Es ist inzwischen jedem bekannt, dass der Tourismussektor einer der am stärksten vom Coronavirus betroffenen Wirtschaftszweige ist. Deshalb versucht die Weltorganisation für Tourismus (UNWTO) Maßnahmen zur Rettung der Tourismusindustrie zu ergreifen. Der Wettbewerb “Healing Solution for Tourism Challenge” scheint die erste Initiative zu sein.

In dieser Woche organisierte die UNWTO eine virtuelle Sitzung, an der die wichtigsten UNO-Organisationen, die Vorsitzenden des UNWTO-Exekutivrats und der Regionalkommissionen sowie führende Persönlichkeiten aus dem Privatsektor teilnahmen.

“Eine Wirtschaftskrise, die einen sozialen Preis haben wird”.

Da es aufgrund der aktuellen Lage keine Gewissheit darüber gibt, wie lange die Krise andauern wird oder welche wirtschaftlichen Auswirkungen sie auf den Tourismus haben wird, hat die UNWTO eine virtuelle Sitzung einberufen, um das Problem, das aktuell Millionen von Arbeitsplätze bedroht, anzugehen.

Da 80 Prozent des weltweiten Tourismussektors aus kleinen und mittelständischen Unternehmen besteht, werden die sozialen Auswirkungen der Krise insgesamt weit über den Tourismus hinausgehen und die Hauptsorge der internationalen Gemeinschaft darstellen.

“Dieser beispiellose Notstand im Bereich der öffentlichen Gesundheit hat sich bereits zu einer Wirtschaftskrise entwickelt, die soziale Kosten verursachen wird”, sagte UNWTO-Generalsekretär Surab Pololikaschwili. Er fügte hinzu, dass der Tourismus, “der am härtesten betroffene Sektor ist und alle unsere besten Schätzungen von der sich verändernden Realität überholt wurden”.

Aus dieser Besorgnis heraus, fordert die Weltorganisation für Tourismus nun koordiniertes Vorgehen und plant ebenso in den kommenden Tagen eine Reihe von Empfehlungen für die Erholung der Tourismuswirtschaft zu veröffentlichen.

UNWTO startet Wettbewerb in Zusammenarbeit mit der WHO

In Zusammenarbeit mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) startete die UNWTO nun einen Wettbewerb. Dieser ruft unter dem Slogan “Healing Solution for Tourism Challenge” Innovatoren und Unternehmer auf, Ideen und Lösungen zu entwickeln, wie sich der Tourismus möglichst rasch von der Coronavirus-Krise erholen kann.

Dabei werden vorrangig Ideen gesucht, die direkt umgesetzt werden können, sodass sich Auswirkungen schnell bemerkbar machen. Lösungen werden für Reiseziele, touristische Unternehmen und auch im Bereich der öffentlichen Gesundheit gesucht. Um sicherzustellen, dass wirklich nur ausgereifte Ideen eingesendet werden, müssen die Vorschläge bereits in einem Pilotprojekt erprobt worden sein.

Die Bewerbungen für diese Aktion können bis zum 10. April 2020 eingeschickt werden. Die Gewinner des Wettbewerbs dürfen ihre Ideen dann Vertretern von mehr als 150 Regierungen vorstellen. Darüber hinaus bekommen die Zugang zum UNWTO-Innovationsnetzwerk. Diesem gehören schon Hunderte von Start-ups und führenden Unternehmen aus dem gesamten Tourismussektor an.

In den kommenden Tagen wird die UNWTO eine Reihe von Empfehlungen für die Erholung der Tourismuswirtschaft veröffentlichen. Dieses Dokument wird einen Fahrplan für Regierungen und andere Behörden zur Milderung der Auswirkungen von Covid-19 auf den Tourismussektor und zur Beschleunigung der Erholung festlegen.

Rückgang der Touristenbesuche 2020 um 20 bis 30 Prozent

Zudem verkündetet die UNWTO, dass der bisher vorausgesagte Rückgang mit 1 bis 3 Prozent nicht eingehalten werden kann. Stattdessen wurden Zahlen genannt, die bei einen erwarteten Rückgang von 20 bis 30 Prozent liegen. Somit könnte dies weltweit zu einem Rückgang der durch Tourismus generierten Einnahmen zwischen 300 bis 450 Milliarden Dollar bedeuten. Das würde dann etwa “einem Drittel” der 2019 erzielten Einnahmen entsprechen. Laut der UNTWO führt dies unter anderem auf die weltweiten Reisebeschränkungen zurück.

Fazit zu den Maßnahmen der Weltorganisation für Tourismus

Dass sich die Weltorganisation für Tourismus um die Branche sorgt, ist aufgrund der aktuellen Situation nicht verwunderlich. Dass diese Maßnahmen ergreifen möchte und nun einen Wettbewerb ins Leben gerufen hat, ist ein Schritt in die richtige Richtung. Es bleibt spannend abzuwarten, was für Ideen dabei entwickelt werden und welche Maßnahmen die UNWTO weiterhin ergreifen wird.

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Autorin

Lena Goller war COO bei reisetopia und von Februar 2020 bis Juli 2024 Teil des Teams sowie der Geschäftsführung. Auch, wenn sie im Sommer 2021 die Redaktionsleitung übergeben hat, hat sie weiterhin noch gerne über ihre luxuriösen Reiseerlebnisse geschrieben und sich ansonsten primär auf operative Prozesse sowie ihr Lieblingsthema, das Affiliate Marketing, fokussiert.

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