Bereits Ende April war im Gespräch, dass der Flughafen Tegel Anfang Juni temporär für zwei Monate geschlossen werden soll um die Verluste für die Berliner Flughafengesellschaft (FBB) zu verringern. Nun haben die Gesellschafter einer temporären Schließung zugestimmt, die ab 15. Juni umgesetzt werden könnte.
Nachdem im Zuge der Corona-Krise mehrere Flughäfen einige Terminals schließen mussten, wie etwa die Schließung des Terminal 1 in München und es vorerst hieß, dass der Flughafen Tegel weiterhin während der Krise geöffnet bleibe, soll dieser nun doch geschlossen werden.
Temporäre Schließung
Nun gaben auch die Gesellschafter grünes Licht, wie der Tagesspiegel berichtet: am heutigen Morgen haben die Gesellschafterversammlung der Flughafengesellschaft Berlins, Brandenburgs und des Bundes einstimmig entschieden, dass der TXL vorübergehend für zwei Monate dicht gemacht werden kann. Dass der Flughafen noch einmal in Betrieb geht, gilt als unwahrscheinlich.
„Die Gesellschafter stimmen der Umsetzung einer vollziehbaren Entscheidung der Obersten Luftfahrtbehörde des Landes Berlin zum Antrag der FBB vom 29. April 2020 zu der temporären Befreiung von der Betriebspflicht für den Flughafen Berlin-Tegel zum 15.06.2020 unter den Voraussetzungen zu, dass die
1. Geschäftsführung erklärt, eine bedarfsgerechte Bedienung des zivilen Luftverkehrs jederzeit sicherzustellen sowie
2. Nutzerinteressen des Bundes am Regierungsflugbetrieb gewahrt sind.”
Für eine finale Schließung fehlt letztendlich noch die Genehmigung der Luftfahrtbehörde, weshalb eine endgültige Entscheidung wohl in den nächsten Wochen getroffen wird.
Durch die aktuelle Krise gehen kaum mehr Flüge in Deutschland ab und die Flughäfen sind alle leer gefegt. Um die Verluste für den FBB zu verringern, wurde nun beschlossen, die noch aktuell operierenden Flüge aus Berlin komplett nach Schönefeld zu verlegen, da es nicht notwendig ist in der jetzigen Krise, zwei Flughäfen offenzuhalten. Nach Angaben des Flughafenchefs Lütke Daldrup, beträgt das Passagieraufkommen in den beiden Flughäfen nur noch 1 Prozent des regulären Betriebs, wodurch die Flughafengesellschaft um eine Million Euro Defizit pro Tag mache. Um Kosten zu sparen, soll deswegen nur noch Schönefeld geöffnet bleiben. Die Entscheidung alle Flüge nach Schönefeld zu verlegen fiel nicht schwer, denn im Gegensatz zu Tegel, dürfen in Schönefeld auch Nachtflüge operieren. Außerdem gibt es dort ein Medizinzentrum sowie ein Frachtbereich.
Was passiert mit dem Flughafen Tegel?
Nachdem der Bau des neuen Flughafens BER heftig diskutiert und kritisiert wurde, da die Baukosten des Flughafens sich fast verdreifacht haben und bei mehr als 6.5 Milliarden Euro liegen, soll dieser nun im Oktober dieses Jahres eröffnet werden. Lütke Daldrup sieht die Lage aus einer positiven Perspektive und ist sich fast sicher, dass der Termin der Neueröffnung diesmal tatsächlich eingehalten wird, denn laut dem Flughafenchef, werde unter Hochdruck gearbeitet, um die Eröffnung zu ermöglichen. Dazu hat das Bauamt sogar schon den BER freigegeben.
Sollte der neue Hauptstadtflughafen diesen Oktober wirklich eröffnen, so heißt es für uns mit großer Wahrscheinlichkeit, final Abschied vom Flughafen Tegel zu nehmen, denn dieser soll voraussichtlich am 8. November schließen. Der aktuelle Umzug von Tegel nach Schönefeld lässt sich im Moment gut bewältigen, da der Flugverkehr sowieso fast still steht, so ist der Umzug kostengünstiger als würde man diesen während des Hochbetriebes durchführen.
Fazit zur temporären Schließung
Momentan erscheint die Schließung des Flughafens notwendig zu sein, um Verluste zu vermeiden. Ob der Flughafen Tegel nach der temporären Schließung jedoch noch mal aufmachen wird, ist noch unklar, denn dies hängt auch stark davon ab, ob der neue BER Flughafen dieses Jahr öffnen wird oder nicht. In zwei Wochen soll es noch eine Sitzung geben, in dem genauere Information bekannt gegeben werden. Bis dahin müssen wir uns also noch gedulden.
