Eine neue Studie des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung (ISI) verzeichnet die Massenmobilität im vergangenen Krisenjahr 2020. Auffällig ist hierbei, dass sich trotz massiver Einschränkungen das individuelle Reiseverhalten kaum beeinflusst sieht.
Nach einer neuen Studie könnte die im Zuge der globalen Auswirkungen der COVID-Pandemie sowohl im Privat- als auch im Geschäftsreiseverkehr erwartete Mobilitätsverschiebung tatsächlich deutlich geringer ausfallen – wenn nicht sogar gänzlich ausbleiben. Zuerst hatte das Fachmagazin reisevor9.de berichtet. Ein Überblick.
Erwartete Mobilitätsverschiebung durch COVID könnte ausbleiben
Nach den massiven Auswirkungen der COVID-Pandemie konnte man es im vergangenen Jahr in den Medien immer wieder lesen: Das Mobilitätsverhalten der Menschen verschiebt sich, Geschäftsreisen werden kaum oder gar nicht mehr abgehalten und per Videokonferenz ersetzt – und wenn überhaupt mit dem Zug erreicht. Erstmals im August 2020 und dann ein weiteres Mal im April dieses Jahres wurden Bundesbürger nun also dazu befragt, ob sich ihre Individualmobilität sowohl im Privat- als auch im Geschäftsreiseverkehr lediglich punktuell verändert habe – oder ob es nachhaltige Veränderungen beispielsweise auf dem alltäglichen Arbeitsweg oder in der betrieblichen Mobilität gebe.
Überraschend ist nun, dass die angegebenen Zahlen nicht mit der allgemeinen Erwartungshaltung übereinstimmen: Schon im vergangenen Jahr gaben fast 70 Prozent der Befragten – eine ähnliche Zahl zu den Werten aus 2021 – wenig bis gar keine Veränderung in ihrer alltäglichen privaten und/oder geschäftlichen Mobilität an – pandemiebedingte Einschränkungen wie zum Beispiel Home Office selbstverständlich ausgeschlossen. Besonders im Hinblick auf den Privatreiseverkehr könnte sich nach den Ergebnissen. oben erwähnter Studie zudem eine echte Trendumkehr abzeichnen: “Während im Jahr 2020 noch viele Befragte gerade bei Urlauben einen Rückgang ihrer individuellen Mobilität erwarteten, hat sich die Situation im April 2021 umgekehrt und die Mehrheit der Befragten geht nun von einem starken Anstieg aus”, wie reisevor9.de berichtet.
Freizeitmobilität verändert sich auch im Hinblick auf Verkehrsmittelnutzung
Unterdessen ist eine weitere Veränderung auffällig, die einen Trend hin zuzunehmender Freizeitmobilität stützt: Mit etwa sechs Prozent mehr als im vergangenen Jahr, wächst in diesem Jahr 2021 auch die Gruppe derjenigen Personen, die wieder zunehmend das Flugzeug verwenden möchten, um auch in weiter entfernte Orte zu gelangen. Zwar stützen die Zahlen der Studie noch immer in einzelnen Bereichen auch diejenigen Personengruppen, die sich – privat wie beruflich – Mobilität-mäßig künftig stärker zurücknehmen möchten, doch von einer tatsächlichen Trendumkehr zu sprechen, wäre nach Ansicht des ISI eindeutig unrichtig.
Fazit zur Studie zur Mobilität nach der Krise
Nach einer neuen Studie könnte die im Zuge der globalen Auswirkungen der COVID-Pandemie sowohl im Privat- als auch im Geschäftsreiseverkehr erwartete Mobilitätsverschiebung deutlich geringer ausfallen und – entgegen der allgemeinen Erwartungshaltung – gegebenenfalls gänzlich ausbleiben. Vielmehr scheinen die Menschen ihre wiedergewonnene Mobilität voll auskosten, und größtenteils wieder zu bekannten Mustern zurückkehren. Positiv ist jedoch, dass die Studienergebnisse in einzelnen Bereichen auch diejenigen Personengruppen verzeichnen, die sich – privat wie beruflich – Mobilität-mäßig künftig stärker zurücknehmen möchten.