Auf meinem Weg von Atlanta nach Miami hatte ich die Chance mir die Delta First Class im Airbus A321 auf der Kurzstrecke genauer anzusehen. Was Euch genau erwartet und ob sich ein Upgrade beziehungsweise der Aufpreis für die First Class wirklich lohnt, will ich Euch in diesem Review zeigen.

Delta Air Lines gehört zu den größten und mitunter auch beliebtesten Fluggesellschaften weltweit. So war das auch bei mir der Fall. Vor allem in der Economy Class setzt die Airline unter den Major Carriers immer wieder kleine, aber neue Maßstäbe. Höchste Zeit also für mich, in Ergänzung zum Review im Airbus A321 meine Erfahrungsberichte in der Boeing 757 sowie Boeing 767 mit Euch zu teilen. Mit Delta Air Lines ging es für mich zunächst im Flatbed von Portland nach Atlanta. Von Atlanta ging es mit dem Flying Pencil dann weiter nach Fort Lauderdale in Florida. 2018 konnte Felix das Bordprodukt bereits testen, vor wenigen Wochen dann auch Alex. Dieser Review zeigt die Erfahrungen von beiden.

Delta Air Lines Domestic First Class – die Buchung

Die Buchung bei Delta Air Lines ist denkbar einfach. So hat Felix diese vollzogen:

Für meinen Kurztrip nach Atlanta hatte ich hinzu ein Delta Main Cabin Ticket und Delta First Class auf dem Rückflug gebucht. Der Gesamtpreis für beide Flüge ergab 240 Euro. Da dies meine erste Reise mit Delta war, wollte ich unterschiedliche Kabinen fliegen, um diese genauer zu testen.

Zu beachten ist bei der Buchung eines Domestic First Class Tickets allerdings, dass es hier keinen Zugang zu einer Lounge gibt. Leider ist dies nur auf internationalen Flügen im Ticket inklusive. Dennoch bringt die First Class Vorteile wie den SkyPriority Check-In, bevorzugtes Boarding oder auch die Nutzung der SkyPriority Sicherheitskontrolle mit sich.

Bei Alex war die Situation in der Corona-Pandemie eine etwas andere!

Ich hatte noch ein kleines Guthaben vom vorherigen Jahr offen. Eigentlich wollte ich den neuen Airbus A220 der Airline zwischen Salt Lake City und Austin testen. Zwei Wochen zuvor kam die Corona-Pandemie. Der damalige US-Präsident Donald Trump hat die Grenzen daraufhin geschlossen. Ich erhielt dafür jedoch ein Guthaben, welches ich in Teilen für diesen Flug einlösen konnte.

Von Portland sollte es wieder zurück nach Florida gehen. Da ich die Stadt in Oregon bereits vor ein paar Jahren besucht habe, und ich noch ein paar Tage in Florida entspannen wollte, entschied ich mich für einen Nachtflug im Flatbed. Ein Hotel konnte ich mir somit sparen. Dafür hat mein Ticket von Portland über Atlanta nach Fort Lauderdale auch 750 US-Dollar gekostet. Die Flüge sollten mit einer Boeing 767-400 und einer Boeing 757-200 durchgeführt werden. Die Hoffnung war dabei hoch, dass es sich dabei bereits um eine neu ausgestattete Boeing 767-400 handelt. Und zudem konnte ich so noch einen Flug in der ikonischen Boeing 757 erhaschen.

Delta Air Lines Domestic First Class – am Boden

Felix hat recht: Zutritt zu den Lounges erhält man mit einem First Class Ticket leider nicht. Dabei verfügt die Airline an den meisten Drehkreuzen sowie kleineren Flughäfen in den USA über eigene Lounges. Auch in Portland gibt es eine Lounge. Ich habe glücklicherweise Zutritt zu dieser Lounge erhalten, da ich Inhaber einer Amex Platinum Card bin. In Verbindung mit einem Ticket für Delta Air Lines kann man die Lounges der Airline besuchen. Für mich eine willkommene Option an diesem Abend. Nach meinem Gespräch mit dem Portland International Airport hatte ich noch ein wenig Zeit totzuschlagen. Diese konnte ich in der Lounge ideal nutzen.

Der Delta SkyClub in Portland ist zwar klein, verfügt aber über die wichtigsten Einrichtungen. Für mich ging es zunächst in den Arbeitsbereich der Lounge. Hier konnte ich noch in Ruhe arbeiten. Insgesamt fünf Arbeitsplätze und einen Drucker gibt es hier. Den Großteil der Lounge machen jedoch die zwei verschiedenen Sitz- und Loungebereiche aus, die von einem kleinen Buffet inklusive Bar geteilt werden. Das Buffet war mit diversen frischen warmen Speisen ausgestattet. An diesem Abend gab es Mac’n’Cheese und Pulled Pork. Mit Mac’n’Cheese gewinnt man bereits mein Herz, schade war dafür aber, dass das Essen bereits am frühen Abend nicht mehr nachgefüllt wurde.

