Gestern wurde der Koalitionsvertrag der Ampel-Parteien vorgestellt und neben vielen anderen Themen, betreffen einige Punkte den Tourismus in Deutschland.
Ohne Corona wĂ€ren die Nachrichten der vergangenen Tage vermutlich voller Spekulationen ĂŒber den neuen Koalitionsvertrag und die Verteilung der MinisterĂ€mter gewesen. Doch dieses Mal schien es zumindest in der Medienlandschaft etwas unaufgeregter zuzugehen â das aktuelle Top-Thema ist und bleibt die Corona-Pandemie. Nichtsdestotrotz erhielt die Bekanntgabe der Ergebnisse der Koalitionsverhandlungen zwischen SPD, FDP und den GrĂŒnen dann gestern ihre gebĂŒhrende Aufmerksamkeit. Einige Passagen des vorgestellten Koalitionsvertrages betreffen auch den deutschen Tourismus. Wir werfen einen Blick darauf, was sich die drei Parteien konkret fĂŒr die Zukunft des Tourismus vorstellen.
âNachhaltig, klimafreundlich, sozial gerecht und innovativâ
Am 24. November â also rund zwei Monate nach der Bundestagswahl â haben die drei Parteien SPD, FDP und GrĂŒne die Ergebnisse ihrer Koalitionsverhandlungen vorgestellt. Das Papier umfasst 178 Seiten, die sich mit der Zukunft des Landes auseinandersetzen. Im Abschnitt âKlimaschutz in einer sozial-ökologischen Marktwirtschaftâ geht es im Wirtschafts-Part auch um den Tourismus.
Diesem kommt im Koalitionsvertrag keine riesige Rolle zugute, allerdings wurden einige Punkte beschlossen, die die Zukunft des Tourismusstandortes Deutschland maĂgeblich mitbestimmen sollen. Zentraler Punkt ist dabei das Programm âZukunft Tourismusâ, welches besonders Naturparks und KulturstĂ€tten fördern, sowie die benötigte Infrastruktur in Form von Rad- und Wanderwegen schaffen soll.
Mit einem Modernisierungsprogramm âZukunft Tourismusâ unterstĂŒtzen wir unbĂŒrokratisch Neu- und WiedergrĂŒndungen. Nationale Naturlandschaften, UNESCO-WelterbestĂ€tten und UNESCO Global Geoparks sind wichtige Bestandteile des deutschen Tourismus. FĂŒr einen nachhaltigen, naturvertrĂ€glichen Tourismus unterstĂŒtzen wir einen verstĂ€rkten Ausbau der passenden Infrastruktur, besonders bei Wander-, Rad- und Wassertourismus.
Koalitionsvertrag 2021
Laut dem Redaktionsnetzwerk Deutschland zeigt sich der Deutsche TourismusÂverband zufrieden mit den Vorhaben der Politik. Es sei wichtig, sich den Anliegen des Deutschland-Tourismus anzunehmen, da âTourismus ist ein wesentlicher Faktor fĂŒr Wohlstand, gute Infrastruktur und gleichwertige LebensÂverhĂ€ltnisse in Stadt und Landâ sei.
Deutschland will Vorreiter beim CO2-neutralen Fliegen werden
Neben den Punkten, die direkt den Tourismus betreffen, gibt es auch noch einige Punkte, die sich der Luftfahrt widmen. Hier soll unter anderem das Luftverkehrskonzept 2030+ erstellt werden, welches die Zukunft der deutschen FlughĂ€fen aufzeichnet, sowie Lösungen fĂŒr die bessere Bahnanbindung an Drehkreuze entwickelt, um die Anzahl an KurzstreckenflĂŒgen zu verringern.
Es geht aber auch konkret um eine Luftverkehrsabgabe, fĂŒr die sich Deutschland auf Europaebene einsetzen möchte, noch bevor ĂŒber die EinfĂŒhrung einer europĂ€ischen Kerosinsteuer entschieden wird. Auch ist eine Preiserhöhung von Flugtickets in Zukunft denkbar, denn die Regierung möchte sich gegen die Dumping-Preise im Luftverkehr stark machen.
Wir werden uns bei der EuropĂ€ischen Union dafĂŒr einsetzen, dass Flugtickets nicht zu einem Preis unterhalb der Steuern, ZuschlĂ€ge, Entgelte und GebĂŒhren verkauft werden dĂŒrfen. Mit Blick auf die aktuelle pandemiebedingte Krise der Luftfahrtbranche werden wir eine Erhöhung der Luftverkehrsabgabe erst nach 2023 prĂŒfen.
Koalitionsvertrag 2021
Auch wenn bis 2023 in Sachen Luftverkehrsabgabe erst einmal nicht viel passieren wird, sollen die Einnahmen aus der Abgabe vor allem in die Forschung und Entwicklung im Bereich der nachhaltigen Flugkraftstoffe sowie in die Entwicklung und Flottenmodernisierung des Luftverkehrs flieĂen.
Fazit zur Bedeutung des neuen Koalitionsvertrages fĂŒr den Tourismus
Der neue Koalitionsvertrag wurde vorgestellt und auch die Tourismusbranche hat ihn genau unter die Lupe genommen. Besonders relevant sind dabei sicherlich die Punkte, die sich um die Förderung des Deutschland-Tourismus sowie um die PlĂ€ne fĂŒr die Luftfahrt kĂŒmmern. Zu einigen Punkten, wie etwa den Aussagen zur Kerosin-Besteuerung und zur COâ-Bepreisung gab es aber bereits einige Kritik. VerbĂ€nde pochen darauf, dass Deutschland sich in der EU gegen eine Kerosinsteuer und stattdessen fĂŒr passagier- und destinationsbezogene Luftverkehrsteuern starkmachen soll, um am Standort Europa wettbewerbsfĂ€hig zu bleiben.