Die Polarlichter stehen nicht ohne Grund ganz weit oben auf vielen Bucket Lists. Das Naturspektakel ist ein einmaliges Erlebnis. Wir zeigen Euch in diesem Ratgeber, wann und wo Ihr die größte Chance habt, einen Blick auf die tanzenden Lichter zu erhaschen – denn 2024 ist diese besonders hoch!

Etwa in Alaska, Schweden oder Finnland kann ein Blick in den Himmel Betrachtern ganz schön den Atem rauben. Denn neben wunderschönen Stern-Konstellationen kann man an einigen Orten der Welt bei dunklen, klaren Wetterverhältnissen die Aurora Borealis, die Polarlichter bestaunen. Die Neon-Grünen oder pinkfarbenen Streifen huschen über den Himmel und ziehen aus gutem Grund unzählige Besucher aus aller Welt an diese Orte. Im Jahr 2024 ist die Chance besonders hoch, das Naturspektakel zu erleben. Aber es heißt nicht ohne Grund, die “Jagd nach den Nordlichtern” – so gut eine Reise auch geplant sein mag, eine Garantie für diesen einzigartigen Himmels-Blick lässt sich nie geben. Wir zeigen Euch in diesem Ratgeber allerdings, wo und wann die Chancen hoch sind, warum dieses Jahr sich besonders lohnt und welche Erfahrungen wir bereits mit den Polarlichtern gemacht haben.

Wie entstehen Polarlichter?

Die Polarlichter laden zum Staunen ein. Doch natürlich liegt hinter dem Naturspektakel ein physikalisches Phänomen, das sich erklären lässt. Die Sonne stößt einen energiegeladenen Sonnenwind aus. Dieser besteht aus Protonen, Elektronen und Helium. In einer Zeit von etwa 18 Stunden trifft der Sonnenwind auf die Magnetosphäre der Erde, wo die Teilchen an den Magnetfeldlinien abprallen.

Polarlichter entstehen durch die Reaktion des Sonnenwinds mit der Magnetosphäre der Erde

Die Teilchen aus dem Sonnenwind werden dann um das Magnetfeld der Erde herumgeleitet. Das geschieht aus dem Grund, dass die Feldlinien der Magnetosphäre nach Norden ausgerichtet sind und somit senkrecht zur Flugbahn der Teilchen. Bei einem Aufeinandertreffen kommt die Lorentzkraft ins Spiel, welche die elektrisch geladenen Teilchen ablenkt – und zwar senkrecht zu ihrer eigentlichen Bahn und senkrecht zum Magnetfeld. Die Nordlichter, die wir beobachten können, entstehen dann dadurch, dass diese energiegeladenen Teilchen auf erdeigene Atome treffen und sich verbinden.

Wusstet Ihr: Die grüne Farbe entsteht durch die Verbindung der energiegeladenen Teilchen mit Sauerstoff.

Der Unterschied zwischen Nordlichtern und Polarlichtern

Polarlichter kommen an beiden Polen der Erde vor, das Licht ist allerdings das gleiche. Alleinig die geografische Lage trägt zum Unterschied im Namen bei. Im Norden werden die Polarlichter Aurora Borealis genannt, auf der Südhalbkugel sind die Südlichter, die sogenannte Aurora australis zu finden.

Wo kann man die Polarlichter sehen?

Wie oben bereits erwähnt, kommen die Polarlichter in den Polregionen der Erde vor – im Norden sowie im Süden. Der Norden ist dabei allerdings weitaus bekannter und beliebter unter Polarlicht-Jägern.

Der Grund, warum das Naturphänomen an den Polen vorkommt, lässt sich mit der Beschaffenheit des irdischen Magnetfelds erklären. Dieses ist nicht rund um die gesamte Erde gespannt, sondern hat oben und unten Öffnungen. Aufgrund der magnetischen Ladung der im Sonnenwind enthaltenen Elektronen werden sie primär von den Öffnungen angezogen. Von den Magnetfeldlinien werden sie an die Pole gelenkt, wo sie sich dann mit den irdischen Teilchen verbinden und Polarlichter sichtbar werden. Die Verfärbung des Himmels passiert dann im Norden und Süden gleichzeitig.

