Es sind keine einfachen Zeiten für die Flugbranche. Nach der Insolvenz von airberlin ereilte Germania erst vor wenigen Tagen dasselbe Schicksal. Auch Norwegian und Air Italy schwächeln. Nun steht die Zukunft der nächsten deutschen Airline auf der Kippe. Laut Medienberichten denkt Thomas Cook über einen Verkauf des Ferienfliegers Condor nach.

Die Zukunft des zweitgrößten deutschen Ferienfliegers ist derzeit unklar wie nie. Laut Medienberichten denkt der Eigentümer, der britische Touristikkonzern Thomas Cook, über einen Verkauf seiner Airlinesparte nach. Dazu gehören neben der deutschen Condor auch die britische Thomas Cook Airlines UK sowie die skandinavische Tochtergesellschaft. Angedacht sei ein Verkauf der Airlinesparte als Ganzes. Branchenexperten schätzen die Chancen hierfür aber als verschwindend gering ein.

Lufthansa wohl an Teil-Übernahme interessiert

Die Tourismusbranche ist ein hart umkämpftes Geschäft. Erfolg hat vor allem, wer sich auf seine Zielgruppe spezialisiert, so ist es nicht verwunderlich, dass es nur wenige potenzielle Interessenten für die gesamte Thomas Cook Airlinesparte gibt. Von diesen hat bisher aber keiner Interesse an einer Übernahme geäußert. Zumindest für einen Teil der deutschen Condor könnte es aber Hoffnung geben. Die Lufthansa ist nach Berichten der Süddeutschen in Gesprächen mit Thomas Cook.

Noch bis 2006 gehörte Condor zum Lufthansa Konzern

Condor und der Lufthansa Konzern sind sich nicht unbekannt. Einst ein Tochterunternehmen des Konzern entschied man sich 2006 zum Verkauf des Ferienfliegers. Eine Entscheidung, die man innerhalb des Managements wohl schon mehrfach bereut hat. Seit dem Verkauf kann die Lufthansa im Bereich der Ferienziele nicht richtig Fuß fassen. Auch die Teilintegration von airberlin und der Ausbau des Langstreckennetzes von Eurowings konnten daran bisher nichts ändern. Nun könnte zumindest ein Teil von Condor wieder eingegliedert werden.

Vor allem die Langstrecke ist für Lufthansa interessant

Die Verhandlungen zwischen der Lufthansa und Thomas Cook erstrecken sich vor allem auf das Langstreckengeschäft von Condor. Der feste Kundenstamm des Ferienfliegers und das bestehende Streckennetz könnten die Geschäfte der Lufthansa gut ergänzen und eine Möglichkeit sein, die Präsenz an Urlaubsorten zu stärken. Dass sich die Verhandlungen nunmehr nur auf die Langstrecke beziehen, hat wohl allen voran wettbewerbsrechtliche Gründe. Nach der Übernahme eines Großteils von airberlin und durch den Ausbau von Eurowings hat der Lufthansa Konzern schon eine gewisse Vormachtstellung im deutschsprachigen Raum gewonnen. Die Insolvenz von Germania entspannt diese Gegebenheit nicht, sondern verschafft der Lufthansa einen weiteren Vorsprung. Würde die Lufthansa schließlich auch die Kurz- und Mittelstrecken von Condor übernehmen, bestünde auf einigen Strecken so gut wie gar keine Konkurrenz mehr, was nicht im Sinne der Wettbewerbshüter ist.

Ryanair – ein weiterer möglicher Interessent?

Wie weit vorangeschritten die Verhandlungen zwischen Thomas Cook und der Lufthansa sind, ist bisher nicht bekannt. Auch zu einem spekuliertem Interesse an Condor seitens Easyjet und Ryanair gibt es bisher keine offizielle Bestätigung. Die nächsten Wochen werden also zeigen, wie es mit der beliebten Airline weitergeht und ob und in welcher Form Condor künftig unterwegs sein wird.

Fazit zum möglichen Verkauf von Condor

Die angespannte Situation in der Luftfahrtbranche macht nun auch Thomas Cook zu schaffen. Der Verkauf der gesamten Airlinesparte ist ein großer Schritt für den Touristikkonzern, doch offenbar rentiert sich das eigene Airlinegeschäft nicht mehr. Für den deutschen Flugmarkt wäre eine Auflösung oder Zerschlagung der Airline gravierend. Gingen Flugzeuge und Ziele an die Lufthansa über, könnte diese ihre Monopolstellung auf vielen Routen weiter ausbauen, worunter zwangsläufig die Passagiere leiden werden. Wie es scheint, sind die Verhandlungen zwischen Thomas Cook und möglichen Interessenten bisher aber noch nicht weit vorangeschritten, sodass noch kein konkretes Szenario ausgemalt werden sollte. Sobald sich hier etwas entwickelt, lest Ihr es bei uns.

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