Die InterContinental Hotels Group bietet wie viele andere Ketten eine Bestpreisgarantie. Diese ist zweifelsohne zu groĂzĂŒgig. Der Kundenservice sorgt dafĂŒr aber fĂŒr mindestens genauso viel VerĂ€rgerung. Ein Einblick.
Ich habe der Bestpreisgarantie eigentlich schon vor Jahren abgeschworen. Das gilt zumindest fĂŒr jede Art der Garantie, die eine vorherige Buchung erfordert. Warum? Weil die Garantie aus irgendeinem ominösen Grund am Ende sowieso dennoch abgelehnt wird. FĂŒr Diskussionen habe ich weder Zeit noch Lust, um am Ende ein paar Euro zu sparen. Doch ich habe es wieder getan und kann sagen: Es war sogar noch Ă€rgerlich als je zuvor.
Auf Freunde sollten man hören (oder nicht)
Ich habe einen Kollegen, der sich mit der IHG Bestpreisgarantie angefreundet hat. Ihr werdet ihn möglicherweise an den wiederkehrenden InterContinental-Reviews auf reisetopia erkennen. Er hat mir eine bestimmte Seite fĂŒr die Bestpreisgarantie empfohlen und da ich mir in Dublin sowieso das InterContinental (immerhin ein frĂŒheres Four Seasons) fĂŒr einen Wochenend-Trip angesehen habe, wollte ich die Chance ergreifen.
Die Fakten zuerst: Bei InterContinental gab es das gĂŒnstigste Zimmer zu 485 Euro, bei der Vergleichsseite fĂŒr 280 Euro. Was man wissen sollte: âGewinntâ man bei der IHG Bestpreisgarantie, erhĂ€lt man die erste Nacht des Aufenthalts umsonst. Bleibt man nur eine Nacht, ist also der ganze Aufenthalt geschenkt.
Ich mach die Welt wie sie mir gefÀllt
Mit ein paar Tricks kann man die Chancen zu âgewinnenâ bei InterContinental deutlich erhöhen. Man erwartet bis es nur noch flexible Raten im Hotel gibt. Man bucht dieselbe Zimmerkategorie, man ĂŒberlegt sich schon einmal eine gute Argumentation. Im ersten Moment wird die Garantie nĂ€mlich im Prinzip immer abgelehnt. Ich buchte also einen âDeluxe Roomâ und bot als Vergleich einen âDeluxe Roomâ an. Ihr seht den Unterschied, ja?
Zuerst fand man die Rate natĂŒrlich nicht. Auf die zweite E-Mail mit Screenshot fand man die Rate dann auf einmal, war aber der Meinung, dass es den Zimmertyp nicht gĂ€be. Eine weitere E-Mail spĂ€ter fand man das Zimmer, erklĂ€rt aber, dass es nicht derselbe Typ sei. Selbst das Hotel hatte mir zu diesem Zeitpunkt mitgeteilt, dass es nur einen Typ Deluxe Room gibt. Die Antwort des BRG Desk? Das ist korrekt, aber zum Zeitpunkt der Buchung (36 Stunden vorher!) habe es noch zwei verschiedene Typen gegeben und man wĂŒrde ja immer in diesem Moment abgleichen. Daher: Keine Anpassung der Rate.
Ein gutes Beispiel fĂŒr KundenverĂ€rgerung
Man muss dazu sagen: Ich bin InterContinental Ambassador und habe in den letzten Monaten allen voran eher teurere InterContinental Hotels in Davos, Sydney oder Wellington gebucht. DarĂŒber hinaus buche ich vielfach nicht die einfachste Kategorie. Ich habe noch keine einzige BRG bei IHG gemacht. Was ich da erwarte? Nicht angelogen zu werden. Es ist in Ordnung, wenn man die Bestpreisgarantie nicht anbieten will und es ist in Ordnung, wenn man Kunden blockiert, welche die Garantie jede Woche nutzen.
Dass man sich eine solche Garantie allerdings ĂŒberlegt, um Kunden anzulĂŒgen, fĂŒhrt in die falsche Richtung. Ich habe lieber eine Kette ohne Bestpreisgarantie oder eine normale Anpassung der Rate ohne Zusatzrabatt (etwa bei den Leading Hotels of the World), die dann auch funktioniert. Das verĂ€rgert mich als Kunden nicht und hĂ€lt Leute ab, die das System nur ausnutzen wollen. IHG war fĂŒr mich zwar auch bislang nur die âdritte Lösungâ, doch aus meinen zehn Aufenthalten bei InterContinental werden nĂ€chstes Jahr wohl eher zwei. Damit verliert InterContinental nicht viel Geld, aber ich bin eben sicherlich auch nicht der erste vergraulte Kunde.
Gleich noch eine Kolumne lesen? Alle unseren Kolumnen findest du hier!