Ich muss gestehen: Ich war bis vor wenigen Wochen noch nie in einem All Inclusive Hotel. Da man aber nichts Verteufeln soll, das man nicht selbst erlebt hat, habe ich mich getraut… und war bereits nach fünf Minuten enorm genervt.

In Reiseprospekten, in Reisebüros, auf Seiten wie Urlaubsguru: All Inclusive Angebote werden überall beworben. Im Urlaub keinen Cent mehr für Getränke und Essen auszugeben scheint so etwas wie der Heilige Gral zu sein. Ich muss zugeben: einen gewissen Reiz hat das schon. Der Urlaub wird nun einmal noch ein ganzes Stück teurer, wenn man Getränke und Mahlzeiten einrechnet. Also habe ich mir gedacht: Das probierst du mal. Das “Opfer”: Das DoubleTree Resort Zanzibar Nungwi.

Drinks zum Sonnenuntergang? Nicht in der Sunset Bar!

Irgendwie hatte ich mir All Inclusive so vorgestellt: Immer essen, immer trinken, wann ich will, wo ich will. Nun ja, knapp daneben. Angekommen in der Realität wurde mir klar gemacht, dass es Essen nur zu bestimmten Zeiten an bestimmten Orten gibt. Bei Getränken sah die Welt ähnlich aus. Eine besonders schöne Anekdote: An der Sunset Bar gab es zwar Drinks, aber leider erst nach dem Sonnenuntergang.

So schlimm kann das aber doch nicht sein? Doch, denn es fing schon an, wie es anfangen musste: Nach dem Check-in um 15:45 Uhr ging es im Eiltempo zur Pool Bar. Dort sollte es bis 16 Uhr Essen geben – eigentlich. Zehn Minuten vorher wollte man von All Inclusive dann aber nichts mehr wissen, immerhin müsse das Essen ja auch noch zubereitet werden. Keine fünf Minuten im Hotel und schon genervt. Neuer Rekord!

Warmes Essen? Nicht am Buffet!

Sansibar. Man denkt an Strand, ein Dinner auf Sand und das Meeresrauschen. Die Welt könnte so schön sein… aber nicht, wenn man All Inclusive gebucht hat. Im Haupt-Restaurant wird ein Buffet geboten. Das Meer hört man nicht, dafür das laute Treiben am Buffet und den Nachbartischen. Der Strand ist nah, aber eben nicht nah genug. Aber kommen wir zum Entscheidenden: dem Essen.

Am Buffet warten einige vor Stunden einmal warme Speisen gemeinsam mit traurig dreinblickenden Salatblättern. Immerhin: es gibt Live-Cooking. Naja, also sozusagen. Das Essen wurde irgendwann live zubereitet und wartet dann in trauriger Gestalt stundenlang auf einen Abnehmer. Von warmen Essen am Abend war allerdings auch nicht die Rede.

Frischer Fisch und Meeresfrüchte? In meinen Träumen!

Schon auf dem Weg zum Hotel wurde ich zwei Mal darauf hingewiesen, dass Meeresfrüchte die Potenz steigern. Mit diesem zweifelsfrei medizinisch nachgewiesenen Gedanken ging es also jeden Tag ans Buffet. Nur eines sollte ich jeden Abend vergeblich suchen: Einwohner des Meeres. Das höchste der Gefühle war sicherlich das sogenannte “Seafood Stew”. Immerhin ein Anfang. Am Rande erinnere mich noch an tragisch dreinblickende “Seafood Skewer”.

Aber wer braucht Seafood, wenn es eine Live Pasta Station oder Pommes Frites gibt? Zuhause essen wir ja immerhin auch mehr davon als wir frischen Fisch essen!

Eis? Ja? Nein? Vielleicht?

Eine letzte Anekdote hat noch eine Erwähnung verdient. Meine Freundin isst weder Früchte noch Schokolade, mag aber dennoch gerne einmal ein Dessert. Die einzige Möglichkeit: Eiscreme. Theoretisch. All Inclusive Gäste bekommen diese aber leider nicht. Immerhin kostet die Kugel auf der Karte auch 1 US-Dollar. Man muss sparen.

Doch wie die Willkür es so will, gibt es mittags doch Eis. Zumindest war das drei Tage so, am vierten Tag sollte das Eis dann auch mittags etwas kosten. Warum? Weil es statt einem langweiligen Menü am Mittag auf einmal auch Buffet gab. Ja, so macht Urlaub Spaß!

Warum ist All Inclusive so schlimm?

Nach vier Nächten wollte ich allen voran eines: weg. Das liegt nicht einmal daran, dass alles schlecht war. Nur nervt All Inclusive schlichtweg in jeder Hinsicht. Die Essenszeiten sind vorgegeben und schränken den Tagesverlauf ein, man “vergisst” die lokale Küche und charmante Restaurants auszuprobieren und man isst mehr als man muss.

Wenn dann auch noch die Qualität nicht stimmt und das Essen nur selten warm oder regional ist, ist All Inclusive tatsächlich die Hölle. Nach vier Tagen kann ich nur sagen: All Inclusive lohnt sich höchstens für Fans des konstanten Rausches.

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Autor

Moritz liebt nicht nur Reisen, sondern auch Luxushotels auf der ganzen Welt. Mittlerweile konnte er über 500 verschiedene Hotels testen und dabei mehr als 100 Städte auf allen Kontinenten kennenlernen. Auf reisetopia lässt er Euch an seinen besonderen Erlebnissen teilhaben!

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