In Ushuaia sind die “Südlichter” zu sehen

Wer die Polarlichter mit eigenen Augen bestaunen möchte, hat eine relativ große Auswahl an Destinationen. Denn auf den nördlichen Breitengraden befinden sich kulturell sehr unterschiedliche Ländern, genauso wie im Süden. Ihr könnt Euch also freien Lauf lassen bei der Wahl, welchen Ort Ihr schon immer einmal besuchen wolltet, und dort die Polarlichter mit etwas Glück erwischen.

In Norwegen lassen sich Polarlichter gut beobachten

Als gute Reiseziele zur Jagd auf Polarlichter gelten folgende Destinationen:

Ziele im Norden:

  • Island
  • Norwegen (Tromsø, Lofoten)
  • Schweden (Kiruna)
  • Finnland (Lappland)
  • Schottland (Galloway Forest Park)
  • Kanada (Yellowknife)
  • Alaska
  • Grönland
  • Färöer-Inseln

Ziele im Süden:

  • Falklandinseln
  • Stewartinseln vor Neuseeland
  • Argentinien (Ushuaia)
  • Tasmanien
  • Antarktis
  • Australien
  • Neuseeland

Das Portfolio ist relativ groß. Grundsätzlich gilt allerdings, je näher die Destination am Pol gelegen ist, desto höher ist die Chance auf Polarlichter.

Wie erhöht man die Chance, Polarlichter zu sehen?

Prinzipiell findet das Phänomen der Polarlichter natürlich am Himmel statt, doch damit wir es sehen können, bedarf es sehr guter Bedingungen. Erst einmal muss es möglichst sternklar sein – der Himmel sollte von so wenigen Wolken wie möglich verdeckt werden. Denn die Reaktion, welche das spektakuläre Himmelsleuchten hervorruft, findet auf satten 100 Kilometern Höhe statt. Damit darauf freie Sicht besteht, dürfen keine Wolkenschleier dazwischenkommen.

Um Polarlichter sehen zu können, muss es möglichst dunkel sein

Zudem braucht es gute Lichtbedingungen – besser gesagt, gar kein Licht. Denn je mehr Lichtverschmutzung von Stadt- und Straßenbeleuchtung den Himmel erhellt, umso schwerer ist es, das Phänomen zu sehen.

Zum Beobachten der Polarlichter gilt: je dunkler, desto besser.

Es empfiehlt sich, so weit wie möglich aus der Stadt, in die man angereist ist, herauszufahren. Zum Beobachten ist ein offener, dunkler Ort am besten geeignet. Etwa ein Feld oder ein zugefrorener See.

Eins wird dabei ganz deutlich – die Polarlichter zu sehen, ist nicht besonders gut planbar. Es bedarf bester Konditionen, um einen Bilderbuchblick zu erhaschen.

Es ist tatsächlich auch möglich, vom Flugzeug aus einen guten Blick auf die Polarlichter zu bekommen. Da man sich dabei zumeist über der Wolkendecke befindet, ist die Sicht uneingeschränkt. Durch die Höhe entfällt zudem die Lichtverschmutzung der Städte. Solltet Ihr also in den passenden Monaten einen Nachtflug in einer der Polregionen unternehmen, haltet unbedingt die Augen nach dem Spektakel offen!

Welche Reisezeit lohnt sich, um Polarlichter zu sehen?

Einige Monate im Jahr ist mit Polarlichtern in den betroffenen Regionen zu rechnen, es gibt allerdings Zeitfenster, in denen die Aktivität am Himmel statistisch gesehen am höchsten ist.

Die Monate September, Oktober, Februar und März gelten als beste Monate für die Polarlichter.

Von Region zu Region variieren die einzelnen Reisezeiten noch einmal. Denn das regionale Wetter ist zu beachten – ist an manchen Destinationen eine hohe Schneewahrscheinlichkeit für einige Monate, lohnen sich diese trotz bester Lage nicht für die Nordlichter. Für die Nordlichter eignen sich aber prinzipiell die dunklen Wintermonate.

Island hat nicht nur Vulkane, sondern auch Polarlichter zu bieten

Für die Südlichter gilt das Gegenteil. Die Aurora australis tritt meist kürzer auf und ist seltener sichtbar. Generell allerdings in den Wintermonaten auf der Südhalbkugel – also zwischen März und September.

Warum ist 2024 ein besonderes Jahr für Polarlichter?

