Durch das anhaltende Chaos an den Flughäfen gerät die Vorkasseregelung beim Kauf von Flugtickets erneut stärker in die Kritik.

Schon seit Wochen haben die Flughäfen durch massiven Personalmangel mit großen Problemen zu kämpfen. Davon sind sowohl die Passagiere, als auch die Airlines stark betroffen. Viele Fluggesellschaften kommen dadurch kaum noch damit hinterher, den Fluggästen ihr Geld zurückzuzahlen. Dadurch rückt das Prinzip der Vorkasseregelung stärker in die Kritik. Der Frankfurter Allgemeine zu Folge denkt das Verbraucherschutzministerium nun darüber nach, das Prinzip an die veränderten Umstände anzupassen.

Keine Vorkasse ohne Vertrauen

Das Vorkasseprinzip basiert auf einem Vertrauensvorschuss der Kunden gegenüber der Airline, dass auch alles so stattfindet, wie man es gebucht hat. Durch die Probleme an den Flughäfen und hunderter gestrichener Flüge, sind die Fluggesellschaften kaum noch in der Lage dieses Vertrauen zu erfüllen. Es erscheint demnach im Moment nicht unbedingt sinnvoll, weiterhin einen solchen Vertrauensvorschuss leisten zu müssen.

Wie wir bereits vor ein paar Tagen berichteten, warnte die Bundesverbraucherschutzministerin Steffi Lemke die Airlines bereits vor möglichen Änderungen. Sie erinnerte die Airlines nachdrücklich an ihre gesetzliche Verpflichtung, Fluggästen ihr Geld innerhalb von sieben Tagen zurückzuerstatten. Unter den gegebenen Umständen fällt es jedoch vielen Airlines schwer, dieser Verpflichtung zur Genüge nachzukommen. Viele Passagiere müssen länger als sieben Tage auf ihr Geld warten. Dabei handelt es sich oft nicht gerade um kleine Beträge, welche die Passagiere anderweitig gebrauchen könnten.

Alternativen zur Vorkasseregelung

Der Vertrauensvorschuss den Airlines gegenüber scheint im Moment kaum noch Berechtigung zu finden. Deshalb kommt es zu immer mehr Kritik an dem Prinzip der Vorkasse. Doch wie könnte eine Alternative aussehen? Dazu scheint es bisher nur erste Ideen, aber noch keine konkreten Vorschläge zu geben. So ist es denkbar, einen Flug erst nach der Ankunft und somit erst dann zu bezahlen, wenn man die versprochene Dienstleistung auch erhalten hat.

Das könnte einerseits sowohl dem Passagier, als auch den Fluggesellschaften zugutekommen, da diese zumindest im Augenblick weniger damit zu tun hätten, den Passagieren ihr Geld zurückzuzahlen. Andererseits wäre es hier die Fluggesellschaft, welche einen Vertrauensvorschuss gegenüber dem Kunden geben müsste. Schließlich müsste sie darauf vertrauen, dass der Kunde die erhaltene Dienstleistung auch wirklich bezahlt. Tut er dies nicht, müsste die Airline wiederum ihrem Geld hinterherlaufen.

Fazit zur möglichen Änderung der Vorkasseregelung

Die Kritik an der Vorkasseregelung ist insoweit verständlich, als dass der Vertrauensvorschuss der Passagiere nicht so erfüllt werden kann, wie es einst der Fall war. Mit den veränderten Umständen ist es durchaus eine Überlegung wert, ob eine Anpassung dieser Regelung nicht notwendig ist. Andererseits stellt sich dann die Frage, inwiefern man diese Regelung ändern kann, ohne dass eine Seite mehr Nachteile hat als die andere. Bei der Vorkasse sind es derweilen die Passagiere, doch bei einer Bezahlung nach Ankunft ist es wahrscheinlich, dass die Fluggesellschaften einen Nachteil davon haben könnten. Allerdings ist eine mögliche Änderung der Vorkasseregelung noch keine beschlossene Sache. Es bleibt also abzuwarten, wie sich die Sache entwickeln wird und wie im Zweifel eine Lösung aussehen könnte, die keine Seite benachteiligt.

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Autorin

Jenny ist mit dem Reisen aufgewachsen und hat es schon als kleines Kind lieben gelernt. Für sie ist das Betreten eines Flugzeuges eines der schönsten Gefühle der Welt. Bei reisetopia kann sie ihre Leidenschaft fürs Reisen mit dem fürs Schreiben verbinden.

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