Ab dem 1. November 2025 erhebt das ostafrikanische Land Tansania eine Zusatzgebühr für internationale Flugreisende.
Die auch als Passenger Facilitation Fee bekannte Abgabe handelt sich um eine staatlich eingeführte Gebühr, die von den Airlines nur eingezogen wird. Der geplante Aufpreis ist Teil eines Modernisierungsprogramms für den Luftverkehr. Mit den zusätzlichen Einnahmen will die Regierung die Grenzabfertigung effizienter gestalten und die Sicherheitsstandards im Land verbessern. Für internationale Flugreisende bringt die Zusatzgebühr spürbare Mehrkosten mit sich – das bestätigt auch aeroTELEGRAPH.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Zusatzgebühr wird beim Ticketkauf transparent ausgewiesen
- Die Passenger Facilitation Fee kostet 45 US-Dollar für einfache Flüge und 90 US-Dollar für Hin- und Rückreisen
- Die Einnahmen sollen in digitale Grenzkontrollen und moderne Datensysteme investiert werden
Wie die Zusatzgebühr für Flugreisende funktioniert
Die Abgabe gilt ab dem 1. November 2025 für alle internationalen Passagiere, die von und nach Tansania fliegen. Sie beträgt 45 US-Dollar (rund 39 Euro) für einfache Flüge und 90 US-Dollar (rund 78 Euro) für Hin- und Rückreisen. Beim Ticketkauf wird die Gebühr separat aufgeführt und im Falle einer Stornierung oder eines Nichtantritts vollständig erstattet.
Von der Zahlung ausgenommen sind bestimmte Gruppen: Kleinkinder unter zwei Jahren, Crewmitglieder im Einsatz sowie Passagiere, die aufgrund technischer Probleme oder wetterbedingter Umleitungen auf andere Verbindungen ausweichen müssen. Für internationale Reisende wird die Zusatzgebühr damit zu einem verpflichtenden Bestandteil jeder Reise.
Was die Zusatzgebühr für internationale Flugreisende bedeutet
Für Reisende bedeutet der Aufschlag auf Flugtickets vor allem höhere Ticketpreise. Wer Flüge nach oder von Tansania bucht, muss ab November 2025 mit einer deutlichen Verteuerung rechnen. Zwar ist die Abgabe im Ticketpreis klar erkennbar und wird bei Stornierungen erstattet, dennoch sind die zusätzlichen Kosten für viele Urlauber und Geschäftsreisende spürbar.
Wie sich die Zusatzgebühr langfristig auswirkt, ist noch offen. Zwar hat die Regierung zugesagt, die Einnahmen in digitale Systeme und eine modernere Grenzabfertigung zu investieren. Ob die versprochenen Verbesserungen tatsächlich spürbar werden, bleibt offen. Für Reisende, die Luxus und Komfort erwarten, wäre eine effizientere Grenzabfertigung jedoch ein klarer Gewinn.
Wofür Tansania die Einnahmen aus dem Aufpreis verwendet
Nach Angaben der Tanzania Civil Aviation Authority (TCAA) sollen die Einnahmen den Aufbau moderner Kontroll- und Datensysteme ermöglichen. Neben der bereits angekündigten Advanced Passenger Information (API) und dem Passenger Name Record (PNR) ist auch die Einführung einer elektronischen Grenzkontrolle (eBMC) geplant. Damit verbunden sind E-Visa, digitale Reisegenehmigungen vor Abflug sowie ein integriertes Immigrationssystem, das nahtlose Ein- und Ausreisen mit Anbindung an nationale Datenbanken erlaubt. Ergänzend soll ein intelligentes Informationsmanagement für Datenanalyse, Risikoprofiling und Fallmanagement eingeführt werden. Wie das Fachmedium Southern & East African Daily Tourism Update berichtet, sollen Reisende dadurch langfristig von digitalisierten Visa-Prozessen, kürzeren Wartezeiten und effizienteren Abläufen profitieren. Ob die Flugreisenden tatsächlich kürzere Wartezeiten oder schnellere Visa-Verfahren erleben, wird sich erst nach der Umsetzung zeigen
Das API erfasst Basisdaten wie Name, Geburtsdatum und Passnummer. Der sogenannte PNR geht noch weiter und umfasst den gesamten Reiseverlauf sowie Kontaktdaten. Zusammen sollen beide Systeme eine sichere und reibungslose Abfertigung ermöglichen. Die Regierung betont, dass die Verarbeitung der Daten internationalen Datenschutzstandards entspricht und nur zu Sicherheits- und Grenzkontrollzwecken erfolgt.
Warum Airlines und IATA die Zusatzgebühr kritisieren
Kritik kommt unterdessen von Airlines und Branchenverbänden. Fluggesellschaften wie Airlink und FlySafair bestätigten gegenüber Southern & East African Daily Tourism Update, dass die Abgabe auch für ihre Flüge nach Dar es Salaam und Sansibar gilt. Sie weisen darauf hin, dass der Aufpreis bei den Ticketpreisen sichtbar wird, die Unternehmen jedoch lediglich im Auftrag der Regierung kassieren. “Es sieht so aus, als würden die Airlines die Preise erhöhen, dabei geben wir nur die staatlichen Gebühren weiter”, erklärte ein Airlink-Sprecher.
Auch der internationale Luftfahrtverband IATA kritisierte die Abgabe. Regional-Vizepräsident Kamil Al Awadhi sagte im Gespräch mit Southern & East African Daily Tourism Update, dass Steuern und Gebühren in Afrika bereits deutlich über dem globalen Durchschnitt liegen. Zusätzliche Kosten könnten die Wettbewerbsfähigkeit schwächen, Flugverbindungen reduzieren und Tansania als Reiseziel weniger attraktiv machen. Wie sich die Abgabe langfristig auf den Tourismus auswirkt, wird sich zeigen.
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