Die Kooperation zwischen der SBB und der ÖBB sind weitgehend bekannt: die Nachtzüge haben dafür gesorgt, dass die Schweizer Bahnen mit den Österreichern kooperieren und so gemeinsam das neue Rollmaterial nutzen können. Jetzt diskutiert die ÖBB laut über eine Kooperation mit den Kollegen aus Deutschland.
Fokusthemen: gemeinsamer Ticketverkauf und Nachtzüge
In der Kooperation zwischen Österreich und Deutschland geht es laut ÖBB vor allem um das Thema Synergien beim Ticketverkauf. Zwischen Deutschland und der Schweiz funktioniert das auf vielen Strecken schon erstaunlich gut, bei den Nachbarn aus Österreich gibt es hingegen oft Probleme mit den Schnittstellen und so gibt es große Verwirrung bei den Kunden. Die Kooperation zwischen SBB und ÖBB laufe auch auf deutschen Gleisen sehr gut: “Unsere Partnerschaft mit den SBB zeigt, wie erfolgreich eine Kooperation laufen kann. Wir fahren zusammen von Zürich nach Berlin beziehungsweise Hamburg. Jedes Jahr transportieren wir auf diesen beiden Strecken rund 100.000 Passagiere – mit Zuwachsraten von zuletzt deutlich über zehn Prozent.” – so der ÖBB-Chef gegenüber der Wirtschaftswoche.
Neue Routen für Nachtzüge denkbar
Besonders für die Nachtzüge gibt es gerade großes Interesse aus ganz Europa. Da die Kooperationen aber eine enorm lange Vorlaufzeit brauchen, um entsprechende Züge zu beschaffen und später die passenden internationalen Trassen zu beantragen, drängt Österreich zur Eile. Viele der Strecken müssten zeitnah aufgenommen werden, damit die ÖBB die Erfahrungen aus Nachtzuggeschäft und internationalen Routen in die Kooperationen einbringen kann.
Besonders im Fokus für eine Kooperation zwischen den deutschsprachigen Bahngesellschaften stehen folgende Routen:
- Berlin-Paris
- Stockholm-Hamburg
- Zürich-Barcelona
Zwei der Routen sind dabei klare Kooperations-Routen zwischen den deutschen und österreichischen Bahnunternehmen. Bei der Route ab Zürich wären noch weitere Unternehmen mit eingebunden, ein großes Interesse für die Route, die aktuell mit öffentlichen Verkehrsmitteln rund 13 Stunden Fahrtzeit und einige Umstiege erfordert, gibt es scheinbar.
Fazit zu den Plänen der Bahngesellschaften
Die Österreicher machen aktuell einiges an Druck auf die Partner aus dem Umland. Besonders die Deutsche Bahn, welche chronisch entscheidungsfaul wirkt, wird hier gerade unter Druck gesetzt. Alle drei genannten Routen sind auf den ersten Blick attraktiv. Die Laufzeit der aktuellen Verbindung ist lang genug für einen Nachtzug und auf der anderen Seite könnte man durch die fehlenden Umstiege einiges an Reisezeit wieder einsparen. Wir sind sehr gespannt auf die weitere Entwicklung, besonders da das Thema Nachtzüge bei mir sehr positive Erinnerungen hervorruft.