Italiens kommissarischer Ministerpräsident Mario Draghi will innerhalb der nächsten zwei Wochen eine Entscheidung zu der ITA Airways-Übernahme treffen.
Lufthansa-Chef Carsten Spohr macht schon seit einiger Zeit bei Italiens Regierung Druck bezüglich der ITA-Übernahme. Nun verkündet der, im Moment nur noch kommissarisch im Amt verweilende, italienische Ministerpräsident Mario Draghi, dass es spätestens Mitte August eine Entscheidung geben soll. Das berichtet aero.de.
Draghi will „Pflicht bis zum Schluss erfüllen“
Der noch bis September kommissarisch im Amt verweilende italienische Ministerpräsident Mario Draghi hat sich und seiner – ebenfalls nur kommissarisch im Amt handelnden – Regierung nun endlich eine Deadline für den ITA-Übernahmedeal gesetzt. Bis Mitte August soll eine finale Entscheidung gefallen sein. Der Deal soll noch vor den Neuwahlen stattfinden – um das angefangene Vorhaben noch vor Draghis Abschied aus dem Palazzo Chigi zu vollenden. Er wolle seine Pflichten bis zum Schluss erfüllen, wie er in einem Statement erläutert.
Gute Chancen für Lufthansa
Die Beschleunigung des Entscheidungsprozesses kommt der deutschen Airline Lufthansa und ihrem Partner MSC zugute. Draghi hatte sich schon mehrmals für einen Verkauf an den Kranich ausgesprochen. Auch die Gewerkschaften der italienischen Luftfahrt stehen einem Deal mit Lufthansa positiv gegenüber und geben der deutschen Fluggesellschaft sowie ihrem Partner Rückendeckung.
ITA schafft es alleine nicht, die Lösung mit MSC und Lufthansa ist wirtschaftlich eine gute.
Fabrizio Cuscito, Gewerkschaft CGIL
Dennoch fordert das italienische Finanzministerium erneut eine Anpassung der Angebote. Weder der Vorschlag der Lufthansa noch das Angebot von Air France-KLM scheint den genauen Vorstellungen der Regierung in Italien zu entsprechen, so Reuters.
Langer Entscheidungsprozess schadet ITA-Airways
Das Zeitfenster für eine rentable ITA-Airways Übernahme wird jedoch immer kleiner. Seit Wochen pochen die potenziellen Kunden auf eine Entscheidung seitens der italienischen Regierung. Bisher wurde zwar deutlich, dass Lufthansa klarer Favorit ist – dennoch bleibt ein Erfolg von Air France-KLM nicht vollkommen ausgeschlossen.
Lufthansa-Chef Carsten Spohr betont abermals die Dringlichkeit einer finalen Entscheidung zum Verkauf der Alitalia-Nachfolgerin. Je länger sich der Verkaufsprozess zieht, umso mehr verliert die italienische Airline an Wert. Der Deal wird somit immer unattraktiver für die Käufer.
Wir können nicht ewig zuschauen, wie sich der Prozess in die Länge zieht, weil das ITA schädigt.
Carsten Spohr, CEO von Lufthansa
Verzögerung auf Grund einer Regierungskrise
Seit Monaten läuft der Verkauf der italienischen Airline ITA Airways. Eine offizielle Entscheidung gab es jedoch noch nicht. Die Anwärter für den Kauf, Lufthansa zusammen mit MSC sowie Air France-KLM und Delta sind sichtlich am Ende ihrer Geduld. Grund für die massive Verzögerung einer offiziellen Entscheidung ist die derzeitige Regierungskrise in Italien.
Ministerpräsident Mario Draghi ist seit Wochen nur noch kommissarisch im Amt, das Parlament wurde aufgelöst. Die Zuständigkeiten für diverse Regierungsdeals und -entscheidungen sind seitdem unklar. Erst im September soll es Neuwahlen und somit auch wieder eine umfassend handlungsfähige Regierung geben.
Besonders der ITA-Deal ist dabei ein sensibles Thema. Die Rechtspopulistische Partei Italiens, Fratelli d’Italia, die als Anwärter auf die eine neue Regierung gilt, ist kein Fan des geplanten Verkaufs der italienischen Airline. Umso wichtiger der Abschluss eines handfesten Deals vor den geplanten Neuwahlen im September.
Fazit zur zeitnahen Entscheidung zur ITA Airways-Übernahme
Nach wochenlangen Verzögerungen hat der kommissarische Ministerpräsident Italiens, Mario Draghi, endlich eine Deadline für die Entscheidung über den ITA-Airways Verkauf festgelegt. Bis Mitte August soll eine finale Entscheidung gefallen sein. Im Moment hat Lufthansa mit ihrem Partner MSC eine relativ hohe Chance darauf, für die Übernahme der italienischen Airline ausgewählt zu werden.