Südafrika kritisiert die neuen Reisebeschränkungen aufgrund der Omikron-Variante scharf und nennt diese „diskriminierend“ und „heuchlerisch“.
Die südafrikanische Außenministerin kritisierte jüngst in einer Videokonferenz die Reisebeschränkungen und -verbote der weltweiten Länder scharf. Diese würden dem Land enormen Schaden zufügen und seien zudem „diskriminierend“ und „heuchlerisch“, wie tagesschau.de berichtet. Dabei sei die Omikron-Variante, die für die jüngsten Restriktionen verantwortlich ist, nach heutigem Wissensstand schon viel früher in anderen Ländern gewesen.
Sind die Reisebeschränkungen diskriminierend?
In Südafrika wurde erstmals die neue und besorgniserregende Coronavirus-Variante Omikron entdeckt. Seitdem haben zahlreiche Länder Reisesperren und -beschränkungen über Südafrika und die weiteren Länder des südlichen Afrikas verhängt. Diese Maßnahmen wurden nun von der südafrikanischen Außenministerin Naledi Pandori scharf kritisiert, als „heuchlerisch“ und „diskriminierend“. So machte Pandori ihrem Frust in einer Videokonferenz Luft:
Traurig ist für uns das heutige Wissen, dass die Omikron-Variante seit Langem schon in vielen der Länder präsent war, die uns gebannt haben – und dennoch haben sie nichts gesagt und Warnzeichen der Weltgesundheitsorganisation und der Vereinten Nationen bezüglich klinischer Reaktionen auf die Pandemie und das Vermeiden von Reisebeschränkungen ignoriert.
Naledi Pandori, südafrikanische Außenministerin
Demnach hätten die Beschränkungen und Reiseverbote dem Land hohen Schaden zugefügt. Dabei hatte Südafrika, zusammen mit Botsuana, sofort den Rest der Welt über die neuentdeckte Coronavirus-Variante informiert. Kurz danach traten die zahlreichen Reisebeschränkungen und -verbote etlicher Länder in Kraft. So beispielsweise auch in Deutschland, das aus insgesamt acht Ländern des südlichen Afrikas die Einreise zunächst einschränkte.
Die neue Omikron-Variante des Coronavirus dämpft denn auch die Reiselust der Deutschen erneut. Doch nicht nur die Virusmutation selbst macht dem Bundesbürger Sorgen, sondern auch die damit einhergehenden neuen Reisebeschränkungen, neue Lockdowns und die vielen Unsicherheiten. Und so stellt auch Norbert Fiebig, Präsident des deutschen Reiseverbands DRV, fest, dass Buchungen inzwischen wieder deutlich zurückhaltender getätigt werden. Die Branche geht inzwischen auch von einem insgesamt harten Winter aus und eines erneuten Reiseaufschwungs erst im zweiten Quartal des nächsten Jahres. Schon im November habe sich der neue Abwärtstrend bemerkbar gemacht. Der Reisesektor geht gar davon aus, dass dank Omikron die Nachfrage sogar noch weiter sinken wird.
Fazit zur Kritik der südafrikanischen Außenministerin
Südafrika zeigt sich mehr als unglücklich und besorgt über die vielen wiedereingeführten Reisebeschränkungen die bis zu Reiseverboten reichen können und in vielen Ländern weltweit eingeführt wurden. Das liegt aber natürlich in erster Linie an der im südlichen Afrika erstmals entdeckten neuen Omikron-Variante, sodass die Länder entsprechend reagieren mussten. Dass das natürlich zu Frust im stark vom Tourismus abhängigen Südafrika sorgt, ist verständlich. Ob jedoch auch die gewählten Worte der südafrikanischen Außenministerin in dieser Form richtig sind, ist nochmal eine andere Sache.