Die verhältnismäßig noch recht junge indische Fluggesellschaft Vistara, die 2015 als ein Joint Venture zwischen dem indischen Mischkonzern Tata Sons und Singapore Airlines hervorgegangen war, unterhielt bis dato eine reine Kurz- und Mittelstreckenflotte.

Das hat sich vor kurzem aber geändert, hat Vistara doch insgesamt sechs Boeing 787-9 bei den US-Amerikanern bestellt, von denen das erste Exemplar nun eingetroffen ist. Die dabei vorgestellte Kabine in drei Reiseklassen macht einen mehr als ordentlichen Eindruck!

Dreamliner erst nach Einflottung präsentiert

Die in Neu-Delhi beheimatete Vistara erhält nun endlich nach und nach die bestellten Dreamliner für die Langstreckenflotte. Dadurch ist Vistara die erste indische Airline, die Boeing 787-9 in ihre Flotte aufnimmt. Das ist neben dem offensichtlich tollen Bordprodukt, auch aus Sicht des Meilensammelns eine gute Nachricht, erlaubt Vistara Dank einer Partnerschaft mit United Airlines eine Meilengutschrift bei MileagePlus. Könnte in Zukunft also vor allem für die Langstrecke interessant sein.

Die Airline ist auch aus Sicht der Präsentation des neusten Flottenmitglieds eher etwas besonderes: Die meisten Fluggesellschaften präsentieren zumeist Monate, manchmal sogar ein paar Jahre vor der eigentlichen Einführung, ihre neusten Bordprodukte und Klassen. Vistara zeigt das Innere ihres ersten Dreamliners erst jetzt, wo sich das Flugzeug bereist in der Flotte der Inder befindet, die bisher lediglich aus Airbus A320, A320neos und Boeing 737-800 bestand.

Business Class wie im Dreamliner von Turkish Airlines

Für ihre Business Class hat sich Vistara für die Stelia Aerospace Symphony-Sitze entschieden, wie man sie auch an Bord der Boeing 787-10 von Singapore Airlines auf regionalen Strecken und bei den Dreamlinern von Turkish Airlines findet. Allzu überraschend ist die Wahl mit Blick auf die Teilhaberin Singapore Airlines nicht. Wenngleich dieser Sitz insbesondere bei Turkish Airlines auch einiges an Kritik einstecken musste, ist er doch besonders im Vergleich zum Business Class-Produkt von Air India ein deutliches Upgrade. Jeder der Sitze bietet neben einer hohen Privatsphäre eine über 1,93 Meter große Liegefläche, einen 18 Zoll großen HD-Monitor, diverse Anschlüsse und mehr.

Die Dreamliner von Vistara kommen außerdem mit einer Premium Economy Class daher. Diese weist eine für diesen Flugzeugtyp häufig gewählte 2-3-2-Konfiguration auf, bietet einen Sitzabstand von knapp 94 Zentimetern, einen 13 Zoll HD-Monitor, eine Fußablage und unter anderem ebenfalls diverse Anschlüsse.

Die Economy Class ist in einer – ebenfalls für Dreamliner typischen – 3-3-3-Konfiguration verbaut. Die niedrigste Reiseklasse der indischen Airline kommt mit einem Sitzabstand von fast 79 Zentimetern daher, sowie einem 12 Zoll HD-Monitor, eine auf “sechs Wegen” verstellbare Kopfstütze und einem USB-Anschluss. Allerdings fehlt hier eine universelle Steckdose, wie sie in der Business und Premium Economy Class vorzufinden ist.

Langstreckenflüge nach Europa am wahrscheinlichsten

Über die ersten Routen des Dreamliners gibt es bisher nur Vermutungen, allerdings keine offiziellen Angaben aus Richtung der Airline. Besonders zur aktuellen Lage mit dem grassierenden Coronavirus ist die Zeit für neue Langstreckenrouten nicht gerade ideal. Jedoch gibt es Berichte darüber, dass Vistara die 787-9 zunächst auf der Inlandsroute zwischen Delhi und Mumbai einsetzen wird und zwar noch diesen März. Folgend soll es auf die Langstrecke gehen und hier gilt London als erstes sehr wahrscheinliches Fernziel. Überhaupt soll Europa als heißester Kandidat für die Langstrecke von Vistara gelten. Darüberhinaus könnten die Dreamliner noch nach Singapur eingesetzt werden, um eine Konnektivität zu Singapore Airlines herzustellen. Allerdings handelt es sich hierbei jedoch nur um Vermutungen, schließlich sind bis dato noch keine Langstreckenflüge bei der Airline buchbar.

Fazit zu Vistaras Dreamliner

Vistara ist eine sehr spannende Airline und die nun erfolgte Präsentation des ersten Dreamliners der Inder macht definitiv Lust auf mehr. Schon bald könnten wir die 787 außerdem im europäischen Luftraum antreffen, vielleicht auch eines Tages in Deutschland. So oder so dürfte Indiens Flag-Carrier Air India hier einen großen Konkurrenten erwarten. Für Passagiere scheint die Airline einen hohen Komfort zu versprechen.

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Autor

Max saß irgendwann häufiger in einem Flugzeug als in einer Straßenbahn, und kam so nicht umhin sich immer mehr mit den Themen rund um das Sammeln von Meilen, sowie den besten Flug- und Reisedeals zu beschäftigen. Auf reisetopia teilt er mit euch die neusten Deals und wichtigsten Tipps!

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