Am BER gibt es drei beziehungsweise vier Lounges, die Fluggästen zur Verfügung stehen. Wir präsentieren Euch detaillierte Informationen sowie eigene Eindrücke.
Inhaltsverzeichnis
Der neue Flughafen Berlin Brandenburg verfügt über vier Lounge-Einrichtungen. Neben den zwei großen Lounges “Tegel” und “Tempelhof” finden sich Aufenthaltsräumlichkeiten für berechtigte Lufthansa Passagiere und Statuskunden. In der Folge möchten wir einen detaillierten Überblick des Lounge-Angebots am Hauptstadtflughafen BER schaffen.
Die drei Schengen Lounges am BER
Bei den Lounges, die seit dem 31. Oktober 2020 am neuen Flughafen Berlin Brandenburg in Eigenregie des Flughafens betrieben werden, handelt es sich um zwei Business Lounges namens “Tegel” und “Tempelhof”. Diese wurden nostalgisch nach den alten Flughäfen Berlins benannt: Der Flughafen Berlin-Tempelhof wurde bereits im Jahr 2008 geschlossen, und der Flughafen Tegel hat am 8. November 2020 seine Pforten geschlossen.
Im Terminal 3 des Flughafens BER soll eine weitere “Schönefeld Lounge” entstehen, die mit ihrem Namen an den historischen dritten Verkehrsflughafen der Hauptstadt erinnern soll. Dies hat der ehemalige Flughafenchef Lüdkte Daldrup zugesagt. Mit der Eröffnung der Lounge ist jedoch frühestens Ende der 2020er Jahre zu rechnen.
Lounge Tempelhof
Die erste Lounge, die wir Euch etwas näher vorstellen möchten, ist die Lounge Tempelhof im Terminal 1, die eigentlich eine Air Berlin Lounge hätte werden sollen. Diese ist mit 910 Quadratmetern und mit etwas mehr als 200 Sitzplätzen sogar größer als die Tegel Lounge.
Die Tempelhof Lounge soll vor allem durch großzügige Aufenthaltsbereiche und Panoramafenster punkten, die einen guten Blick auf den Flughafen, zum Beispiel auf die südliche Start- und Landebahn, bieten sollen. Auch hier sollen Details an den ehemaligen Flughafen Tempelhof erinnern.
Das kulinarische Konzept der “Tempelhof Lounge”
Kulinarisch bietet die Tempelhof Lounge eine Auswahl an frischen, regionalen und gesunden Snacks und Mahlzeiten des Cateringpartners “The Lounge”, der von der LSG betrieben wird. Bis elf Uhr gibt es täglich ein Frühstücksangebot, danach ein regelmäßiges, vierteljährlich wechselndes Menüangebot mit Fisch, Fleisch und vegetarischen Gerichten sowie einer Suppe.
Neben dem bereits erwähnten Buffetangebot bietet die Tempelhof Lounge auch einen Dining-Bereich an der großen Fensterfront, sowie eine Kaffeebar mit einem umfangreichen Angebot an Heißgetränken.
Die Ausstattung der “Tempelhof Lounge”
Die Tempelhof Lounge befindet sich im Schengenbereich der Abflugebene im südlichen Main Pier auf einer Etage darüber. Außerdem bietet die Lounge einen Ausgang in den Non-Schengenbereich und bietet somit auch den Fluggästen, die außerhalb des Schengenraums fliegen einen schnellen Zugang. Auch diese exklusiven Warteräumlichkeiten sind in verschiedene Bereiche unterteilt, die im Design stets einen Bezug zum ehemaligen Flughafen Tempelhof aufweisen sollen.
Dabei wurde farblich vor allem auf Grau, Beige, Rot und ebenso Grün im hinteren Bereich gesetzt. Besonders gut gefallen hat mir zudem, dass an den Stühlen überall USB-Ladeanschlüsse zu finden waren, sodass man hier auf die Schnelle sein Handy laden kann.
Zudem hingen mehrere Fernseher an den Wänden und ein nettes – zumindest nach meinem Geschmack ebenso gutes – Angebot an Zeitungen gab es ebenfalls.
Ein besonderes Merkmal der Tempelhof Lounge dürften die bereits erwähnten Panoramafenster sein, die einen tollen Blick über das gesamte Vorfeld des Flughafens bieten. In einer Art Ruheraum gibt es sogar Liegen, von denen aus man das trubelige Geschehen am Vorfeld beobachten kann.
