Die Swiss First Class im Airbus A330 ist das ältere Produkt der Airline in der höchsten Reiseklasse. Was Euch auf einem Flug erwartet, zeige ich Euch an dieser Stelle im Rahmen meiner ersten Eindrücke, ehe in wenigen Monaten mein ausführliches Review folgt!

Ein Flug in der First Class auf der Langstrecke ist ohne Zweifel ein besonders Erlebnis, immerhin bieten immer weniger Airlines weltweit eine First Class in ihren Maschinen. Die Swiss ist hierbei gewissermaßen die positive Ausnahme, denn die Airline baut als mitunter einzige in Europa auf eine First Class auf allen Langstrecken. Alle Modelle, der Airbus A330, der Airbus A340 und auch die Boeing 777 kommen mit einer First Class daher. Eine Ausnahme sind nur von der Tochterfluggesellschaft Edelweiss Air durchgeführte Flüge, die keine First Class bieten. In der Flotte der Swiss wiederum gibt es verschiedene Produkte, wobei die First Class im Airbus A330 das ältere Produkt ist – erste Eindrücke davon zeige ich Euch in diesem Artikel!

Komfortable Sitze mit solider Privatsphäre

Rein vom Design her fallen die Unterschiede zwischen den First Class Produkten der Swiss kaum auf, da man generell auf schwarze Stoffsitze mit Lederelementen sowie eine Holzoptik setzt. Die Komplementärfarbe ist ansonsten weiß, womit die Kabine insgesamt einladend wirkt.

In der Swiss First Class im Airbus A330 findet man – genauso wie auch in den anderen Maschinen der Airline – acht First Class Sitze in der Nase des Flugzeugs, wodurch für eine gute Privatsphäre gesorgt ist. Jeder Sitz ist etwas mehr als zwei Meter lang und verfügt über drei Fenster, womit man mehr als genügend Platz hat, um sich auszustrecken.

Nicht ganz ideal fand ich allerdings zwei Aspekte. Zum einen ist der Entertainment-Bildschirm für einen First Class Sitz nicht allzu groß – das ist auch bei der Lufthansa nicht anders, wie Ihr in unserem Lufthansa First Class Review nachvollziehen könnt. Zum anderen gibt es nur wenige Staufächer, die zudem schwer zu erreichen sind, weil sie entweder weit weg vom Sitz sind oder (wie auch der Tisch) so in der Seitenkonsole untergebracht sind, dass man immer wieder Sachen (z.B. Gläser, Tassen, aber auch persönliche Gegenstände) verschieben muss, um sie zu erreichen.

Das ist natürlich First Class Jammern auf ganz hohem Niveau, aber andere Airlines regeln das schlicht ein bisschen besser 😉 Das gilt übrigens auch für die neue Swiss First Class, die ihr etwa in der Boeing 777 findet!

Hervorragender Schlafkomfort in der Swiss First Class

Keinen allzu großen Unterschied gegenüber den anderen Maschinen habe ich persönlich beim Schlafkomfort festgestellt, denn auch wenn der Sitz schon ein wenig in die Jahre gekommen ist, so ist er dennoch bislang nicht durchgelegen. Dazu kommt, dass er sich in ein knapp zwei Meter langes Bett verstellen lässt, das auch mit einer sehr guten Breite daherkommt, sodass man in jeder Position sehr gut schlafen kann.

Wie man es aus der First Class kennt, wird das Bett natürlich auch von der Crew gemacht. Man bekommt – auch auf Tagflügen – einen Pyjama und Hausschuhe und kann sich nach dem Essen umziehen, sobald man zurückkommt, ist das Bett dann schon gemacht. Dort sorgt eine Auflage für zusätzlichen Komfort, die Decke ist zudem sehr komfortabel, wenngleich mir ein Tick zu dick (und damit zu warm). Das Kissen ist mir dagegen etwas zu weich, hier wäre ein zweites Kissen mit einer anderen Stärke gut.

Generell fand ich den Schlafkomfort allerdings sehr gut, wenngleich man bedenken sollte, dass sich die Suiten nicht komplett verschließen lassen (anders als in der neuen First Class). Eine Tür gibt es nicht, sodass mit Ausnahme des Kopfbereichs (hier kann man eine kleine Wand ausfahren) offen in der Kabine liegt, was ich aber nicht allzu problematisch finde.

