Thai Airways hat die Strecke von Bangkok nach München über Jahre mit der Boeing 747 bedient. Damit ist nun Schluss, denn das Flugzeug wird durch eine Boeing 777 ersetzt – eine First Class gibt es dadurch dann leider nicht mehr.
Dass die Boeing 747 auch bei Thai Airways ausgedient hat, ist keine neue Nachricht. Die Airline aus Thailand plant die gesamte Teilflotte bis zum Jahr 2022 stillzulegen. Auf Langstrecken kommt der Jumbo schon lange nur noch sehr eingeschränkt zum Einsatz, neben München ist die einzige verbleibende Verbindung die nach Sydney. Hier kommt die Boeing 747 sogar auf beiden Verbindungen, eine davon täglich, eine davon nur vier Mal pro Woche, zum Einsatz.
München erhält Boeing 777 mit besserer Business Class
Dadurch, dass das zweigrößte Flugzeug in der Flotte von Thai Airways aus München abgezogen wird, gibt es allen voran eine Hiobsbotschaft: Die First Class verschwindet von der Strecke. Severin hatte vor Kurzem die Gelegenheit diese zu testen und berichtet in seinem Review von den Erlebnissen.
Wenngleich die First Class nicht ganz auf dem Niveau neuerer Produkte ist, kann sie doch in vielen Belangen mit der Lufthansa First Class oder auch der Singapore Airlines First Class mithalten. Anders sieht es in der Business Class aus, denn hier finden sich in der Boeing 747 veraltete Sitze, die sich nicht zu einem komplett flachen Bett verstellen lassen.
Auch das Entertainment-System im Jumbo ist doch stark eingerostet, sodass das Erlebnis für Passagiere der Business Class zuletzt alles andere als gut war. Das wird sich ändern, denn wenn ab 29. Oktober 2018 auf dem täglichen Flug eine Boeing 777 zum Einsatz kommt, dürfen sich Passagiere auf Sitze freuen, die sich zu einem komplett flachen Bett verstellen lassen.
In der Economy Class ergibt sich ebenfalls eine positive Änderung, denn während es in der Boeing 747 eine in die Jahre gekommene 3-4-3 Bestuhlung gibt, bietet die Boeing 777 eine 3-3-3 Bestuhlung. In der heutigen Zeit ist dies für die Boeing 777 eine sehr großzügige Bestuhlung, die Regel ist es auch hier längst zehn Sitze in eine Reihe einzubauen.
Alles in allem ist die Boeing 777 für München also eher ein Upgrade, als ein Downgrade. Einzig das Fehlen der First Class ist natürlich schade.
Nur noch zwei First Class Strecken nach Europa
Dadurch, dass sich die Boeing 747 aus München verabschiedet, wird man das Flugzeug in Europa leider generell nicht mehr zur Gesicht bekommen. Alle anderen Strecken in Europa werden entweder von einem Airbus A380 oder einer Boeing 747 bedient. Somit sinken auch die Optionen für Flüge in der First Class, denn einzig nach Frankfurt und Paris setzt Thai Airways noch die First Class ein.
Auf beiden Strecken kommt ein Airbus A380 zum Einsatz, wobei dieser in Frankfurt beispielsweise im vergangenen Winterflugplan nicht eingeplant war. Hier flog stattdessen eine Boeing 777, erst im Sommer kam der Airbus A380 wieder zurück. Für den Winterflugplan 2018/2019 ist der Airbus A380 allerdings eingeplant, sodass die Thai Airways First Class ab Deutschland weiterhin buchbar ist. Dies ist auch durchaus relevant, denn die First Class von Thai lässt sich generell gut mit Meilen buchen. Möglich ist dies etwa für 105.000 Meilen bei Miles & More pro Weg oder 190.000 Meilen bei SAS EuroBonus für einen Hin- und Rückflug.
Die Steuern und Gebühren sind dabei etas niedriger als bei der Lufthansa, sodass man einen sehr hohen Gegenwert aus seinen Meilen herausholen kann. Bei Meilentickets ist zudem eine Verbindung innerhalb der Region zusätzlich möglich, sodass man etwa auch von München nach Tokio via Bangkok (nur bei SAS) oder von München nach Bali via Bangkok (beide Programme) für denselben Meilenwert fliegen kann.
Boeing 747 großenteils nur noch in Asien im Einsatz
Die Boeing 747 First Class werden dagegen vermutlich nur noch die wenigsten von Euch je erleben, denn das Flugzeug kommt im Winterflugplan 2018/2019 mit einer Ausnahme nur noch in Asien zum Einsatz. Dadurch, dass Thai die zweite Verbindung nach Sydney streicht, fliegt die Boeing 747 nur noch auf dem einen täglichen Flug nach Down Under. Darüber hinaus geht es für das Flugzeug unter anderem nach Phuket, Tokio, Kuala Lumpur, Bali, Mumbai und Singapur. Viele der Strecken werden allerdings nur unregelmäßig mit einer Boeing 747 bedient, die First Class wird entsprechend oft gar nicht verkauft.
Auf den attraktiven Strecken nach Australien gibt es zudem weitere Streichungen bei Thai Airways. Nach Brisbane fliegt Thai Airways im Winterflugplan nur noch vier Mal pro Woche statt täglich, nach Melbourne geht es nur noch elf statt vierzehn Mal pro Woche und die Strecke nach Sydney wird wie bereits angemerkt von elf Flügen pro Woche auf eine tägliche Verbindung reduziert. Die anderen beiden Strecken werden dabei von einem Airbus A350 (Melbourne) und einer Boeing 787 (Brisbane) bedient.
Fazit zum Abschied der Boeing 747 aus Europa
Die Thai Airways Boeing 747 ist in München immer ein wenig herausgestochen, andere Flugzeuge dieses Typs sieht man am bayerischen Flughafen nämlich schon länger nicht mehr. Dementsprechend ist auch der Abschied etwas schade, wenngleich die meisten Passagiere von einem Upgrade profitieren können. Die Economy und Business Class in der Boeing 777 versprechen einen deutlich höheren Komfort. Einzig, dass es zukünftig keine First Class mehr geben wird, ist eine traurige Entwicklung.
Danke für den Tipp an Aerotelegraph & OMAAT!