Weiterhin verfügt diese Lounge auch über andere “individuelle Zonierungen”, wie Arbeitsbereiche oder einen Konferenzraum.
Natürlich gibt es aber sowohl in der Lounge als auch im Event- bzw. Konferenzraum einen eigenen Hygienebereich mit Duschen und Toiletten.
Die Nutzungsbedingungen der “Tempelhof Lounge”
Geöffnet hat die Lounge nach aktuellem Informationsstand jeden Tag von 5 bis 21:30 Uhr, was ungefähr der Zeit vom ersten Flug morgens bis letzten Flug abends entspricht. Passagiere, die Business-Class fliegen, haben Zugang zur Lounge, es sei denn, sie fliegen mit einer Fluggesellschaft außerhalb der Star Alliance, mit Ausnahme von Turkish Airlines und United Airlines. Die Liste der Fluggesellschaften, die Zugang haben, ist ziemlich lang und kann auf der Website des BER-Flughafens eingesehen werden, die regelmäßig aktualisiert wird.
Passagiere und Gäste haben auch die Möglichkeit, ein eigenes Lounge-Ticket zu erwerben: Für einen dreistündigen Lounge-Aufenthalt kostet ein solches Ticket 48 Euro und kann per Handy oder digital erworben werden. Darüber hinaus ist der Zutritt auch für Inhaber des Dragon Pass und DreamFolks möglich. Zu beachten ist allerdings, dass die Tempelhof Lounge nicht am Priority Pass Programm teilnimmt.
Wir konnten die Tempelhof Lounge nach der Eröffnung bereits ausgiebig testen. Den Bericht gibt es hier:
BER Lounge Tegel
Die BER Lounge Tegel ist die kleinste Lounge am Flughafen und bietet 110 Sitzplätze. Die Lounge Tegel befindet sich auf der zweiten Ebene des Main Pier Nord. Der Aufgang befindet sich auf der Ebene 1 im Schengen-Abflugbereich in der Nähe der Gates B17/18.
Der Name Tegel spielt bei der Gestaltung der Lounge eine wichtige Rolle und findet sich thematisch in “schlichten” und eleganten Designelementen mit “klaren Linien” wieder. Oder wie es in der entsprechenden BER-Broschüre heißt: “Erinnerungen an den Flughafen Tegel finden sich hier in feinen Details wieder”.
Das kulinarische Konzept der “Tegel Lounge”
Das Essens- und Getränkeangebot soll sich dabei an “frischen und gesunden Produkten” orientieren und dem Angebot der Tempelhof Lounge gleichen: Ein Frühstücksbuffet wird bis elf Uhr angeboten. Darauf folgt ein Tagesbuffet, welches drei verschiedene warme Speisen, die regelmäßig wechseln, bieten wird.
Das Angebot wird um vegetarische Optionen ergänzt. Bei den Getränken ist bisher nur bekannt, dass ein “breites Angebot” zur Verfügung stehen soll. Auch hier wird das Catering von “The Lounge” betrieben, das zur LSG gehört.
Die Ausstattung der “Tegel Lounge”
Die Tegel Lounge soll in verschiedene Bereiche aufgeteilt sein, mit “verschiedenen Sitzkonzepten und Zonen”. Unterteilt sind die exklusiven Warteräumlichkeiten in folgende Bereiche: Der Lounge und Multimedia-Bereich soll den Gästen “vielseitige Unterhaltungsmöglichkeiten, beispielsweise Spielkonsolen und TV-Entertainment” bieten. Hierbei wird außerdem nochmals auf Tegel als Vorlage für “gestalterischen Elemente und Details” verwiesen.
Die weitere “individuelle Zonierung” der Lounge-Bereiche soll den Gästen außerdem “vielfältige Möglichkeiten zur Erholung” offerieren. Etwa durch Ruhezonen mit “entsprechendem Mobiliar”. Natürlich bietet die Tegel Lounge auch einen Arbeitsbereich und Konferenzraum, die eine “ruhige und angemessene Atmosphäre” versprechen. Außerdem steht Rauchern ein extra abgetrennter Raucherbereich zur Verfügung.
Da die Tegel Lounge über deutlich weniger Fensterfronten, als die Tempelhof Lounge verfügen wird, soll die Inneneinrichtung der Airport-Lounge noch mal exklusiver daherkommen, als die der Tempelhof Lpunge.
