Die Auswirkungen der Corona-Pandemie halten an! Fast alle Reiseunternehmen sind von staatlicher Hilfe abhängig und verlangen die Verlängerung der Überbrückungshilfen.
Während die großen Reisekonzerne wie Lufthansa und TUI Staatshilfen in teils Milliardenhöhe erhalten haben, sind kleinere Unternehmen auf Überbrückungshilfen und Kurzarbeit angewiesen. Nur mit diesen Maßnahmen kann die Existenz vieler Reisebüros und Veranstalter, sowie deren Angestellten, gesichert werden. Eine Umfrage des Deutschen Reiseverbands hat herausgefunden, dass fast alle Unternehmen der Reisebranche von staatlichen Hilfen abhängig sind. Zudem bestätigt die Umfrage die Annahme, dass trotz Positivtrends der vergangenen Tage die Unternehmen auch weiterhin darauf angewiesen sein werden – das berichtet unter anderem Reise vor 9.
Überbrückungshilfen im Überlebenskampf
Der nationale sowie internationale Reiseverkehr bleibt eingeschränkt. Flugzeuge bleiben am Boden, Hotels und Grenzen bleiben geschlossen. Forderungen nach neuen Konzepten und Öffnungsperspektiven werden lauter. Eine schnelle Rehabilitation ist in keinem Fall aber möglich. Deshalb spielen die Überbrückungshilfen für viele Unternehmen der Branche eine essenzielle Rolle, ohne die das Überleben vieler kaum noch möglich wäre. Eine Umfrage des Deutschen Reiseverbands (DRV) hat ergeben, dass 98 Prozent der Veranstalter und 96 Prozent der Reisebüros Corona-Hilfen der Bundesregierung nutzen. Insgesamt haben 450 Unternehmen an dieser Umfrage teilgenommen. Zudem greifen viele auch auf das Modell Kurzarbeit zurück, um Arbeitsplätze und Lohnfortzahlung sicherzustellen.
Mit sinkenden Infektionszahlen und steigender Impfquote kehrt Zuversicht zurück. Das Modellprojekt Schleswig-Holstein konnte trotz vieler Unwägbarkeiten erfolgreich Touristen empfangen. Auch Niedersachsen plant ein ähnliches Modell. Der Freistaat Bayern geht einen Schritt weiter und möchte mit entsprechenden Konzepten und Vorgaben alle Hotels und Beherbergungsbetriebe ab Pfingsten Touristen empfangen lassen. Auch international entspannt sich die Pandemie-Lage. Immer mehr Länder kämpfen erfolgreich gegen das Virus an und werden infolgedessen nicht mehr mit Reisewarnungen belegt.
Kurzarbeit als kurzfristige Maßnahme
Trotz der Zuversicht sind die Unternehmen auch in der Zukunft auf finanzielle Unterstützung angewiesen. So gaben über 90 Prozent der Befragten an, dass sie weniger als 50 Prozent der Umsätze aus dem Vor-Corona-Jahr 2019 erzielen zu können. Mehr als zwei Drittel erwarten sogar noch geringere Umsätze. Deshalb wünschen sich die Unternehmen neben Öffnungsperspektiven vor allem auch die Verlängerung der Überbrückungshilfen. Da Überbrückungshilfen und Kurzarbeitergeld auch kurzfristig von großer Bedeutung sein werden, halten 90 Prozent eine Verlängerung der Überbrückungshilfen für notwendig – mehr als zwei Drittel aller Reiseunternehmen fordern zudem die Verlängerung des Kurzarbeitergeldes.
Für allgemeinen Optimismus bezüglich der Öffnungsperspektive könnte die morgige Konferenz von Chefs der Senats- und Staatskanzleien sorgen. Dabei soll ein bundesweit einheitlicher Plan vorgelegt werden. Der Plan sieht bei stabilen Inzidenzwerten von unter 100 je 100.000 Einwohner die Öffnung von Beherbergungsbetrieben mit Terminvereinbarungen, Corona-Tests sowie Abstands- und Hygienemaßnahmen. 90 Prozent der Reisebüros und 85 Prozent der Reiseveranstalter fordern ein entsprechendes Konzept.
Fazit zur DRV-Umfrage
Die Umfrage des DRV bestätigt die tiefe Krise der Reisebranche. Nicht nur die großen Unternehmen sind von finanzieller Unterstützung seitens des Staates angewiesen, sondern vor allem auch die kleineren Unternehmen der Branche wie Reisebüros und Veranstalter. Diese gaben an, dass sie maßgeblich von Überbrückungshilfen und Kurzarbeit angewiesen sind und fordern damit, dass diese Maßnahmen trotz Aufschwungs in den kommenden Wochen und Monaten noch dringend nötig sein werden.