Umfangreiche Auswahl und hohe Qualität

Natürlich muss man sich in der Swiss First Class auch keine Sorge machen, zu verhungern. Schon zum Start gibt es Getränke nach Wahl – serviert wird hier bereits Laurent Perrier Grand Siècle Champagner – sowie eine leckere Auswahl an Nüssen.

Ausgesteilt wird zu diesem Zeitpunkt auch schon das Menü, das mit einer Auswahl an fünf verschiedenen Vorspeisen daherkommt, die man auch nach Belieben kombinieren kann. In meinem Fall habe ich neben dem Hummerschwanz auch den Balik Lachs bestellt. Erwähnenswert ist hierbei noch, dass Swiss in First Class anders als viele andere Fluggesellschaften keinen Kaviar bietet, was zumindest für mich aber auch kein relevanter Verlust ist. Die Vorspeise wird schön eingedeckt mit einem Brotkorb nebst Butter und Olivenöl serviert.

Bei der Hauptspeise kann man je nach Flug zwischen vier oder fünf verschiedenen Optionen wählen, wobei meist zwei Fleischspezialitäten, einmal Fisch oder Meeresfrüchte und eine vegetarische bzw. teilweise auch vegane Option angeboten wird. Ich habe mich hier für das Petersfischfilet entschieden und war tatsächlich nicht ganz so begeistert wie gehofft – der Rest der Mahlzeit war dafür sehr gut.

So gibt es zum Abschluss des Essens natürlich auch noch eine Auswahl an verschiedenen Desserts, die man sich auch mit Kaffeespezialitäten (so gibt es z.B. auch Espresso und Cappuccino) servieren lassen. Eine breite Auswahl an hochwertigen Weinen und Spirituosen wird ansonsten auch geboten, wobei ich leider noch etwas gesundheitlich angeschlagen war und dieses Angebot daher kaum testen konnte.

Im Laufe des Fluges oder vor der Landung – in der Swiss First Class kann jeder Gast seine Essenszeiten frei wählen – kann man zudem von einem zusätzlichen Menü verschiedene Kleinigkeiten bestellen. Auf Wunsch bekommt man aber auch etwas vom Hauptmenü. Das kleinere Menü kommt mit einem Salat, einer kalten Platte, verschiedenen warmen Gerichten wie einem Pulled Pork Sandwich, einer Quiche oder einer Kürbis- und Tomatensuppe daher. Kleinere Snacks wie Chips oder Eis gibt es natürlich auch.

Zuletzt sei noch kurz die Crew erwähnt, die bei meinem Flug in Ordnung war, aber mich auch nicht begeistert hat. Der Service wurde routiniert, schnell und effizient abgewickelt, aber mir hat in diesem Fall ein bisschen Herzlichkeit oder persönliche Interaktion gefehlt. Im Grunde kann ich damit sehr gut leben, weil ich es nicht recht mag stark „betüdelt“ zu werden, allerdings hatte ich selbst in der Business Class bei vielen Airlines schon einen stärker personalisieren Service.

Ein sehr gutes, aber nicht überragendes Produkt

Ohne Frage ist ein jeder First Class Flug ein ganz besonderes Erlebnis. Dennoch merkt man der Swiss First Class im Airbus A330 das Alter ein wenig an. Die Suiten sind immer noch hervorragend, was den Schlafkomfort angeht und bieten schlichtweg auch enorm viel Platz. Die Qualität der Speisen und Getränke ist hervorragend und man wird natürlich auch gut umsorgt. Ein tolles Erlebnis ist ein Flug mit dem Airbus A330 natürlich ebenfalls, dennoch würde ich eher zur neuen Swiss First Class raten – warum zeige ich Euch noch in meinem ausführlichen Review sowie den ersten Eindrücken der Boeing 777 First Class!

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Autor

Moritz liebt nicht nur Reisen, sondern auch Luxushotels auf der ganzen Welt. Mittlerweile konnte er über 500 verschiedene Hotels testen und dabei mehr als 100 Städte auf allen Kontinenten kennenlernen. Auf reisetopia lässt er Euch an seinen besonderen Erlebnissen teilhaben!

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