Die Alitalia Business Class wurde vor einigen Monaten aufgefrischt und ist mittlerweile ein durchaus gutes Produkt. In diesem Review lest Ihr, was Ihr von der Alitalia Business Class auf der Langstrecke erwarten könnt!
Auf dem Weg zurück nach Europa standen mir einige Möglichkeiten offen. Die interessante Option erschien mir dabei ein Flug mit Alitalia, da wir deren Business Class bislang noch nicht testen konnten.
Eigentlich wollte ich auf Grund der angenehmeren Flugzeiten nach Mailand fliegen, ein Umstieg dort ist allerdings äußerst mühsam, da Kurzstreckenflüge nach München auf Flughafen Linate starten.
Alitalia Business Class Langstrecke – die Buchung
Statt also über Mailand zu fliegen, entschied ich mich für einen Flug via Rom. Dafür fielen insgesamt 32.500 Meilen und 170 Euro bei Alitalia an. Meilen zu Alitalia kann man unter anderem über die American Express Gold Card erlangen und dann im Verhältnis 5:4 transferieren. Die Buchung war leider ein wenig kompliziert, klappte die Online-Buchung drei Mal in Folge nicht. Nach einem Anruf, bei dem mir ebenfalls nicht weitergeholfen werden konnte, war eine Online-Buchung dann doch möglich. Kurze Zeit später erhielt ich mein E-Ticket für die Meilenbuchung.
Alitalia Business Class Langstrecke – die Kabine
Nach dem vermutlich vorerst letzten Besuch der Etihad First Class Lounge Abu Dhabi ging es zum Bus-Boarding für den Flug nach Rom. Leider war es entsprechend auch nicht ganz einfach, Bilder von der Kabine zu machen. Das Layout im Airbus A330 ist dabei identisch zu dem der airberlin Business Class. Die Sitze sind in einer versetzten 1-2-1 Konfiguration angeordnet.
Das heißt konkret: nur jeder 2. Sitz ist ein “echter” Fensterplatz, die anderen Plätze am Fenster sind eigentlich direkt am Gang und etwas vom Fenster entfernt. In der Mitte gibt es ebenfalls Plätze, die näher am Gang sind und zudem solche, die näher beieinander liegen (gerne auch ‘Honeymoon Seats’ genannt). Die Kabine von Alitalia wurde erst vor einigen Monaten aufgefrischt und sieht mittlerweile attraktiv und edel aus. Die Farben schwarz, beige und gelb dominieren das Bild.
Alitalia Business Class Langstrecke – der Sitz
Ich hatte mir Sitz 5A, einen echten Fensterplatz, reserviert. Dieser ist im Vergleich zu den Plätzen am Gang etwas beengter und hat zudem nur einen schmalen Durchgang zum Gang. Dafür schläft man besser, weil man einen guten Schutz hin zum Gang hat. Dennoch sind die Sitze in der Alitalia Business Class allesamt ein wenig schmal. Beim Sitzen fällt das aber nicht unbedingt negativ auf.
Die Sitze bieten eine gute Polsterung und haben ein bequemes und verstellbares Kopfteil. Zudem lässt sich der Sitz natürlich in verschiedene Positionen verstellen, sodass man auch durchaus komfortabel einen Film schauen oder sich einfach entspannen kann. Auch der Fußraum ist ausreichend.
Als Ablagefläche steht in der Alitalia Business Class der Ottomane (hierunter passen etwa Schuhe oder eine kleinere Tasche) sowie ein kleines Fach neben dem Sitz sowie eine kleine Tasche für Zeitschriften zur Verfügung.
Ich persönlich würde mir bei einem Langstreckenflug etwas mehr Ablagefläche wünschen. Positiv ist mir das rote Nackenkissen aufgefallen, das beim Boarding bereits auf dem Sitz lag. Dieses erhöht den Komfort und sieht schick aus.
Alitalia Business Class Langstrecke – der Schlafkomfort
Ein Bereich in dem die Alitalia Business Class auf der Langstrecke sich wirklich auszeichnet, sind das Kissen und die Decke. Nein, es gibt keine Matratze wie etwa in der Japan Airlines Business Class, aber man schläft auf dem dicken Kissen und unter der sehr komfortablen Decke wirklich gut – zu meiner eigenen Überraschung.