Das aktuelle Jahr 2024 gilt als besonders gutes Jahr, um die Polarlichter zu bestaunen. Das liegt an der erhöhten Sonnenaktivität. Denn alle elf Jahre kommt es zu einer extrem hohen Aktivität des Zentrums des Universums und durch mehr Eruptionen kommt es vermehrt zu Sonnenwinden, welche in Polarlichtern sichtbar werden. Die Aktivität der Sonne erreicht einen solchen Höhepunkt, dass teilweise sogar in Deutschland Polarlichter zu sehen sind.

Unsere Erfahrungen mit Polarlichtern

Ich selbst war im vergangenen Dezember im finnischen Rovaniemi und habe sich dort auf die Jagd nach Nordlichtern begeben. Auf meiner Reise im Polarkreis habe ich aus erster Hand erfahren, wie sehr sich die Konditionen ändern können und welche Rolle Glück bei der Sichtung des Himmelsschauspiels spielt.

Eine Jagd nach Nordlichtern lässt sich gut mit anderen Aktivitäten kombinieren

Grundsätzlich empfehlen wir, eine Reise in den Norden oder Süden nicht alleinig auf Polarlichter auszulegen. Auch wenn sie ganz oben auf Eurer Bucketlist stehen, ist das Risiko sehr hoch, enttäuscht zu werden, sollten die Verhältnisse nicht stimmen. Stattdessen lohnt es sich, den Ort und dessen Aktivitäten vollends auszukosten. Bei einem Besuch in Lappland beispielsweise lohnt sich eine Fahrt mit dem Husky-Schlitten, eine Rentier-Farm zu besuchen oder dem Weihnachtsmann einen Besuch abzustatten. Wenn dann noch das Wetter für die Polarlichter mitspielt, ist dies natürlich die Krönung.

Abgesehen von den vielen Aktivitäten, die der Norden bietet, kann sich auch ein Städtetrip in Kombination mit der Aurora-Jagd lohnen. Ihr wolltet schon immer eine bestimmte Stadt in den nördlichen oder südlichen Breitengraden besuchen? Dann findet Ihr bei reisetopia Hotels eine große Auswahl an Luxushotels etwa in Norwegen oder Kanada, die Ihr mit exklusiven Vorteilen buchen könnt.

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Nordlichter bestaunen in Rovaniemi, Finnland

Rovaniemi in Finnland ist auf der Grenze zum Polarkreis aber dennoch gut angebunden an touristische Infrastrukturen wie Hotels oder den Flughafen. Aus diesem Grund lohnt sich die Stadt besonders als Ausgangspunkt für Entdeckungs-Touren im hohen Norden. Von hier aus lässt es sich auch auf Polarlichter-Jagd begeben.

Viele Airlines bieten mittlerweile Flüge in Polarlicht-Regionen an. Ich bin mit Finnair geflogen, doch auch Eurowings fliegt aktuell nach Rovaniemi genauso wie die Airline-Kollegen von Austrian Airlines oder Edelweiss.

Redakteurin Ricarda unter den finnischen Nordlichtern

Wer sich aufmacht, das Himmelsspektakel zu bestaunen, der sollte wachsam bleiben, wann die Aktivität am Himmel einsetzt. Außerhalb von gebuchten Touren, die grundsätzlich in den regulären Abendstunden stattfinden, ist die Natur bekanntlich unberechenbar. Sobald es dunkel wird, kann es theoretisch jederzeit so weit sein. Wir empfehlen, eine App auf dem Handy zu installieren, um die Aktivität der Aurora Borealis zu verfolgen. Es lässt sich auch ein Alarm einstellen, sodass Ihr benachrichtigt werdet, wann sich ein Blick nach oben lohnen könnte.

Wir können die App Aurora Alert Realtime empfehlen.

Es ist empfehlenswert, sich vorher zu informieren, wo es ausgehend von dem Ort, an dem Ihr untergebracht seid, eine möglichst ideale Stelle zur Beobachtung gibt.

Auf eigene Faust versus gebuchte Tour

Ich habe die Polarlichter sowohl auf eigene Faust aufgesucht als auch an einer organisierten Tour teilgenommen. Welche dieser Optionen für Euch die Richtige ist, ist natürlich eine subjektive Entscheidung. Wir zeigen Euch die Vor- und Nachteile beider Möglichkeiten auf.