Daneben befindet sich ein kleines kaltes Buffet. Hier findet man diverse Sandwiches und Salate. In einem Kühlschrank findet man darüber hinaus noch weitere Snacks wie Hummus mit Pita-Brot. Auch Obst und Süßigkeiten findet man daneben. Alkoholfreie Getränke kann man sich am Automaten selbst holen. Alkoholische Getränke, auch Cocktails, kann man an der Lounge-eigenen Bar bestellen. Speisen und Getränke können im Bar-Bereich, auch mit richtigen Stühlen und Tischen, sowie im Loungebereich mit bequemeren Sitzmöglichkeiten zu sich nehmen. Letzterer befindet sich an der Fensterfassade mit Blick auf das Vorfeld. Ersterer bietet dafür einen Blick in das Terminal.

Delta Air Lines Domestic First Classe – der Sitz

Im Delta SkyClub von Portland verging die Zeit des Abends dann doch sehr schnell. Um circa 22 Uhr sollte es dann mit der Boeing 767-400 nach Atlanta gehen. Das Boarding begann pünktlich und ich konnte mein Bett für die Nacht einnehmen. Wie zu erwarten, war die First Class komplett ausgebucht. Aber auch in der Economy Class schien die Maschine voll gewesen zu sein. Während der Corona-Pandemie setzten US-Airlines mehr und mehr ihre Langstreckenflugzeuge im Inland ein, auch aufgrund der hohen Nachfrage und besseren Frachtkapazitäten. Zudem stattet Delta gerade die Boeing 767-400 mit einer neuen Kabine aus. Leider war in diesem Flugzeug jedoch die alte Konfiguration verbaut.

Die US Domestic First Class, international als Delta One bekannt, ist auch in den älteren Flugzeugen von Delta Air Lines bereits in einer 1-2-1 Konfiguration verbaut. Die Sitze sind jedoch in die Jahre gekommen und das merkt man ihnen auch an. Dieser lässt sich in ein flaches Bett verwandeln. Der Fußraum ist dafür jedoch sehr eng. Dafür bietet der Sitz aber viel Stauraum und Ablagefläche und natürlich auch ein eigenes Inflight-Entertainment-System (IFE).

Generell fühlt sich der Sitz in der flachen Position eher eng an. Unbequem ist die Nacht darin aber vor allem, da Delta Air Lines (zumindest Ende August) noch immer keine Decken und Kissen austeilt. Die Kabine im Flug war kalt und der Schlaf auf dem circa vierstündigen Flug daher nicht die allerbeste. Und dennoch kam ich relativ ausgeruht in Atlanta an. Das lag auch daran, dass die Crew schnell die Kabine nach dem Start für die Nacht vorbereitet hat, was aber auch am eingeschränkten Bordservice lag.

Der Weiterflug in der Boeing 757-200 war dafür ein echt positives Erlebnis. Delta Air Lines hat es geschafft, die alten Flugzeuge im neuen Gewand erscheinen zu lassen. Die Kabine wirkt modern und ähnelt der Ausstattung der Boeing 737 NG und MAX, nur etwas geräumiger. Der Sitz, der übrigens derselbe ist, wie im Airbus A321, sollte in viel mehr Flugzeugen verbaut werden. Was den Sitz ausmacht, erklärt Euch Felix.

Die Sitze und insgesamt die Kabine des Airbus A321 von Delta sind sehr modern und wirken recht neu. Die First Class, die mit sehr komfortablen Ledersitzen daherkommt, bietet mit einer 2-2 Konfiguration angenehm viel Platz. Dies ist typisch für amerikanische Kurz- und Mittelstreckenflüge wie zum Beispiel auch in der American Airlines First Class zu sehen ist.

Mit 20 Zentimetern mehr Beinfreiheit, breiterer Sitzfläche und höherem Neigungswinkel des Sitzes bietet die Delta First Class deutlich angenehmeres Fliegen als in der Main Cabin oder auch im Vergleich zu europäischen Business Class Kabinen auf Kurzstrecke.

Auch bei meiner Größe von 1,95 Metern bietet der Sitz noch genügend Platz für einen äußerst komfortablen Flug, sodass sich die First Class aufgrund des deutlich besseren Sitzes durchaus lohnt.

