Im Hinblick auf das Erreichen der Klimaziele versuchen immer mehr Airlines auf die Nutzung von nachhaltigen Flugkraftstoffen (SAF) umzusteigen – doch der Umweltschutzgedanke ist nur schwer mit der Aufrechterhaltung der Wettbewerbsfähigkeit in der Luftfahrt vereinbar.

Der voranschreitende Klimawandel bedingt die dringliche Weiterentwicklung der nachhaltigen Flugkraftstoffe in den vergangenen Jahren. Airlines, aber auch die Reisenden selber, legen zunehmend Wert auf klimafreundliche Reisen und so werden die Technologien immer weiter ausgebaut. Neben all den positiven Aspekten des Umweltschutzes, geht mit der Nutzung von nachhaltigen Flugkraftstoffen jedoch auch ein gravierender Kostennachteil für Airlines einher. Diesem soll nun durch Forderungen zur Angleichung der Wettbewerbsbedingungen entgegengewirkt werden, wie simpleflying.com berichtet.

Nutzung von SAF ist sehr kostspielig

Mittlerweile gehen bereits einige bekannte Airlines immer mehr zur Beimischung von SAF in den herkömmlichen Flugtreibstoff über. Während dies vor einigen Jahren fast nur zu Werbezwecken üblich war, ist die Nutzung von Treibstoffalternativen heute bereits ein etabliertes Diskussionsthema. Im Hinblick auf die europaweiten Klimaziele im Jahr 2050 ist die Nutzung von SAF ein wichtiger Aspekt im Hinblick auf die Reduktion der CO2-Emissionen der Luftfahrt. Trotz der vielen positiven Aspekte von SAF dürfen jedoch auch die Nachteile für Airlines nicht vernachlässigt werden. Diese sehen sich durch die Nutzung der SAF nämlich großen Wettbewerbsnachteilen gegenübergestellt.

Denn die Herstellung und somit auch der Bezug von SAF ist zum jetzigen Zeitpunkt ein sehr kostspieliger Prozess. Airlines müssen in der Regel drei- bis fünfmal so hohe Beträge für nachhaltige Treibstoffe bezahlen, wie Airlines, die herkömmliches Kerosin beziehen. Dieser enorme Kostenanstieg erschwert es den Airlines im alltäglichen Wettbewerbskampf mithalten zu können, da ihre fixen Ausgaben dadurch enorm hoch sind.

Um die Kosten decken zu können, müssten die Ticketpreise für Flüge mit nachhaltigem Kerosin erhöht werden. Zwar entsprechen diese Preiserhöhungen keinen unerschwinglichen Maßstäben, jedoch besteht seitens der Airlines trotzdem die Sorge, einen Nachteil im Preiswettbewerb zu haben. Es wird davon ausgegangen, dass die Kunden sich immer für die günstigere Ticketvariante entscheiden werden.

Da in naher Zukunft noch keine Kostenminimierung der Produktionskosten von SAF in Aussicht gestellt werden kann, wird nun eine Anpassung der Wettbewerbsbedingungen gefordert, um die Nachteile für die SAF-Nutzer auszugleichen.

Aufwendige Beschaffung der Rohstoffe

Neben den Kostennachteilen ist die Beschaffung der Rohstoffe ebenfalls problematischer als bei herkömmlichen Kerosin und stellt die Branche vor weitere Herausforderungen. So wird zum Beispiel bisher bei einem der zertifizierten Herstellungsmethoden, altes Speiseöl als Rohstoff weiterverarbeitet. Der Marktführende Hersteller Neste kooperiert dafür in den Niederlanden mit verschiedenen Fast Food Filialen, um dort die Speiseölreste für die Produktion von SAF zu sammeln. Durch den hohen Zeitaufwand, der dadurch in Anspruch genommen wird, kommen auch an diesem Punkt wieder zusätzliche Kosten auf die Endabnehmer zu.

Allerdings gibt es auch noch einige andere Herstellungswege, sodass auch Klärschlamm oder Siedlungsabfälle als Rohstoffe genutzt werden könnten, was deutlich günstiger sein könnte. Wiederum ganz anders läuft es im Power-to-Liquid-Verfahren, wo die nachhaltigen Flugkraftstoffe aus Wasser, CO2 und Strom aus erneuerbaren Energiequellen hergestellt werden.

Das marktführende Unternehmen Neste sieht trotz der Herausforderungen optimistisch in die Zukunft des vollständigen Umstiegs auf SAF in der Flugbranche. Bereits zum jetzigen Zeitpunkt produziert der Hersteller jährlich rund 100.000 Tonnen nachhaltigen Flugkraftstoff aus altem Speiseöl. Mit der geplanten Ausweitung bis 2023 auf jährlich rund 1 Million Tonnen, sollen schon bald deutlich mehr Airlines den nachhaltigen Flugkraftstoff zu etwas besseren Preisen beziehen können.

Fazit zu den Wettbewerbsnachteilen durch SAF

Die Gewinnung der Rohstoffe, sowie die Weiterverarbeitung zu nachhaltigen Flugkraftstoffen ist ein sehr zeitaufwendiger Prozess. Außerdem entstehen enorm hohe Kosten, die bei der Nutzung herkömmlichen Kerosins nicht anfallen. Es bleibt zu hoffen, dass die geforderte Anpassung der Wettbewerbsbedingungen durchgesetzt werden kann und die Airlines weniger Kostennachteile durch Nutzung der SAF verzeichnen müssen.

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Autor

Seit Ann-Cathrin ihr erstes Praktikum in der Reisebranche absolviert hat stand fest, dass sie beruflich in die Welt des Reisens eintauchen möchte. Ihr Tourismusstudium und viele Kurztrips während der Semesterferien haben ihr bereits viele Einblicke in die Hintergründe und Abläufe und genauso die wunderschönsten Orte in den verschiedensten Ländern gezeigt.

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