Polarlichter selbst suchen

Besonders mit einer Tracking-App seid Ihr selbst in der Lage, die Polarlichter aufzusuchen, sobald die Aktivität am Himmel hoch genug ist. Der Vorteil davon ist, dass Ihr zeitlich sehr flexibel seid. Ihr könnt reagieren, sobald die Konditionen gut sind und seid nicht auf andere Umstände oder Personen angewiesen. Allerdings je nachdem wann der Alarm losgeht, hat man zumeist nicht die Möglichkeit, wahnsinnig weit aus der Stadt herauszukommen. Solltet Ihr die Entscheidung treffen, nachts für die Polarlichter aufzustehen, fahren nicht überall regelmäßig Busse und fußläufig lässt man die Helligkeit der Stadt nicht so leicht hinter sich. Dann empfiehlt es sich, ein Auto zu mieten oder einen möglichst dunklen Ort aufzusuchen.

Polarlichter über Rovaniemi in Finnland

Ich bin nachts um drei auf einen zugefrorenen Fluss außerhalb der Stadt gelaufen, um die Polarlichter zu erwischen, nachdem es tagelang geschneit hatte. Der Anblick war auf jeden Fall sehr besonders, allerdings war mit dem bloßen Auge nicht so viel zu erkennen wie auf der Handykamera. Zu groß war die Helligkeit der Stadt und zu schwach die Aktivität am Himmel. Einen Tag später auf einer geführten Tour sah das Spektakel komplett anders aus.

Polarlichter auf einer geführten Tour erleben

Mit einer Tour ist man auf seiner Reise deutlich weniger flexibel. Zumeist wird die Aktivität zum Zeitpunkt der Reise-Planung für einen beliebigen Tag gebucht, ohne vorher die Wetterverhältnisse einschätzen zu können. Zudem sind solche Touren nicht gerade günstig und bringen trotzdem keine Garantie mit. Doch, wenn alle Verhältnisse mitspielen, ist der Anblick unbezahlbar.

Polarlichter am sternenklaren Himmel

Denn eine geführte Tour bringt Euch dem Himmels-Highlight deutlich näher, als Ihr es wahrscheinlich alleine schaffen würdet. Die Veranstalter kennen gute Orte, die sich zur Beobachtung lohnen, Ihr bekommt warme Kleidung und Ausrüstung und Ihr seid mehrere Stunden unterwegs.

Es lohnt sich, eine Tour zu buchen, die nicht nur einen Ort anfährt. Veranstalter, die versprechen, mindestens drei oder vier Destinationen zu besuchen, bringen eine höhere Chance auf einen guten Blick auf Polarlichter mit.

Ein weiterer Pluspunkt ist, dass viele Veranstalter hochwertiges Kameraequipment mit auf die Tour bringen. Nicht nur bekommt Ihr deutlich bessere Fotos dieses einmaligen Erlebnisses statt mit dem Smartphone. Es erlaubt Euch auch viel mehr im Moment zu sein und die tanzenden Lichter zu erleben, ohne sie mit der eigenen Kamera einfangen zu müssen. Denn sobald der Himmel leuchtet, ist er in ständiger Verwandlung und es gibt jede Menge zu sehen.

Hier könnt Ihr direkt eine Tour über GetYourGuide buchen:

Insgesamt lohnt sich nach unserer Erfahrung auf jeden Fall eine geführte Tour mehr als die Beobachtung auf eigene Faust. Auch wenn sie keine Garantie gibt, ist sie bei guten Konditionen unbezahlbar. Sich selbst auf die Suche begeben, kann man im Nachhinein immer noch.

Fazit zu der Beobachtung von Polarlichtern

Das Jahr 2024 mit seiner hohen Sonnenaktivität lohnt sich besonders für die Jagd nach Polarlichtern. Das Himmels-Highlight ist sowohl im Norden als auch im Süden zu bestimmten Jahreszeiten zu sehen. Die wichtigste Voraussetzung für einen atemberaubenden Blick ist dabei das Wetter. Stehen die Polarlichter auch auf Eurer Bucketlist?

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Autor

Wenn Ricarda auf Reisen ist, fühlt sie sich am lebendigsten. Infiziert vom Reisefieber wurde sie im Jugendalter durch ein Auslandsjahr in den USA. Egal ob mit dem Van, Backpack, Boot oder im Hotel: Sie ist immer bereit für ein neues Abenteuer, gerne auch mit viel Adrenalin. Nach ihrem Journalismus-Studium kann sie bei reisetopia ihre beiden Leidenschaften voll ausleben und versorgt Euch mit spannenden News.

Fragen? In der reisetopia Club Lounge auf Facebook beantworten wir Eure Fragen.