Aktuell warnt die europäische Agentur für Flugsicherheit Easa davor, dass in den kommenden Stunden chinesische Raketenteile aus dem All auf Europa herabstürzen werden. Deshalb wird wahrscheinlich vorsorglich der Luftraum punktuell gesperrt.

Eine außergewöhnliche Nachricht erreichte in den letzten Tagen die europäische Luftfahrt. An diesem Wochenende sollen laut Easa chinesische Raketenteile aus dem All auf die Erde stürzen und auch Europa ist wohl laut den vagen Prognosen hiervon betroffen. Wie aerotelegraph berichtet, solle man sich also auf eine zeitweise Sperrung des europäischen Luftraums einstellen. Welche Regionen voraussichtlich betroffen sein werden, zeigen wir Euch im Folgenden.

Update: Mittlerweile ist klar, dass die Rakete am Abend des gestrigen Samstags, den 30. Juli, um 18:45 knapp 60 Kilometer vor der philippinischen Ostküste in die Sulu-See eingeschlagen ist. Die meisten Bauteile wurden vor dem Wiedereintritt abgetragen und zerstört, so die chinesische Weltraumbehörde.

Chinesische Rakete mit technischen Fehlfunktionen

Bei der Rakete, welche die internationale Luftfahrt aktuell in Atem hält, handelt es sich um einen chinesischen Flugkörper der Bauart Langer Marsch 5B, welche ein Modul für die Raumstation Tiangong ins All gebracht hatte. Laut Berichten können die Triebwerke der schweren Trägerrakete nicht mehr neu gestartet werden, sodass ihre Flugbahn nicht mehr gesteuert werden kann. Ein kontrollierter Wiedereintritt in die Erdatmosphäre ist somit ebenfalls nicht möglich.

In China gibt es nur ein Kosmodrom, welches eine Rakete dieser Größe ins All befördern kann.

Allerdings genießen die Raketen dieser Familie international generell kein hohes Ansehen, da Bremsmanöver für einen solchen kontrollierten Wiedereintritt schon bei der Konstruktion der Rakete nicht vorgesehen sind und somit der Absturz von Trümmern ebendieser auf bewohntes Gebiet in Kauf genommen wird.

Das Objekt hat eine geschätzte Masse zwischen 17 und 22 Tonnen und ist damit eines der größten Trümmerteile, die in den letzten Jahren wieder in die Atmosphäre eingetreten sind.

Easa

Die Easa nennt als mögliches Fenster der Kollision mit der Erde 09:14:49 Uhr des heutigen Samstags, den 30. Juli und 18:08:49 Uhr des morgigen Sonntags, den 31. Juli. Das Objekt müsse sorgfältig beobachtet werden, denn bisher könne man die Flugbahn der Trümmer und demzufolge die Orte, an denen sie wahrscheinlich einschlagen werden, nicht genau voraussagen. Dies sei erst wenige Stunden vor dem Einschlag möglich.

Kurzfristige Sperrung des betroffenen Luftraums

Da jedoch auch Europa zu den potenziellen Eintrittspunkten der Trümmer gehört, rät die europäische Agentur für Flugsicherheit für zeitweise Sperrungen des europäischen Luftraums. Bulgarien, Frankreich, Griechenland, Italien, Malta, Portugal, Spanien seien hierbei besonders wahrscheinlich, von den abstürzenden Teilen der Rakete getroffen zu werden. Die Gefahrensituation sei allerdings nicht so hoch einzustufen, dass ein totales Grounding erforderlich würde.

Vor allem Südeuropa soll von der Maßnahme betroffen sein.

Auf Anweisungen der Easa hin sollen Luftfahrtbehörden, Airlines und Flugsicherungen regelmäßig ihre Planung gemäß den neusten Prognosen der Behörde bezüglich der potenziellen Einschlagorte der Trümmer anpassen. Des Weiteren wird angeraten, den Luftraum zu den vorausgesagten Zeitpunkten, welche für die europäischen Länder alle am Morgen des Sonntags liegen, im Umkreis von Kilometern zu sperren, wobei dies nur für wenige Minuten notwendig wäre.

Fazit zum chinesischen Raketenabsturz in Europa

Der unkontrollierte Wiedereintritt einer chinesischen Rakete beschäftigt aktuell wieder viele potenziell von ihm betroffene Staaten und Regionen dieser Welt. Gerade da eine solche Situation bereits zum wiederholten Male eintritt, weiß man, welche Gefahr von einem solchen Absturz ausgeht. Die letzten Raketentrümmer eines Flugkörpers derselben Baureihe zerstörten an der Elfenbeinküste Wohnhäuser oder stürzten in den Indischen Ozean. Dabei wurde glücklicherweise niemand verletzt, es ist zu hoffen, dass es auch diesmal nicht dazu kommt.

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Autor

Sandro ist Content Editor und seit Januar 2022 bei reisetopia tätig. Seitdem er mit nur einem Jahr seinen ersten Langstreckenflug antrat und danach 6 Jahre lang im Ausland aufwuchs, war er von Reisen begeistert. Heute versorgt er Euch vor allem am Wochenende mit interessanten Inhalten.

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