseum von Katar (bei meinem Besuch auf Grund von Renovierungsarbeiten geschlossen) gilt als sehr interessant.
DarĂŒber hinaus gibt es noch ein interessant gestaltetes AusstellungsgebĂ€ude mit regelmĂ€Ăigen Ausstellungen. Als einer der Höhepunkte von Doha gilt auĂerdem der Souq Waqif, der einen Duft von Kultur versprĂŒhen soll. Wenngleich die GebĂ€ude sehr nett gemacht sind und auch der Markt an sich eine nette Auswahl an einheimischen Waren bietet, wirkt alles irgendwie kĂŒnstlich.
Keine Menschen, westliche Marken, mit Historie und einem traditionellen Markt hat all das fĂŒr mich nur wenig zu tun.
Doha kompakt â Fazit
Ich hatte nur einen knappen Tag Zeit, um Doha zu entdecken und bin ehrlich gesagt glĂŒcklich, dass ich nicht lĂ€nger geblieben bin. Selbst die sogenannte Altstadt ist, selbst im Vergleich zu Dubai und Abu Dhabi, alles andere als historisch. Es gibt zwar ein paar architektonisch attraktive GebĂ€ude, gute Museen und den einen oder anderen Park, aber das war es auch schon. Die Corniche mit dem schönen Ausblick auf den modernen Teil der Stadt ist fĂŒr mich noch das Highlight. Wirklich empfehlen wĂŒrde ich einen Stop-Over in der Haupstadt von Katar daher nicht â besonders nicht im knallheiĂen Sommer.