Die Deutsche Bahn kommt der Lokführergewerkschaft GDL im Tarifstreit bei der wichtigsten Forderung entgegen.
Die Auseinandersetzung zwischen der GDL und der Deutsche Bahn beschäftigt zurzeit viele Bahnreisende. Im Raum stehen unbefristete Streiks ab 8. Januar. Die Deutsche Bahn hat jetzt ein neues Angebot vorgelegt. Dabei geht es um das bestimmende Thema der Forderung der GDL – die wöchentliche Arbeitszeit aller Beschäftigten im Schichtdienst von 38 Stunden auf 35 Stunden ohne Lohnanpassung zu reduzieren, das schreibt der Spiegel.
Flexiblere Arbeitszeiten für Schichtarbeiter
Ein neues Angebot wurde von der Deutschen Bahn vorgestellt. Man kommt dabei der GDL nach eigener Aussage »bei ihrer Kernforderung jetzt weit entgegen«. Es geht um ein flexibleres Arbeitszeitmodell für Schichtarbeiter. Bisher wollte die Bahn nicht über die Arbeitszeit verhandeln, hofft damit, die ab Montag angekündigten Streiks noch abhalten zu können. Vorgeschlagen wird, die Einführung eines Wahlmodells, damit Beschäftigte selbstständig entscheiden können, ob sie 35, 38 oder sogar 40 Stunden wöchentlich arbeiten wollen.
Jeder könne auswählen, wie in einer Cafeteria. Das sei moderner als eine Bevormundung durch eine 35-Stunden-Woche für alle, wie sie die GDL will.
Bahn-Personalvorstand Martin Seiler
Vorgeschlagen wird die Einführung einer App in Betrieben, die einen GDL Tarifvertrag haben. Über diese App sollen Beschäftigte die Möglichkeit haben, ihre Schichten selber auszusuchen. Diese Möglichkeit gibt es bereits bei der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG). Nicht nur die wöchentliche Arbeitszeit soll wählbar sein, sondern auch die Lage der Arbeitszeit. Diese Wahlmöglichkeit komme der Vereinbarkeit von Familie und Beruf sehr entgegen denn zu 80 Prozent würden die Wünsche entsprechend berücksichtigt werden können. Martin Seiler machte aber auch deutlich, dass dies nicht ohne Verzichte bei der Lohnerhöhung funktionieren kann.
Fazit zum neuen Angebot der Deutschen Bahn
Die Deutsche Bahn hat der GDL ein neues Angebot vorgelegt in der Hoffnung, dass die angekündigten Streiks noch abgesagt werden. Schichtarbeiter sollen künftig individuell über ihre eigene wöchentliche Arbeitszeit über eine App entscheiden können. Man geht davon aus, dass 80 Prozent der Anträge im Sinne der Beschäftigten bewilligt werden können, womit es ihnen einfacher gemacht wird, Berufliches und Privates in Einklang zu bringen. Einsparungen bei der Lohnerhöhung müsse man hierfür dennoch in Kauf nehmen.