Kreuzfahrten durch die Arktis hinterlassen Ruß, der das Eis verdunkelt und das Abschmelzen bedrohlich beschleunigt.

Die Eisschmelze ist seit langem ein drängendes Problem, doch eine aktuelle Studie von ScienceAdvances verdeutlicht nun einen neuen besorgniserregenden Faktor: Waldbrände und der zunehmende Tourismus in der Arktis beschleunigen diesen Prozess durch vermehrte Rußbildung.

Das Wichtigste in Kürze

  • Ruspartikel auf dem Eis führen zu einer schnelleren Eisschmelze
  • Hauptgründe für die schwarze Ablagerung auf dem Eis sind Schiffsreisen und Waldbrände
  • Der Tourismus in der Arktis verdoppelte sich in den letzten Jahren auf 540 Kreuzfahrten pro Saison

Eislandschaften schmelzen immer schneller

Das Thema des Klimawandels ist weltweit präsent und immer mehr Reiseziele sind gefährdet. Bereits dieses Jahr gab es diverse Brände in Kalifornien, Chile, Griechenland und vielen weiteren Destinationen rund um den Globus. Eine besorgniserregende neue Entwicklung zeigt nun, dass der zunehmende Kreuzfahrttourismus sich massiv auf die arktischen Regionen auswirkt. Das durch Kreuzfahrten freigesetzte CO₂ sowie die zunehmenden Waldbrände zeigen inzwischen irreversible ökologische Schäden.

Schwarzer Ruß legt sich auf dem Eis ab

Schwarze Partikel legen sich auf das Eis, wodurch mehr Sonnenlicht absorbiert wird. Dadurch wird das Abschmelzen des Eises beschleunigt. Die Anzahl der Schmelztage ist in den vergangenen Jahren gestiegen. Während im Jahr 2004 die höchste Rußbelastung noch während der Brandsaison Südamerikas auftrat, verschiebt sich dieser Höhepunkt heute auf die Tourismushochsaison und die australische Brandsaison – dem arktischen Sommer. Eine hohe Sonneneinstrahlung in Kombination mit dem erhöhten Ruß-Anteil lassen das Eis schneller schmelzen.

Reiseagenturen müssen handeln

In den Jahren 2022 und 2023 gab es in der Arktis einen Tourismusboom. Im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr erlebte das Gebiet eine Tourismuszunahme von 140 Prozent. Auch der Hauptautor der Studie meldete sich gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa) zu Wort.

Entweder die Reiseagenturen überdenken ihre Strategien und finden technische Lösungen, die Emissionen zu reduzieren, oder sie müssen ihre Aktivitäten reduzieren und die Anzahl der Touristen einschränken.

Hauptautor der Studie von ScienceAdvances Magalhães gegenüber der dpa

Häufig werden Schiffsreisen in die Arktis mit einem größeren Bewusstsein für die Umwelt und die Lebewesen beworben. Während es 2008 noch unter 200 Schiffsreisen in einer Saison waren, sind es nun 540. Dieser Anstieg wirkt sich spürbar auf die Eisschmelze aus. Zukünftig könnten daher das arktische Kreuzfahrt-Angebot wieder schrumpfen.

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Autor

Anna ist Studentin und immer auf der Suche nach einem neuen Abenteuer. Sie ist nie lange an einem Ort und ist immer bereit neue Länder und Kulturen kennenzulernen. Dafür kommt ihr ihr Tourismusstudium sehr entgegen. In ihrer Freizeit sucht sie nach dem nächsten Reiseziel und lässt ihrer kreativen Seite freien Lauf.

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