Das täuscht aber nicht darüber hinweg, dass die Sitze eben recht schmal und gleichzeitig nicht sonderlich lang sind. Es kann entsprechend schwierig sein, eine komfortable Sitzposition zu finden. Alle Sitze lassen sich aber natürlich zu einem komplett flachen Bett verstellen. Wer einen echten Fensterplatz oder einen der innen zugewandten Mittelplätze hat, darf sich aber auf eine gute Abschirmung hin zum Gang freuen.
Alitalia Business Class Langstrecke – die Verpflegung
Die neue Alitalia Business Class besticht auch durch gutes Essen – so habe ich bereits vor meinem Flug mehrfach gelesen. Zu einhundert Prozent soll mein Urteil hier deshalb auch nicht gelten, schlichtweg weil ich auf dem Flug von Abu Dhabi nach Rom nur ein kleines Frühstück getestet habe. Vor dem Start gab es zuerst einen Willkommensdrink, darunter auch auch als “champagne” angekündigter Ferrari Maximum Brut.
Auch die Menüs lagen bereits bereit und versprühten durchaus einen ansprechenden Charme. Auch die gesonderte Weinkarte hat es und passt gut zu Alitalia.
Zwar hätte man auch einen Snack haben können, ich entschied mich aber direkt zu schlafen und beim Aufstehen nur ein kleines Frühstück, bestehend aus Pfannkuchen, Obst und Wasser zu ordern. Besonders die Pfannkuchen waren sehr lecker, auch das Obst war frisch.
Dazu kommt eine schicke Präsentation. Insgesamt war ich mit der (limitierten) Verpflegung in der Alitalia Business Class also durchaus zufrieden. Der Service war etwas distanziert, was aber sicherlich auch an der Sprachbarriere lag. Mit den Italienern um mich herum wurde deutlich kommunikativer umgegangen.
Alitalia Business Class Langstrecke – das Entertainment
Die Konfiguration der Business Class von Alitalia sorgt dafür, dass man etwas schief auf den Bildschirm des Entertainment-Systems blickt. Das hat mich aber nicht weiter gestört. Die ausbaufähige Auflösung und nicht gerade berauschende Größe ist schon eher ein Problem.
Die Auswahl an Filmen, Musik und Serien ist dafür ganz gut, genauso die Verfügbarkeit in verschiedenen Sprachen, darunter auch Deutsch. Zusätzlich wurde mir beim Boarding eine Zeitung angeboten. Insgesamt gab es fünf italienische Variante – und die New York Times.
Auch Magazine wurden angeboten, hier allerdings kein einziges englischsprachiges. WLAN an Bord bietet Alitalia leider nicht.
Alitalia Business Class Langstrecke – die Annehmlichkeiten
Die Annehmlichkeiten bei Alitalia beschränken sich auch in der Business Class im Prinzip auf Kopfhörer und Amenity Kit. Die Kopfhörer sind nicht gerade der Knaller und halten keine Geräusche ab.
Ich empfehle da eher die Nutzung eigener Kopfhörer, etwa der Bose Quite Comfort. Wirklich positiv aufgefallen ist mir dagegen das Amenity Kit von Alitalia. Eine schicke schwarze Fleecetasche bringt eine ziemlich hochwertige Auswahl zum Vorschein. Neben einem Kamm, einer Schlafmaske, Socken und einem Dental Kit, darf man sich auf eine große Auswahl an verschiedenen Pflegeprodukten von Bulgari, inklusive einem Parfüm freuen.
Nicht nur in der Quantität, sondern vor allem in der Qualität für die Business Class wirklich großartig.
Alitalia Business Class Langstrecke – Fazit
Der Ruf von Alitalia ist nicht gerade gut. Die Alitalia Business Class auf der Langstrecke hat mich allerdings auf der ganzen Linie positiv überrascht. Die Sitze sind zwar nicht ideal, direkt am Fenster aber angenehm privat und auch gut zum Schlafen (sofern man nicht allzu groß ist). Die Verpflegung ist hochwertig und das Entertainment-Angebot gut. Die zusätzlichen Annehmlichkeiten sowie eine gute Kombination aus Kissen und Decke runden das Angebot ab. Ich würde nicht zögern, wieder mit Alitalia in der Business Class zu fliegen!
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