Europas größte Airline stellt den Wegzug vom historischen Firmenstandort in Köln in den Raum. Darauf gibt es gemischte Reaktionen.
Der deutsche Flag-Carrier Lufthansa hat seinen rechtlichen Firmenbesitz historisch bedingt in Köln. Nun plant man allerdings eine etwaige Verlegung ebendieses in eine andere deutsche Metropole, so fvw. Was die Gründe hierfür sind und wie die Reaktionen auf das Vorhaben ausfallen, zeigen wir Euch im Folgenden.
Abkehr von historischem Firmenstandort
Wenn man an Deutschlands wohl bekannteste Fluggesellschaft denkt, kommt einem vermutlich zunächst auch Deutschlands größter Flughafen in Frankfurt in den Sinn. Doch der Firmensitz befindet sich aus historischen Gründen in Köln. Nach der Auflösung der ersten Lufthansa durch die Alliierten gründete sich die “Aktiengesellschaft für Luftverkehrsbedarf”, welche sich im Zuge der Liquidation der ursprünglichen Airline nicht nur deren Markenzeichen und ihre emblematischen Farben, sondern auch den Firmenstandort in Köln aneignete und diesen seither beibehielt, obgleich sich die Adresse innerhalb der Domstadt mehrfach veränderte.
Es ist richtig, dass es Überlegungen hinsichtlich des juristischen Sitzes der Deutschen Lufthansa AG gibt. […] Weder ist eine Vorentscheidung, geschweige denn eine Entscheidung für den zukünftigen juristischen Sitz der Gesellschaft gefallen. Auch bei unserer kommenden Hauptversammlung am 9. Mai 2023 in München wird es dazu weder einen Tagesordnungspunkt noch eine Entscheidung geben.
Pressesprecherin – Lufthansa
Nun erwägt man wohl allerdings, eine dritte Lokalität ins Spiel zu bringen, denn laut Medienberichten denkt die Fluggesellschaft darüber nach, ihren Firmensitz zu verlegen. Dabei soll die bayrische Landeshauptstadt München im Gespräch sein. Demnach sei dies ein Anliegen des Vorstandsvorsitzenden Carsten Spohr, dessen privater Wohnsitz sich ebenfalls dort befindet. Die Überlegungen befinden sich allerdings gemäß den Aussagen einer Firmensprecherin in einem sehr frühen Stadium und eine Entscheidung sei noch nicht gefallen.
Reaktionen aus der Politik
Während die Intention des Wegzuges der größten europäischen Fluggesellschaft vom Wirtschaftsstandort Köln dort auf Unmut trifft, heißt man die Tendenz in Bayern willkommen. Der wirtschaftspolitische Sprecher der FDP im Bundestag kritisiert das Vorhaben scharf. Es sei bedenklich, dass Köln hinter andere wirtschaftliche Standorte wie München zurückfalle, so fvw weiter. Die im Raum stehende Entwicklung wurde durch MdB Reinhard Houben mit dem nachlässigen Umgang der amtierenden politischen Kräfte in der Rheinmetropole mit wichtigen Unternehmen in Zusammenhang gebracht.
Der bayrische CSU-Finanzminister Albert Füracker zeigte sich hingegen höchst erfreut über die Überlegungen der Lufthansa. Dies sei laut diesem eine sehr gute Nachricht für den Freistaat, insofern die Medienberichte zutreffen. Spekulationen, welche nahelegen, die bayrische Regierung hätte im Hintergrund Einfluss auf die Entscheidung genommen, weist er entschieden zurück. Es handle sich um eine allein wirtschaftliche Entscheidung des Unternehmens.
Fazit zum potenziellen Umzug des Lufthansa-Firmenstandortes
Während die Reaktionen verständlicherweise zwiegespalten sind, wenn es um die Überlegungen der Lufthansa, ihren Firmenstandort eventuell nach München zu verlegen, ist eine solche Entscheidung noch lange nicht getroffen – geschweige denn besiegelt. Es könnte allerdings auf Lange sich tatsächlich im Raum stehen, dass sich die Airline von ihrem historischen Firmenstandort Köln zugunsten von München abwendet. Wie sich die Situation weiter entwickelt, bleibt abzuwarten. Falls es neue Informationen gibt, halten wir Euch hier bei reisetopia auf dem Laufenden.