Die britische Regionalairline Flybe wird in Kürze einen neuen Besitzer haben. Virgin Atlantic hat bekanntgegeben, die Airline übernehmen zu wollen. Neben Virgin Atlantic sind noch zwei weitere Investoren involviert. Die Übernahme rettet Flybe aus einer finanziell schwierigen Lage.

Virgin Atlantic übernimmt Flybe und plant Langstrecken-Zubringer – der Hintergrund

Am Freitag (11. Januar 2019) gab die britische Airline Virgin Atlantic bekannt, dass man Flybe zusammen mit Stobart und Cyrus Capital übernehmen werde. Damit wird die britische Regionalfluggesellschaft Flybe, die auch Ziele in Deutschland anfliegt, zukünftig zum Zubringer der Langstreckenairline Virgin Atlantic.

Flybe war bereits gegen Ende des letzten Jahres in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Nachdem man mäßig erfolgreich versuchte, sein Image etwas aufzubessern, wozu auch eine neue Lackierung der Flugzeuge gehören sollte, bot man sich selbst schließlich im November zum Verkauf an. Die Käufer sind mit Virgin Atlantic, Stobart und Cyrus Capital nun gefunden. Zu einer neuen Flybe-Lackierung wird es indes nicht mehr kommen. Virgin Atlantic kündigte an, den Namen Flybe beizeiten verschwinden zu lassen und die Flugzeuge an das Virgin Atlantic Design anzupassen.

Virgin Atlantic übernimmt Flybe und plant Langstrecken-Zubringer – die Konditionen

Mit 2,2 Millionen Pfund ist der Kaufpreis für Flybe fast schon verschwindend gering. Der Preis entspricht etwa einem Penny pro Aktie. Bei dem niedrigen Kaufpreis darf man allerdings nicht außer Acht lassen, dass Flybe von Virgin Atlantic, Stobart und Cyrus Captial bereits einen Überbrückungskredit in Höhe von 20 Millionen Pfund erhalten hat, um die finanziellen Schwierigkeiten überbrücken zu können. In Zukunft wird Flybe dann in die neugegründete Connect Airways integriert, die von den drei Käufern eigens für die Übernahme eingerichtet wurde. Neben Flybe finden hier auch das Flugzeugleasinggeschäft von Stobart und Stobart Air Platz. Zu Beginn erhält das neue Unternehmens zudem 80 Millionen Pfund Startkapital für zukünftige Investitionen.

Die Connect Airways Gesellschaft wird derweil unabhängig von Virgin Atlantic geführt werden. Während Virgin Atlantic und Stobart jeweils 30 Prozent der Anteile an der neuen Gesellschaft halten werden, geht der mit 40 Prozent größte Anteil an das amerikanische Finanzunternehmen Cyrus Capital. Am Streckennetz von Flybe soll es im Übrigen keine großen Änderungen geben. Die Airline wird auch weiterhin Städte in Großbritannien und Irland anfliegen. Voraussichtlich wird der Fokus aber stärker auf Zubringerstrecken für Virgin Atlantic-Langstrecken ab Manchester sowie London liegen. Besonders fraglich ist entsprechend, was mit den Flybe-Basen in Exeter und Birmingham passiert.

Virgin Atlantic übernimmt Flybe und plant Langstrecken-Zubringer – Fazit

Virgin Atlantic startet nach der mittlerweile wieder aufgelösten Airline Little Red den zweiten Versuch, eine Zubringerairline für seine Langstrecke zu etablieren. Wir dürfen gespannt sein, wie es Virgin Atlantic gelingen wird, das Angebot zu etablieren. In Anbetracht der teils wirklich guten Angebote auf der Langstrecke dürften die Zubringerflüge das Virgin Atlantic Angebot von Deutschland aus aber deutlich attraktiver machen, sofern die Airline in Zukunft möglicherweise weitere Verbindungen von Deutschland nach Manchester oder London-Heathrow anbieten wird.

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