Delta Air Lines Domestic First Class – die Verpflegung

Beim Catering sollten Alex und Felix in der Delta First Class allerdings etwas enttäuscht werden.

Bei mir hat Delta Air Lines Ende August sich noch immer dazu entschieden, den Bordservice aufgrund von Corona einzuschränken. Es gab zu diesem Zeitpunkt lediglich eine Flasche Wasser und eine kleine Snacktüte. Selbst auf dem langen Transkontinentalflug gab es keine weiteren Optionen.

So sah das Catering bei Felix vor Corona bei Delta Air Lines aus.

Sehr positiv fand ich, dass sich direkt beim Betreten des Flugzeugs schon jeweils eine Flasche Wasser am Platz befand. Auch während des Boarding wurden weitere Getränke angeboten, um die Wartezeit bis zum Start etwas zu verkürzen.

Enttäuschend hier war das Catering bezüglich des Essens. Die Flugbegleiterin kam zwar öfters mit einem Korb, der aber lediglich eine Auswahl an Snacks beinhaltete. Hier wiederum finde ich das Angebot bei Airlines in Europa besser, was am Beispiel der Lufthansa Business Class deutlich wird.

Das Angebot an Getränken hat mir sehr gut gefallen, neben Softdrinks gab es auch alkoholische Getränke wie Spirituosen, Bier und Wein. Auf längeren Flügen gibt es aber natürlich auch in der Delta First Class ein “echte Mahlzeit”.

Delta Air Lines Domestic First Class – das Entertainment

Hervorragend fand ich das Angebot des Unterhaltungssystems. Nicht nur ist der Bildschirm mit einer Diagonale von 28 Zentimetern größer als in der Main Cabin und Comfort Plus, auch die Auswahl an Filmen, Serien und Musik war sehr gut. Schön fand ich, dass die aktuellen Flugdaten sowie Landkarte verfügbar waren. Das System reagiert ansonsten flüssig und schnell und ist relativ leicht bedienbar.

Zudem gibt es ausreichend Möglichkeiten zur Stromversorgung, da Ihr nicht nur im Bildschirm einen USB-Port findet, sondern auch zwischen den Vordersitzen zwei Stecker inklusive weiterer USB-Ports zu finden sind.

Das Entertainment-Angebot ist in der Delta First Class entsprechend insgesamt auf einem hohen Niveau.

Das gilt auch in der heutigen Zeit noch. Die Auswahl ist enorm groß und gut, auch wenn das IFE leider in der Boeing 767-400 in die Jahre gekommen ist. Die Bildschirme sind sehr klein und in der flachen Position nur noch schlecht einsehbar. Das machte auf dem Nachtflug aber auch nichts weiter aus, ich wollte sowieso nur schlafen.

Delta Air Lines Domestic First Class – Fazit

Dieser Flug bleibt Felix positiv in Erinnerung und zählt zu seinen besten Erfahrungen auf der Kurzstrecke in einer Premiumkabine. Der Service war stets freundlich und hilfsbereit. Die Sitze bieten viel Platz, sind sehr komfortabel und auch modern ausgestattet. Auch wenn das Catering etwas schwach war, ist das Gesamtprodukt dennoch gut genug, um es weiterzuempfehlen. Etwas gemischter fällt das Fazit bei Alex aus. Leider schob Delta zum Zeitpunkt seiner Reise noch immer die Corona-Pandemie als Grund vor, um kein Catering und auch kein Kissen und keine Decke zur Verfügung zu stellen. Andere Airlines schaffen dies. Deshalb war die Erfahrung in der Boeing 767-400 leider nicht den Preis wert. Dafür kann er Felix’ Meinung zur Kurzstrecke teilen. Delta Air Lines zeigt vor allem bei modernen Flugzeugen, dass sie zu den besten Airlines in den USA gehört.

Auf unseren Übersichtsseiten findet Ihr viele weitere Airline Reviews, Hotel Reviews und Lounge Reviews!

Ihr habt spannende Informationen, Euch fehlen wichtige Themen oder Ihr habt einfach eine Anregung für neue Content Ideen? Dann sendet sie uns über dieses Formular!

Autor

Alexander Fink ist als Content Editor seit Januar 2021 für reisetopia tätig. Zuvor war er als Account Manager in der Industrie beruflich unterwegs und schrieb von seinen Reiseerfahrungen im eigenen Blog. Heute ist er Euer Ansprechpartner für alle Airline- und Kreditkartenthemen.

Fragen? In der reisetopia Club Lounge auf Facebook beantworten wir Eure Fragen.