Die Lufthansa Lounge
Es waren eigentlich große Pläne, die man für die neue Lufthansa Lounge auf dem Flughafengelände des neuen BER in liebevoller Detailarbeit sorgfältig erarbeitet hatte, doch nun kommt alles anders: knapp 750 Quadratmeter statt der geplanten 1.600, etwa 150 Sitzplätze statt anfangs 330, One Class statt Two Class. Weil mit der Coronapandemie im Frühjahr dieses Jahres auch hier die finanziellen Mittel schwanden, musste man kurzerhand umdisponieren – selbst die Eröffnung an sich war zwischenzeitlich gefährdet. Glücklicherweise entschied man sich in letzter Sekunde dann doch für die Eröffnung der Lounge für alle LH Group-Mitglieder, wenn auch in einem deutlich kleineren Umfang als ursprünglich geplant.
Insgesamt dürfen deswegen in der Schengen-Lounge sowohl Business Class als auch First Class Passagiere der Lufthansa, sowie Frequent Traveller, Senator und HON Statusinhaber als auch Star Alliance Gold Mitglieder.
Neben der offensichtlichen Größenunterschiede musste auch das geplante Innenleben der Lufthansa Lounge um Einiges zusammenschrumpfen: eine geplante Lamellenwand mit angeschlossener Sitzecke, der Ausbau von Bistro und Raucherraum, eine Wandtheke und eine Regalwand sowie eine aufwendig-atmosphärische Beleuchtung mussten entfallen. Und doch wirken die ersten Bilder aus der neuen Lufthansa Lounge durchaus harmonisch. Im Rahmen der Eröffnungsfeier spricht Björn Becker, Senior Director Product Management Ground & Digital Services von einem “wirklich gute{n} Produkt, das ist klar”.
Beim Essensangebot gibt es derzeit leider auch noch nicht allzu viel Informationen, da aufgrund der anhaltenden Pandemie das Angebot auf Snack-Boxen beschränkt ist. Mit der erneuten Öffnung der Restaurants möchte aber auch Lufthansa hier ihr Angebot schnellstmöglich hochfahren und im Optimalfall es dem der Lounges an großen Drehkreuzen anpassen. Hier wurde jedoch mehrmals darauf hingewiesen, dass dies letztendlich natürlich von den regionalen Bestimmungen zur Pandemiebekämpfung abhängt.
Zudem ist aktuell ungewiss, wann und ob der Senator Bereich ausgebaut wird. Wenn überhaupt jedoch wird es hierfür im Vorfeld eine finanziell deutlich stabilere Situation benötigen – und das kann wohl noch einige Jahre dauern.
Die exklusive Zeitgeist Lounge
Über die drei Business Lounges hinaus gibt es noch eine vierte, eher unbekannte Lounge namens “Zeitgeist Lounge”. Diese ist bisher noch nicht wirklich bekannt, da diese sich nicht an “normale” Fluggäste richtet, sondern in erster Linie für diskrete und/oder sicherheitsgefährdete Passagiere gedacht ist. So befindet sich diese in der Nähe des Parkhauses des Regierungsterminals, sodass man darüber einen direkten Zugang zur Lounge hat.
So ist diese in der Tat auch für Regierungsbeamte gedacht, da die Lounge ebenso Teil des VIP-Services des Flughafens ist und dadurch durchgehend ein Buffet sowie ein à la Carte Menü bietet.
Jedoch gibt es für Fluggäste auch die Möglichkeit diese VIP Lounge zu besuchen, wofür jedoch mindestens 350 Euro (ohne Steuerzusatz) anfallen, womit man drei Stunden diesen exklusiven Service genießen kann. Bereits im Februar durften wir uns vorab schon mal die Lounge ansehen, die klarmachte, dass dies eine sehr exklusive Fläche mit einem einzigartigen Blick aufs Vorfeld bietet.
Fazit zu den Lounges am BER
Die nun teilweise eröffneten Lounges am neuen Flughafen Berlin Brandenburg machen einen ordentlichen Eindruck, zumindest von dem, was wir bisher sehen konnten. Auch wenn die Lounges sicher keine Revolution darstellen, scheint das Konzept doch mindestens grundsolide und durchaus attraktiv zu sein, sodass sich entsprechende Fluggäste auf ein tolles Lounge-Erlebnis freuen dürfen. Wir sind gespannt, wie die Tegel Lounge aussehen wird und welches Angebot wir nach der Pandemie erwarten können!