In Zukunft will der Großteil der Deutschen nicht mehr so häufig verreisen und stattdessen vermehrt den Urlaub in der Heimat verbringen, wie eine Umfrage herausgefunden haben will.
Eine neue Umfrage der „Stiftung für Zukunftsfragen“ hat ergeben, dass etwa zwei Drittel der Deutschen künftig nicht mehr so oft verreisen möchte, wie bisher der Fall. Dabei spielt natürlich auch die Pandemie eine Rolle – aber nicht nur, wie RND berichtet. So fließen in die Ergebnisse auch weitere Faktoren mit ein, die durchaus interessant sind. Dabei gibt es zudem Unterschiede zwischen den Alters- und Personengruppen.
Flugscham spielt eine wichtige Rolle
Laut einer Umfrage der „Stiftung für Zukunftsfragen“ gaben zwei Drittel aller befragten Deutschen an, in Zukunft nicht mehr so häufig in den Urlaub zu fahren, beziehungsweise zu verreisen wie bisher. Demnach planen immer mehr Deutsche ihren Urlaub künftig Zuhause, beziehungsweise in Deutschland zu verbringen. Zum Vergleich: Vor 30 Jahren sollen gut die Hälfte der deutschen Bevölkerung einen Urlaub in der Heimat geplant haben. Für die aktuelle Umfrage wurden demnach im vergangenen Monat gut 3.000 Personen zu ihren Urlaubsplänen befragt.
Begründet wird die deutliche Zunahme der Heimaturlauber durch die Stiftung für Zukunftsfragen auch etwa durch das Aufkommen der sogenannten „Flugscham“. Dadurch, so die Stiftung, stiege der Druck der Reisenden die eigenen Flugreisen rechtfertigen zu müssen. Dies führe dazu, dass man inzwischen statt „Anerkennung“ nun „Kopfschütteln“ und „Unverständnis“ aus dem Bekannten- und Verwandtenkreis für beispielsweise einen Wochenendausflug nach London und Paris erhalte. Aber das sei nicht der einzige Grund für die Veränderung des Reiseverhaltens. So seien auch die Durchschnittskosten für einen Urlaub gestiegen, der derzeit bei gut 1.000 pro Person liegen soll, was viele Deutsche nicht zahlen können oder wollen.
Deutsche Städte werden attraktiver
Doch auch das Thema Sicherheit sei den Reisenden inzwischen ein noch wichtigerer Faktor geworden, die, so die Forscher der Studie, gar eine Grundvoraussetzung für eine Reise sei. Dazu geführt haben neben der Coronavirus-Pandemie etwa naturbedingte Katastrophen, sowie Terroranschläge. Solche und andere Faktoren hätten die Angst der Deutschen beim Reisen generell verstärkt. Aber auch ein positiver und interessanter Faktor spielt eine Rolle in der Studie: So hätten beispielsweise auch die Freizeit- und Kulturangebote deutscher Städte an Attraktivität gewonnen, die nicht nur für ausländische Touristen, sondern eben auch für Heimaturlauber interessant seien.
Unter den Befragten finden sich allerdings auch Unterschiede zwischen den einzelnen Altersgruppen. Bei den 18- bis 24-Jährigen etwa, sei das Reisen auch weiterhin ein wichtiges „Statussymbol“. Der jungen Generation sei das Reisen zudem wichtig, um „die Welt kennenzulernen“, eigene Abenteuer zur erleben und von diesen berichten zu können. So sind es besonders die Familien, Singles und Menschen älterer Generationen, die künftig eher Zuhause oder in Deutschland ihren Urlaub verbringen möchten.
Fazit zu den Ergebnissen der Umfrage
Umfragen sind Umfragen und entsprechend immer mit Vorsicht zu genießen, können diese doch nur ein (zumeist temporäres) einfaches Stimmungsbild wiedergeben. Dennoch sind die Ergebnisse der Studie der Stiftung für Zukunftsfragen gleichwohl sehr interessant und tatsächlich für viele auch schon abzusehen gewesen. Dabei spielt natürlich auch die Coronavirus-Pandemie eine wichtige Rolle, die das Reiseverhalten der Befragten demnach stark beeinflusst hat. Aber auch positive Faktoren, wie etwa die zunehmende Attraktivität deutscher Städte, floß in die Ergebnisse mit ein.