Bereits im Oktober plant das US-Startup Boom einen Prototypen ihres eigenen Überschallflugzeuges zu präsentierten, dass schon bald den Weg für eine zivile Version frei machen soll.
US-Luftfahrtfirmen treiben aktuell ihre Überschall-Zivilflugzeug-Projekte voran, wobei “Boom Supersonic” plant, noch in diesem Jahr ein Demonstrator-Flugzeug auf den Markt zu bringen. Diese soll bei der Entwicklung der geplanten zivilen Version helfen.
XB-1: Ein Drittel der Größe der finalen Version
Am 7. Oktober plant die in Denver ansässige Firma Boom, die “XB-1” öffentlich vorzustellen. Ein Überschallflugzeug, das das Unternehmen entwickelt, um das Design für ein konzeptionelles Überschall-Verkehrsflugzeug mit dem Namen “Overture” demonstrieren zu können.
Boom hat die Entwicklung der XB-1 inmitten der Coronavirus-Pandemie weiter vorangetrieben. In den letzten Monaten wurden statische Tragflächen-Belastungstests durchgeführt, die Flügel des XB-1 an den hauptsächlich aus Titan bestehenden Rumpf angepasst, der Vertikalstabilisator des Flugzeugs gebaut und Fahrwerkstests abgeschlossen. Die Einführungsveranstaltung soll am 7. Oktober wegen der Pandemie im Internet übertragen werden, wie das Unternehmen mitteilte.
XB-1 wird in Sachen Größe etwa ein Drittel der Ouverture ausmachen, von drei GE Aviation J85-15-Triebwerken angetrieben werden und Boom dabei helfen, Aerodynamik, Kohlefaser-Konstruktionstechnologien und Überschallantriebe ausgiebig testen zu können, so das Unternehmen.
Flugtests sollen 2021 beginnen
Boom, das im April mit 160 Millionen US-Dollar gefördert wurde, hat angekündigt, dass das Unternehmen beabsichtigt, mit der XB-1 Boden- und Niedriggeschwindigkeits-Taxi-Tests auf dem Flughafen Centennial in der Nähe von Denver durchzuführen. Das Unternehmen hofft, mit den Flugtests im Jahr 2021 beginnen zu können. Die Flüge sollen vom Mojave Air & Space Port in Kalifornien mit Unterstützung des Flugerprobungsunternehmens “Flight Research” durchgeführt werden.
Boom beabsichtigt, dass die XB-1 zur Entwicklung der Overture beitragen soll, die eine Kapazität für 55 bis 75 Passagiere haben und mit Mach 2,2 fliegen soll. Das Unternehmen rechnet damit, dass Overture Mitte der 2020er Jahre fliegen und für jeweils 200 Millionen US-Dollar verkauft werden kann und die Wirtschaftlichkeit es den Fluggesellschaften erlaubt, Sitze zu Preisen zu verkaufen, die mit den traditionellen Business Class-Tarifen vergleichbar sind.
Fazit zur Entwicklung neuer Überschalljets
Zurzeit arbeiten mehrere Firmen, vor allem in den USA und Russland, an Projekten neuer und zumeist ziviler Überschallflugzeuge. Wenngleich der Zeitpunkt – nicht nur wegen der Corona-Krise, sondern auch mit Blick auf das Umweltbewusstsein – sicherlich von vielen als mindestens fragwürdig angesehen werden dürfte, handelt es sich bei diesen Vorhaben, so auch bei der XB-1, um selbstredend äußerst spannende Projekte.